Das eigene Mediencenter in der Cloud

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Cloud Computing ist weder Zukunftsmusik noch Technologie von morgen, sondern längst Standard. Wer das Internet nutzt, kommt mit der Cloud in Kontakt. Ob willentlich oder nicht – der digitalen Datenwolke kann sich heutzutage niemand mehr entziehen. Aber wer würde das auch wollen, wo die Vorteile Cloud-basierter IT-Lösungen doch klar auf der Hand liegen?

Bei Cloud Computing handelt es sich um die bedarfsgesteuerte Bereitstellung von Datenverarbeitungsressourcen jeglicher Art über das Internet auf Basis einer nutzungsbezogenen Abrechnung – so die Definition der IT Experten von IBM. Weniger kompliziert ausgedrückt: Der Begriff „Cloud“ ist ein Sinnbild – eine Vereinfachung, die es dem technisch unbewanderten Endnutzer erlaubt, sich eine Vorstellung davon zu machen, was hinter dem Bildschirm abläuft. Die Komplexität des Internets wird somit fassbar.

Grundgedanke des Cloud-Computing ist die Auslagerung von Hardware- und Software-Ressourcen an externe Rechenzentren. Wer ein E-Mail-Programm bedient, ein Youtube-Video anschaut oder sich die Zeit mit Browsergames vertreibt, interagiert mit der Cloud. All diese Prozesse laufen nicht mehr auf dem eigenen Rechner ab, sondern weit entfernt auf einem Server, dessen Standpunkt in der Regel nicht klar auszumachen ist. Der Zugriff erfolgt über das World Wide Web und ist prinzipiell mit jedem internetfähigen Endgerät möglich.
 
Doch nicht nur Rechenkapazität lässt sich in die Cloud auslagern. Neben der immensen Leistung, die dank gigantischer Serverfarmen übers Internet zur Verfügung steht, hat Cloud Computing auch den Speichermarkt revolutioniert. Nie war Datenspeicher so günstig wie heute. Vor ein paar Jahren noch musste man für ein paar Gigabyte tief in die Tasche greifen, doch mit den Angeboten moderner Cloud-Provider sind heute selbst Speicherkapazitäten im Terabyte-Bereich erschwinglich geworden. Diese Entwicklung rückt die Cloud auch im Bereich des Home-Entertainments in den Fokus.
 
Vor allem im Bereich privater Mediatheken stellen Online-Festplatten eine ernstzunehmende Alternative zu lokalen Speichermöglichkeiten dar. Vor allem Filme, aber auch Fotos und Musikdateien sind erfahrungsgemäß speicherintensiv – und in Bezug auf die Qualität ist mit derzeitigen Standards wie Full-HD das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Günstiger Online-Speicher bietet hier nicht nur die benötigte Kapazität, auch in puncto Sicherheit lassen Online-Lösungen lokale Speichermöglichkeiten alt aussehen.
 
Ein Totalverlust von Daten ist stets schmerzhaft; hier heißt das entscheidende Stichwort „Redundanz“. Nichts beugt dem Datenverlust besser vor als eine Sicherheitskopie. Doch wer regelmäßig mit externen Festplatten und optischen Datenträgern wie CDs und DVDs hantiert, wird sich deren begrenzter Lebensdauer und Anfälligkeit bewusst sein. Professionelle Cloud-Anbieter setzen beim Thema Datensicherheit deshalb auf zyklische Backup-Prozeduren. So existieren Kundendaten auf den Festplatten großer Rechenzentren immer in mehrfacher Form. Geradezu perfektioniert wird diese redundante Speicherstrategie beim „HiDrive“ genannten Cloud-Service der Strato AG. Hier werden sämtliche Daten gespiegelt in zwei verschiedenen Rechenzentren in Karlsruhe und Berlin aufbewahrt, so dass ein Datenverlust selbst beim Totalausfall der Serverfarm ausgeschlossen ist.
 
Zu guter Letzt überzeugen Cloud-Speicherlösungen jedoch vor allem durch eine nie dagewesene Flexibilität. Wer seine Mediathek in die Cloud verschiebt, kann sich sicher sein, jederzeit Zugriff auf die dort gelagerten Bilder, Videos oder Musikdateien zu haben. Und das nicht nur von Deutschland aus, sondern von überall, wo ein Internetzugang zur Verfügung steht. Aber auch das Teilen von Inhalten ist über Online-Speicher kein Problem. Wer seine Online-Mediathek auch für andere Nutzer öffnen möchte, kann dies durch individuell anpassbare Freigabe-Optionen einstellen. [das]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Das eigene Mediencenter in der Cloud ... Und dann gibt es Rechtsanwälte, die das "in die Cloud" stellen von urheberrechtlich geschützten aber legitimen Privatkopien als "öffentliche Verbreitung" ansehen und dann Abmahnungen verschicken. Spaß macht der Upload in die Cloud für die Datenmengen eines Spielfilms (wenn man ihn nicht bis zu Unkenntlichkeit komprimiert) eh nicht. Dazu sind die Datenraten der Privat-Internet-Anschlüsse in dieser Richtung zu schwach. Und wenn die Internet Provider großflächig Volumenbegrenzungen einführen ist sowieso bald Schluss damit...
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