Delfin-Massaker-Doku erhält Sundance-Filmpreis

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hagen/USA – The Cove – die Bucht, so lautet der Filmtitel mit Ex-TV-Trainer von „Flipper“, Richard O’Barry, der auf dem amerikanischen Sundance-Filmvestival den Zuschauerpreis gewonnen hat.

Kritiker vergleichen den Doku-Spielfilm vom japanischen Delfinmorden als Horror-Version von „Ocean Eleven“. Mehr als sechs Jahre benötigte Richard O’Barry, Mitbegründer des Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) im westfälischen Hagen, mit seiner Crew für die Vorbereitungen der schockierenden Dokumentation im Fischerdorf Taiji in Japan.
 
Immer wieder wurden sie von Fischern, Behörden und der Polizei bei den Dreharbeiten behindert. Das amerikanische Filmteam arbeitete verdeckt mit Unterwasserkameras, Filmdrohnen und Steinattrappen. Das Ergebnis ist schockierend. Delfine wälzen sich zu Hunderten in ihrem eigenen Blut, während die Fischer ihren Spaß haben.
 
Mehr als 23 000 Delfine werden alljährlich in den japanischen Küstenregionen mit Metallstangengetrommel in kleine Buchten getrieben und dort bestialisch massakriert. Einige wenige potente und starke Delfine werden zum Verkauf an Delfinarien aussortiert. Bis zu 150 000 Dollar erzielen diese „Beifänge“, die
das Delfintöten erst lukrativ machen. Die Fischer argumentieren mit Traditionen und Fischraub durchdie Meeressäuger.
 
Die TV-Serie „Flipper“ war in den sechziger Jahren der Auslöser für den weltweiten Boom der Delfinarien. In Deutschland werden Delfine in den Zoos von Münster, Duisburg und Nürnberg gehalten. Für WDSF-Gründer Jürgen Ortmüller ist „diese Tierquälerei“ auch eine politische Katastrophe: „Die CDU/CSU- und SPD-Regierung in Berlin denkt nicht daran, die Gefangenhaltung von Delfinen in Deutschland zu beenden. Die überlegen höchstens, wie man die Haltungsbedingungen verbessern kann und gleichzeitig protestieren sie scheinheilig gegen den japanischen Walfang. Unterstützung für die Delfine kommt nur von den Grünen und Linken im Bundestag“.
 
Merlin-Entertainments (Lego-Land, Sea Life) mit der Gardaland-Delfinhaltung in Italien und TUI mit seinem Reiseangebot in türkische Delfin-Hotels stehen ebenfalls in der Kritik der Delfinschützer vom WDSF. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. gegen Gefangenhaltung von Delfinen !!! Es ist unverantwortlich, diese hochentwickelten Tiere in Gefangenschaft zu halten, weil ihnen selbst die elementarsten Grundbedürfnisse vorenthalten werden: In freier Wildbahn leben Delfine in Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h, können bis zu 500 Meter tief tauchen und werden 10 Jahre älter als in Gefangenschaft. Auch die Nahrung in Gefangenschaft, nämlich toter Fisch, ist für Delfine nicht "natürlich", denn in freier Wildbahn fressen Delfine nur lebende Fische, tote meiden sie. Delfine sind akustische Tiere; ihre Kommunikation und Orientierung im Raum erfolgt zum grossen Teil akustisch. Der akustische Ortungssinn ist in Gefangenschaft praktisch nutzlos und verkümmert.
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