DSL und Kabel kämpfen um Triple-Play-Kunden

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Durch die fortschreitende Entwicklung sind nun TV-Kabelbetreiber als auch DSL-Anbieter in der Lage, Fernsehen, Internet und Telefonie als Bündel -Triple Play – anzubieten.

Dadurch entsteht erstmals eine direkte Wettbewerbssituation zwischen diesen Anbietern. Eine Studie der Unternehmensberatung Solon untersuchte, wie rivalisierende Infrastrukturen in die angestammten Produktbereiche des jeweiligen anderen vordringen und um Kundenzugang kämpfen.
 
Das Vordringen der DSL-Anbieter in neue Produktbereiche wird durch den massiven Wettbewerbsdruck ausgelöst, der die Unternehmen zwingt, sich von ihren Wettbewerbern zu differenzieren. Hier bieten sich Massenmarktprodukte wie Telefon und Fernsehen den Unternehmen hervorragend an. Durch die technische Weiterentwicklung ist es erst seit wenigen Jahren möglich, TV- und Telefon-Dienste in hoher Qualität auch über DSL anzubieten.
 
„In Deutschland steht DSL-Fernsehen zwar ebenfalls kurz vor der Einführung, hierzulande ist das Potential aber niedriger als in Ländern wie Frankreich, wo DSL-Fernsehen schon den Standard bei DSL-Anschlüssen darstellt“, ist Philipp Geiger, Solon-Breitbandexperte, überzeugt. „Die große Anzahl von frei verfügbaren Fernsehprogrammen und vergleichsweise niedrige Kabelgebühren reduzieren die Wechselbereitschaft“. Zudem haben viele Haushalte in Satelliten- oder DVB-T-Geräte investiert und empfangen die Fernsehprogramme darüber kostenlos. Eine weitere Hürde für potentielle Anbieter von DSL-Fernsehen ist die ungeklärte Situation bezüglich der Übertragungsrechte.
 
„Das größte Potential liegt daher in hybriden Angeboten, also der Kombination von DSL mit einer weiteren TV-Verteilinfrastruktur auf einer einzigen Platform“, erläutert Geiger. Wenn der Kunde über eine Fernbedienung sowohl die verbreiteten Fernsehprogramme ansteuern als auch Filme über DSL abrufen kann, wird das Produkt eine Erfolgschance haben. Die Experten von Solon erwarten, dass sich bis zum Jahre 2010 ca. 1,4 Millionen Kunden für ein derartiges Produkt entscheiden werden.
 
Die Kabelnetze haben sich im europäischen Umfeld bereits erfolgreich als Triple Play-Anbieter positionieren können. Vor dem Hintergrund von DSL-Fernsehen und digitalem terrestrischen Fernsehen (DVB-T) ist es für Kabelbetreiber essentiell, dem Kunden Mehrwert zu bieten. Sie müssen daher nicht nur Triple Play anbieten, um den Kunden stärker zu binden, sondern auch innovative Produkte wie PVRs (Personal Video Recorder), HDTV (hochauflösendes Fernsehen) und iTV (interaktives Fernsehen) am Markt positionieren. „In Deutschland müssen die Kabelnetzbetreiber allerdings erst die Netze weiter modernisieren“, hebt Geiger hervor. Sonst gibt es beim Kunden nur eine Triple Play-Steckdose: die von DSL. [mg]

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