Datenschützer fragen: Gefährdet Google Glass Privatsphäre?

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Die Datenbrille Google Glass ist zwar noch nicht auf dem Markt, doch Datenschützer laufen bereits Sturm gegen das Gerät. Datenschützer mehrerer Ländern fordern nun Antworten, wie Google den Schutz der Privatsphäre zu Realisieren gedenkt.

Die Datenschützer mehrerer Staaten haben von Google weitere Informationen über die Computerbrille Glass gefordert. „Wir raten Google nachdrücklich, in einen echten Dialog mit Datenschutzbehörden über Glass zu treten“, heißt es in einem Brief an Google-Chef Larry Page, der am Dienstag verschickt wurde. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar, trage den Brief mit, wie eine Sprecherin sagte. Für die Datenschützer der 27 EU-Staaten unterzeichnete Jacob Kohnstamm aus den Niederlanden. Auch Datenschützer aus Australien, Neuseeland, Kanada, Mexiko, der Schweiz und Israel unterschrieben.
 
Zu den Fragen an Google zählt, welche Regeln das Unternehmen bei Glass zum Schutz der Privatsphäre festgelegt habe. Die Behörden wollen auch wissen, ob Google das Risiko für die Privatsphäre analysiert habe sowie welche Informationen es mit Glass sammele und mit Dritten teile. Außerdem fragen sie nach Möglichkeiten, die Brille zu testen.

Die Datenbrille Google Glass gibt es derzeit nur in einer Testversion. Testgeräte für ausgewählte Nutzer in den USA kosten 1500 Dollar. Die Datenschützer wollen dennoch jetzt schon prüfen, ob das Gerät mit europäischen Datenschutzregeln vereinbar sei, „auch wenn das neue Produkt erst im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll“, erklärte Schaar.
 
Einen kritischen Punkt sehen die Datenschützer bei der Gesichtserkennung. Zwar hat Google es Programmieren ausdrücklich verboten, Programme mit einer Gesichtserkennungs-Funktion zu entwickeln. Die Datenschützer wollen dennoch wissen, wie Google Fragen rund um dieses Thema künftig beantworten will.
 
Die Diskussionen um Glass hätten gezeigt, welche Bedenken mit einem Gerät einhergehen, „mit dem Menschen Videos und Audio von anderen aufnehmen können“. Träger von Google Glas können kurze Filme und Fotos aufzeichnen. Der Minicomputer wird wie eine Brille getragen und projiziert Informationen vor das Auge des Trägers. Glass wird durch Gesten oder Sprachanweisungen gesteuert. [dpa/fm]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Datenschützer fragen: Gefährdet Google Glass Privatsphäre? Also meine Privatsphäre wird geschützt indem ich einfach daruf verzichte, ebenso wie auf alle möglichen anderen Google Überwachungen und Verfolgungen, wozu gibt es schließlich die Hosts Datei.
  2. AW: Datenschützer fragen: Gefährdet Google Glass Privatsphäre? Du scheinst was falsch verstanden zu haben. Es handelt sich um eine Brille mit der man auch Leute ohne ihr Wissen Filmen kann.
  3. AW: Datenschützer fragen: Gefährdet Google Glass Privatsphäre? Das kann ich auch mit einer kleinen Ansteckkamera (in Knopfform) und das ist unauffälliger. Dann später die Gesichtserkennungssoftware von Photoshop Elements drüber laufen lassen und nach ein paar Tagen kann ich sagen, daß immer die selben Leute mit mir im Bus sitzen. Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht viel mit glass befaßt, aber kann das Teil viel mehr, als wenn ich mir ein paar Teile für einen Bruchteil der Kosten zusammen klaube (zumindest was diesen Bereich angeht)? Livegesichtserkennung mit z.B. google Plus zu verbinden wäre zwar lustig, würde aber auch wieder am Datenvolumen saugen. Natürlich wird es problematisch wenn "Außenstehende" katalogiesiert werden würden, aber ich würde ein Popup über einem betrachten, wie die Kleidung die man trägt (bzw. das Facebook Profil ), als eine weitere Möglichkeit sich zu präsentieren. Das ist die gleiche Aufregung wie bei Streetview. Oh Gott die Leute konnten vor einem halben Jahr Photos von meinem Haus machen.
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