Datenschutz bei Smart-TVs: Samsung will Wogen glätten

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Nehmen Smart-TVs unsere täglichen Gespräche auf und leiten diese an Dritte weiter? Nachdem Samsung zuletzt wegen eines verhängnisvollen Satzes in seinen Smart-TV-Datenschutzbestimmungen in den Fokus der Medien geraten war, äußert sich der südkoreanische Hersteller nun zu den Bedenken vieler Verbraucher.

Mithörende Smart-TVs, Daten die an Drittanbieter weitergeleitet werden, verunsicherte Verbraucher. Am Montag sorgten Berichte über mögliche Gefahren, die von der Spracherkennungsfunktion bei Smart-TVs ausgehen könnten, für Aufsehen. Für Furore sorgten dabei vor allem die Datenschutzbestimmungen des südkoreanischen Herstellers Samsung. In diesen nämlich findet sich ein Satz, Verunsicherung auslöste: „Bitte seien Sie sich bewusst, dass Ihre gesprochenen Worte aufgezeichnet und an einen Drittanbieter geschickt werden.“ Nun äußerte sich der Elektronik-Konzern zu den lauter werdenden Empörungsrufen. – Alles nur ein großes Missverständnis?

Ausdrücklich weist Samsung in einem Statement zum Datenschutz nochmals darauf hin, dass jeder Nutzer die Sprachsteuerung deaktivieren könne und auch durch ein eingeblendetes Mikrofonsymbol ganz deutlich erkennen würde, ob diese gerade eben aktiv ist oder nicht. Der Hersteller betont außerdem, dass er keine Sprachdaten an Dritte verkaufen würde. An Drittanbieter weitergeleitet werden die Daten der Nutzer aber dennoch:
 
„Stimmt ein Anwender der Nutzung der Spracherkennungsfunktion zu und nutzt er diese, werden Sprachdaten im Zuge einer Suchanfrage an einen Drittanbieter übermittelt. Dabei werden Sprachdaten an einen Server gesendet, der nach den angefragten Inhalten sucht und die gewünschten Inhalte bereitstellt.“
 
Samsung betont an dieser Stelle noch einmal, wie wichtig ihn der Datenschutz seiner Nutzer sei und hebt hervor, dass diese sich keinesfalls darum sorgen brächten, dass die Fernseher sie bei privaten Gesprächen „belauschen“. Lediglich aus Gründen der Transparenz wäre in den Datenschutzbestimmungen davon die Rede, dass „sämtliche gesprochenen Worte, auch persönliche oder sensible Informationen, bei Ihrer Nutzung der Spracherkennung erhoben und an einen Drittanbieter uübertragen werden.“ Hier sei laut Samsung von einer Situation die Rede, in der die Sprachsteuerungstaste auf der Fernbedienung (und somit auch die Spracherkennung des Gerätes) aktiviert sei.
 
Die bei aktiver Sprachsteuerungstaste gewonnenen Daten werden laut Samsung an den Drittanbieter Nuance weitergegeben. Dieser sei jener Dienstleister, „der die Voice-to-Text Spracherkennungslösung für Samsung Smart TVs bereitstellt und auf den Samsung in den Datenschutzrichtlinien verweist.“
 
Und wie geht Nuance dann mit jenen Daten um? Hierzu Samsung: „Nuance ist vertraglich verpflichtet, die erhobenen Daten gemäß geltenden Datenschutzgesetzen zu behandeln. Bei der Erstinstallation von Samsung Smart TV wird auf die Hinweise zum Datenschutz von Nuance in Bezug auf die Spachsteuerung verwiesen.“[kh]

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8 Kommentare im Forum

  1. AW: Datenschutz bei Smart-TVs: Samsung will Wogen glätten Also diese Möglichkeit habe ich noch nicht gefunden. Bisher habe ich immer das LAN Kabel entfernt...
  2. AW: Datenschutz bei Smart-TVs: Samsung will Wogen glätten Bei der derzeit vorhandenen Gier nach Daten würde ich mich nicht drauf verlassen das es dann wirklich aus ist. Und es ist bezeichnend das Samsung und Co. als Hersteller von TV Geräten das Abgreifen und den Verkauf der Daten durch eine weitere Firma zulässt. Ist genauso fragwürdig wie die eingeschränkte Nutzung von jeglichen Aufnahmen auf einem externen USB Geräte. Hier müssen Daten und Verbraucherschützer sowie der Gesetzgeber noch mal richtig nachlegen und diese Geräte von dem Europäischen Markt entfernen bis man nachgebessert hat.
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