Das Erste zeigt mehr Information – aber zur schlechten Sendezeit

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Das Erste will sein Informationsprofil weiter schärfen. Nach dem Erfolg mit der Reihe „Markencheck“ setzt die ARD weiter auf Dokumentationen und schafft in seinem Programm Platz für Themenschwerpunkte und Portraits – leider immer zu nicht ganz prominenten Sendezeiten.

Wie die ARD am Dienstag bekannt gab, thematisiert der Sender am 27. Februar zum Beispiel die Präsidentschaftswahl in Russland – aber erst ab 22.45 Uhr. Dann zeigt die ARD „Ich, Putin – ein Portrait“ von Hubert Seipel,  und im Anschluss den Film „Götterdämmerung im Kreml? Opposition gegen Putin“ von Ina Ruck und Georg Restle.
 
Zudem soll die Reihe „Legenden“ weiter geführt werden. Den Auftakt der mittlerweile 13. Staffel bildet am 5. März um 20.15 Uhr ein Film des NDR über Joachim Fuchsberger. Weitere „Legenden“ sind Inge Meysel (am 6. April), Caterina Valente (am 18. April) und Pierre Brice (am 29. April). „Deutsche Kulturgeschichte jenseits der sattsam bekannten offiziellen Archivmaterialien“ beleuchtet der öffentlich-rechtliche Sender mit der dreiteiligen Dokumentationsreihe „Deutschland filmt“, die nach ARD-Angaben am 18. März starten soll.
 
Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatten die Intendanten und der Programmdirektor des Ersten beschlossen, die Information weiter zu stärken (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). „Zu den ersten Maßnahmen, die mit Beginn des Jahres 2012 umgesetzt wurden, gehört die Etablierung von zwei neuen Sendeplätzen“, so der Sender.
 
So zeigt die ARD am Montag um 22.45 Uhr das Gemeinschaftsprogramm „Die Story im Ersten“, in der aktuelle, 45-minütige Dokumentationen und Reportagen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen aufgegriffen werden. Am kommenden Montag (13. Februar) ist zum Beispiel „Facebook“ das Thema. Im Anschluss daran um 23.30 Uhr laufen historische Dokumentationen unter dem Titel „Geschichte im Ersten“, bei denen unter anderem „Der Geheimdiplomat Egon Bahr“ (12. März) im Mittelpunkt steht.

Dass Dokumentationen auch in der Primetime gut ankommen, zeigten die „Marken-Checks“ und die sich thematisch anschließende Diskussion bei „hart aber fair“. Beide Formate stießen beim Gesamtpublikum und den jüngeren Zuschauern, auf große Resonanz (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
Doch nicht nur Programmneuerungen hatte Das Erste am Dienstag zu vermelden auch im Stab ändert sich künftig etwas. So wird in Zukunft Nachtmagazin-Moderator Ingo Zamperoni bei den „Tagesthemen“ einspringen, wenn Caren Miosga und Tom Buhrow gleichzeitig verhindert sind. Er übernimmt diese Aufgabe von Susanne Holst, die seit 2001 die „Tagesschau“-Ausgaben um 12.00, 15.00 und 17.00 Uhr im Ersten präsentiert. „Susanne Holst habe aus familiären Gründen darum gebeten, von ihrer Zusatzaufgabe bei den „Tagesthemen“ entbunden zu werden“, hieß es aus der ARD.
 
Ingo Zamperoni ist seit 2007 eines der beiden Gesichter des Nachtmagazins. Der 37-Jährige arbeitete seit 2002 als Reporter und Autor für die ARD-Zulieferredaktion des NDR in Hamburg und war Moderator der Sendungen „NDR aktuell“, „Weltbilder“ und „Niedersachsen 19.30“. Zudem vertrat er mehrfach Korrespondenten in den ARD-Studios Washington und London. [su]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: Das Erste zeigt mehr Information - aber zur schlechten Sendezeit Man könnte so etwas auch als Mißmanagement bezeichnen. Als zuschauerfeindlich, als am Zuschauer vorbei geplant oder anders negativ formuliert. Da verwundert es nicht, dass das Angebot angesichts Abermilliarden Euro garantierter jährlicher Einnahmen nicht wesentlich besser ist. Ähnlich urteilte die Onlineausgabe der Süddeutschen bereits am 15. Oktober im letzten Jahr (Artikel: "Woher der öffentlich-rechtliche Kitsch kommt").
  2. AW: Das Erste zeigt mehr Information - aber zur schlechten Sendezeit nicht nur in der ARD. auch bei den spartensender der ÖR laufen sehenswerte sendungen meist ab 23 uhr. viele menschen in deutschland schalten oder haben bereits den fernseher ausgeschaltet. abhilfe schafft da nur ein recorder - mit der konsequenz, dass die quote sinkt, da ja aufgenommenes konsumiert wird.
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