[Das dicke Ding der Woche] Mumien und Monsterschuhe

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Abseits von Digital-TV und Technik stolpern die Redakteure von DIGITALFERNSEHEN.de immer wieder über Meldungen, die einfach zu schade zum Wegschmeißen sind. Heute geht es um einen Lausbubenstreich, Monsterschuhe, Mumien bei McDonalds und eine promillehaltige Ausrede.

Lausbubenstreich: 15-Jähriger klaut Straßenbahn in Russland
 
Die Straßenbahn war pünktlich, Passagiere stiegen ein und aus – doch im Führerhaus des Wagens im russischen Slatoust saß ein 15-jähriger Schüler. Der Jugendliche hatte die Tram während der Mittagspause aus dem Depot geklaut und 40 Minuten lang fehlerlos durch die Industriestadt am Ural gelenkt. Dann beendete die Polizei den Lausbubenstreich.
 
Der Freizeitschaffner war kein Anfänger: Er hatte bereits eine Schulstunde über das Tram-Fahren gehabt und das Straßenbahndepot mehrmals besucht. Obwohl niemand zu Schaden gekommen sei, müsse der Jugendliche mit einem Verfahren rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax.
 
Rätsel um Monsterschuh: Alles nur Werbung?
 
Gab es den Fehler um einen versehentlich zu groß geratenen Monsterschuh aus China tatsächlich, oder war alles nur Werbung einer britischen Firma? Diesem Rätsel waren am Freitag britische Medien auf der Spur. Hintergrund: Eine Firma für Schuhe in Übergrößen hatte am Donnerstag berichtet, ein Hersteller in China habe einem ihrer Kunden einen gigantischen Schuh in der Größe 1450 geschickt. Doch eigentlich sei alles nur ein Versehen gewesen.
 
Denn Tom Boddingham hatte eine Sonderanfertigung in der Größe 14,5 (etwa Größe 49,5 in Europa) bestellt, es habe aber Verwirrung um ein Komma gegeben. Die chinesischen Partner hätten vermutetet, es handle sich ein Ausstellungsstück, und deshalb nicht weiter nachgefragt.Soweit die Darstellung der Firma.
 
Am Freitag nun spekulierten mehrere Medien, darunter der „Guardian“, der Internet-Schuhvertrieb „Monster Slippers“ habe sich die Geschichte für Webezwecke ausgedacht und den Schuh selbst bestellt. Möglicher Beweis: Auf einem von der Firma zur Verfügung gestellten Foto ist der angebliche Kunde Boddingham zu sehen, wie er in dem Riesenschuh sitzt. Das Bild verbreitete sich in Windeseile im Netz.
 
Es stellte sich aber heraus, dass Boddingham erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Webseiten-Gestalter von „Monster Slippers“ hat. Dieser allerdings hat einen anderen Namen. War alles nur Lüge? Die Firma äußerte sich dazu am Freitag nicht. Auf Anfrage war „Monster Slippers“ nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
 
Dreiste Ausrede: Mit „Hustensaft“ auf 3,69 Promille
 
Mit Hustensaft will es eine betrunkene Autofahrerin in Thüringen auf 3,69 Promille gebracht haben. Polizisten hielten die 48-Jährige am Donnerstag in Neuhaus am Rennweg an, als sie mit ihrem Wagen Schlangenlinien fuhr, teilte die Polizei in Saalfeld am Freitag mit.
 
Nach dem Atemalkoholtest habe die Frau eine wenig plausible Erklärung parat gehabt: Hustensaft sollte den Wert in die Höhe getrieben haben. Schnell stellte sich aber heraus, dass die Fahrerin vielmehr fast eine komplette Flasche Schnaps getrunken hatte. Ihren Führerschein ist sie erst einmal los.Ein Alkoholwert von mehr als vier Promille kann, je nach Körperstatur, lebensgefährlich sein.

Mumien unter McDonalds begraben – Körper zurückgefordert
 
Im Fundament eines McDonalds-Restaurants in Staffordshire ruht ein wenig Geschichte. Zwei ägyptische Mumien liegen im Untergrund vergraben. Wie der Branchendienst „Digital Spy“ am Montag berichtete, sei das Fast-Food-Restaurant nun aufgefordert worden die beiden Körper an Ägypten zurückzugeben. McDonalds sei sich der Mumien im Fundament bisher nicht bewusst gewesen, wolle sie jedoch auch nicht zurückgeben. Immerhin seien sie im Unterbau gut aufgehoben.
 
Die beiden Körper waren Ende des 19. Jahrhunderts nach Staffordshire gekommen, wo der Pfarrer William MacGregor sie bis 1935 in seinem Haus ausgestellt hatte. Danach war er gezwungen gewesen, die Körper zu vergraben, da sie begonnen hatten, zu verwesen. MacGregor hatte darauf bestanden sie in den Fundamenten eines Kinos zur letzten Ruhe zu betten, aus dem später das Fast-Foot-Restaurant hervorging.
 
Informatiker entwickeln drahtlose Fahrradbremse
 
Informatiker an der Universität des Saarlandes haben eine drahtlose Fahrradbremse entwickelt, die auf Händedruck am rechten Griff reagiert. Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass nur drei aus einer Billiarde Bremsversuchen fehlschlagen. „Das ist nicht perfekt, aber dennoch akzeptabel“, teilte Professor Holger Hermanns am Donnerstag mit. Er leitet den Lehrstuhl für Verlässliche Systeme und Software. Die Informatiker arbeiten eigentlich nicht für die Fahrrad-Branche – ihnen geht es vielmehr um die Erforschung drahtloser Netze. Um deren Zuverlässigkeit zu prüfen, entwickelten sie die Radbremse als Modell.
 
„Drahtlose Netze funktionieren nie hundertprozentig, das ist technologisch bedingt“, erklärte Hermanns. Dennoch sollen sie künftig häufiger eingesetzt werden. „Konkrete Pläne existieren zum Beispiel für den künftigen Europäischen Zugverkehr“. Experimente mit Zügen und Flugzeugen seien jedoch zu aufwendig und zu gefährlich. „Die drahtlose Fahrradbremse bietet uns die notwendige Spielwiese, um diese Methoden für den Einsatz in weitaus komplexeren Systemen zu optimieren“, teilte Hermanns mit.
 
Um zu bremsen, muss der Fahrer den rechten Gummigriff am Lenker fest umfassen. Je stärker er greift, desto stärker bremst, wie von Geisterhand, die Scheibenbremse im Vorderrad. Möglich macht dies ein Zusammenspiel von mehreren technischen Komponenten, darunter ein Drucksensor, der einen kleinen Sender aktiviert. Professor Hermanns sucht nach eigenen Worten bereits ein Ingenieursbüro, das die drahtlose Fahrradbremse umsetzt.
 
„Das dicke Ding der Woche“ konfrontiert Sie immer am Mittwoch mit den kuriosesten Fundstücken aus den weltweiten Nachrichtenkanälen. Die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de findet: Diese Meldungen sind einfach zu aberwitzig, um Sie Ihnen vorzuenthalten. Hier geht’s zu den Fundstücken der Vorwoche.[ar/dpa]

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