Das dicke Ding der Woche: Bärentatze löst Terrorfahndung aus

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Abseits von Digital-TV und Technik stolpern die Redakteure von DIGITALFERNSEHEN.de immer wieder über Meldungen, die einfach zu schade zum Wegschmeißen sind. Heute geht es um verhängnisvolle Pinkelpausen, blühende Schlaglöcher, abtrünnige Kater und die Frage, was die Beatles gegen Rollstühle haben.

Eltern vergessen Sohn auf Rastplatz
 
Sohn bei Pinkelpause vergessen: Bei der Rückfahrt aus dem Urlaub haben Eltern in der Nacht zum Mittwoch ihr 17 Jahre altes Kind auf einem Parkplatz auf der A5 in Baden-Württemberg zurückgelassen. Während sich die Mutter zum Schlafen auf die Rückbank legte, gingen Vater und Sohn nacheinander zur Toilette, berichtete die Polizei in Karlsruhe. Dabei hätten sich die beiden verpasst und der ahnungslose Vater sei ohne den Jugendlichen in Richtung Niedersachsen davongefahren.
 
Über das Handy eines Lastwagenfahrers gelang es dem 17-Jährigen die Polizei zu alarmieren, die Nummer seiner Eltern hatte er nicht im Kopf, wie ein Polizeisprecher sagte. Die Beamten informierten das Paar, dem das Fehlen des Sohnes noch gar nicht aufgefallen war. Erst am frühen Morgen, fünf Stunden nach dem Stopp auf dem Parkplatz, war die Familie wieder beisammen.
 
 
Lasst Blumen sprechen: Blühende Schlaglöcher in Lettland
 
Ein Blumengruß sagt manchmal mehr als ein Protestplakat. Unbekannte haben in den vergangenen Tagen in mehreren lettischen Städten Blumen in die oft tiefen Schlaglöcher der Straßen gepflanzt. Damit die Blumen nicht vom nächsten Lastwagen oder Auto plattgewalzt werden, stellten die unbekannten Gärtner Warnschilder vor den frischen Beeten auf dem Straßenpflaster auf, wie die baltische Nachrichtenagentur BNS am Dienstag berichtete.
 
Wer hinter der Aktion steckt, ist bisher nicht bekannt. Martins Jakobsons von der Straßenwartbehörde in Liepaja in Südwestlettland lobte den „positiven Charakter“ der Blumenkampagne. „Die Blumen machen auf die Schlaglöcher aufmerksam – und auf die Notwendigkeit, sie zu reparieren“, sagte er. Viele Straßen in dem baltischen Land sind vor allem nach den Wintermonaten in schlechtem Zustand.

Kater Poldi kehrt nach 16 Jahren zu Frauchen zurück 
 
Kater Poldi ist ein Einzelkämpfer: 16 Jahre lang hat er sich durchgeschlagen – nun kommt der Kater aus Unterhaching bei München zu seinem Frauchen zurück. Der rotgetigerte Kater verschwand vor 16 Jahren in Unterhaching und wurde vor kurzem von einer Familie in einem Wald nahe dem 20 Kilometer entfernten Aying gefunden. Die Familie brachte die stark abgemagerte Katze ins Tierheim. Nur anhand einer bereits stark verblassten Tätowierung im Ohr habe die Halterin gefunden werden können.
 
Die Münchner „Abendzeitung“ (Mittwoch) hatte zuvor über Poldis Rückkehr berichtet. Ob der Kater sein Frauchen nach so langer Zeit wiedererkenne, sei fraglich, vermutete von Tettenborn. Eveline Kosenbach, die Leiterin der Vermisstenstelle im Tierheim, sagte, Poldis Frauchen sei „völlig perplex“ und „total daneben“ gewesen, als sie von der Rückkehr ihres Katers erfahren habe.
 
Am Mittwoch habe Poldi jedenfalls gelassen in seiner Quarantänebox im Tierheim gelegen. „Er genießt es wohl, dass er nicht mehr auf Holzscheiten sitzen muss.“ Poldi wurde in einem Brennholzlager entdeckt. „Dem Kater ging es offensichtlich nicht gut, da wollte er sich wohl finden lassen“, sagte von Tettenborn.
 
 
Fahrer verliert Auto auf der Autobahn
 
Auto auf Autobahn verloren: Einem Wohnmobilfahrer ist in Bayern sein Anhänger samt aufgeladenem Wagen abhandengekommen – den Verlust bemerkte er aber erst rund 200 Kilometer weiter. Wie die Polizei am Samstag in Passau mitteilte, verlor der 61-Jährige die Hälfte seines Gespanns mitten auf der A3 beim niederbayerischen Ruhstorf an der Rott.
 
Während der Mann seelenruhig weiterfuhr, landete der Anhänger auf der linken Spur, ein Lasterfahrer konnte nicht mehr komplett ausweichen und streifte ihn. Verletzt wurde niemand. Der Wohnmobilfahrer vermisste seinen Anhänger erst Stunden später bei einer Pause auf einem Rastplatz beim oberpfälzischen Velburg, als ihn ein Mann auf die losen Kabel an seinem Gefährt aufmerksam machte.
 
 
Bärentatze ruft Anti-Terror-Einheit auf den Plan 
 
Eine Bärentatze im Gepäck eines Chinesen hat am Flughafen der rumänischen Hauptstadt Bukarest Anti-Terror-Spezialisten und Geheimdienste auf den Plan gerufen. Das Sicherheitspersonal hatte beim Einchecken des Mannes am Donnerstag die Tatze im Scanner für einen abgetrennten menschlichen Fuß gehalten und sofort Alarm gegeben. 
 
Erst Gerichtsmediziner klärten den Irrtum auf. Der Chinese wird nach Medienberichten nun wegen möglicher Beihilfe zur illegalen Bärenjagd strafrechtlich verfolgt. Er sagte der Polizei, er habe die Tatze in Rumänien gekauft, um sie in Italien als kulinarische Delikatesse weiterzuverkaufen.
 
 
Beatle-Rollstühle sind nicht erlaubt
 
Elektrische Rollstühle dürfen nicht Beatle heißen, weil dies das Ansehen des Markennamens der Rockgruppe The Beatles beeinträchtigen könnte. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) lehnte am Donnerstag in Luxemburg den Antrag ab, den Namen Beatle für Rollstühle zu schützen. Dagegen hatte vor allem die Plattenfirma Apple Corps, die die Rechte am Namen der Beatles hat, geklagt.
 
Die Richter entschieden, eine „Überschneidung der relevanten Verkehrskreise“ – also jener Personengruppe, die sowohl an der Musik der Beatles als auch an Rollstühlen interessiert sein könnten – sei wahrscheinlich. Auch „Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit“ gehörten nämlich zu der breiten Öffentlichkeit, auf die die Marke der Rockband abziele. Trotz des Unterschieds zwischen den fraglichen Waren gebe es also „eine Verbindung zwischen den einander gegenüberstehenden Zeichen“.
 
Das mit der älteren Marke verbundene Ansehen stehe auch nach 50 Jahren „noch immer für Jugend und für eine gewisse Gegenkultur der sechziger Jahre und ist nach wie vor positiv“, befanden die höchsten EU-Richter. Gerade wer eine Behinderung habe, könne sich daher von der Marke Beatle angezogen fühlen. Zudem könnten sich einige Personen aus jener Generation, die die Produkte der Beatles in den 60er-Jahren kannte, nun auch für Rollstühle interessieren. Der Rollstuhlhersteller könne daher vom Ansehen der alten Beatles-Marke profitieren – und dies sei nicht erlaubt.
 
„Das dicke Ding der Woche“ konfrontiert Sie immer am Mittwoch mit den kuriosesten Fundstücken aus den weltweiten Nachrichtenkanälen. Die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de findet: Diese Meldungen sind einfach zu aberwitzig, um Sie Ihnen vorzuenthalten. Hier geht’s zu den Fundstücken der Vorwoche.[dpa/ar]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: Das dicke Ding der Woche: Bärentatze löst Terrorfahndung aus Dann hätte es den VW New Beatle auch nicht geben dürfen!
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