Der Loewe Individual vorgestellt

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Was ist Ihnen ein Fernseher wert?

Billig ist gut, teuer ist nicht besser, das ist das Fazit renommierter Testmagazine, die Fernseher anhand von vorab definierten Testprotokollen einstufen und preislich einordnen. Mehr als 1500 Euro müssen Sie angeblich nicht in einen 46-Zoll-Fernseher investieren, um die „Beste Qualität des Jahres“ zu erleben. Warum also mehr als 5000 Euro für den Loewe Individual ausgeben?

Es ist so eine Sache mit Qualität: Alle wollen sie, aber kosten darf sie nichts. Dass es deutsche TV-Hersteller wie Loewe gibt, die Qualität im Premiumsegment vorleben, mag angesichts fallender Preise unzeitgemäß erscheinen, doch bieten Produkte wie der neue Loewe Individual spannende Einblicke in eine echte Erlebniswelt.
 
Am auffälligsten ist zunächst die Optik des Fernsehers, denn verzichten Sie auf den Centerlautsprecher, erscheint der Individual grazil und erhaben. Die fast durchgängige Glasscheibe, der Aluminiumrahmen und die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten machen den Fernseher zum optischen Hingucker, allein das markant abstehende Loewe-Auge dürfte nicht jedermanns Geschmack treff en. Etwas missverständlich mutet die Signalanzeige an, die lediglich einen Strich in unterschiedlichen Farben wiedergibt.

Bestens eingestellt

Alles, was einen Top-Fernseher ausmacht, hat Loewe in einem Produkt vereint: Die Farben erscheinen nicht zuckerbunt, sondern natürlich, die Bildschärfe ist auch bei einem Formel-1-Rennen auf hohem Niveau und die kontrastoptimierte Scheibe garantiert ein sattes Schwarz im beleuchteten Wohnzimmer. Damit merzt Loewe sogleich einen Kritikpunkt des Vorgängermodells aus, das unter einer Aufh ellung bei direktem Lichteinfall litt. Gehen im Wohnzimmer dagegen die Lichter aus und spielen Sie düstere Filme wie „Harry Potter 7.2“ ab, wird die nicht ganz homogene Ausleuchtung sowie das leicht aufgehellte und bläulich schimmernde Schwarz sichtbar. Die Bildhelligkeit regeln Sie bei diesem Fernseher über den Kontrastregler (nicht über den Helligkeitsregler), wobei bis zur Stufe 18 die bestmögliche Brillanz gewährleistet wird, ab Stufe 19 brennen Details im Bild aus.
 
Schade ist, dass der insgesamt gute Bildeindruck bei seitlicher Betrachtung schwindet und das Bild dann ausgewaschen erscheint. Erstmals kommt Loewe auch allen Kinofans entgegen, die sich an der superflüssigen Darstellung von Kinofi lmen bislang störten: Die Berechnung zusätzlicher Bilder kann jetzt in drei Stufen eingestellt werden, sodass das Kinogefühl auf Wunsch bestehen bleibt und Artefakte im Bild vermieden werden. Wollen Sie hingegen einen ruckelfreien Bildeindruck wiedergeben, der an Peter Jacksons „Der Hobbit“ erinnert, erhöhen Sie einfach die Filmglättung um ein bis zwei Stufen, kritische Augen erkennen dann jedoch kleine Bildfehler. Wollen Sie Filme im 21:9-Superbreitbild ohne schwarze Balken mittels Bildbeschnitt darstellen, so bietet Loewe die passende 16:9-Formateinstellung. So gut die 2D-Darstellung, so durchwachsen das Ergebnis im 3D-Betrieb: Die aktiven Shutter-Brillen flimmern bei Umgebungslicht, die Bildhelligkeit ist nur durchschnittlich und im Bildhintergrund sind in dunklen Bereichen Doppelkonturen auszumachen.

Der LED-Trick

Dass in modernen LCD-Fernsehern Strom sparende Leuchtdioden arbeiten, ist kein Geheimnis mehr, in Loewes Individual arbeiten zwei LED-Leisten am linken und rechten Bildrand.
 
Um den Kontrast zu steigern und die Energieeffizienz zu verbessern, wendet Loewe einen Trick an: Wenn das Bildmaterial nicht übermäßig brillant ausfällt, reduziert der Fernseher die Helligkeit (LEDs werden automatisch herabgedimmt) und das Videosignal wird angehoben, um keine Helligkeit zu opfern.
 
Das klappt in der Praxis derart unmerklich, dass Sie keine Nachteile im Bild befürchten müssen, d. h. weder sind abrupte Helligkeitswechsel sichtbar, noch opfern Sie Details. Ein Blick auf den Strommesser verrät, dass der Fernseher deutlich effizienter arbeitet, weil die LED-Beleuchtung fortan nicht kontinuierlich auf voller Leistung läuft.
 
Im Bildmenü haben Sie die Möglichkeit, diese bildoptimierende Schaltung namens VBD+ ein- oder auszuschalten und unabhängig davon den Lichtsensor zu verwenden, um die Bildhelligkeit auch dem Umgebungslicht anzupassen.

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