Der Streit geht weiter: Wie wirksam ist Werbung im Internet?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Immer wieder wird über die Werbewirksamkeit von Werbung auf Internetplattformen wie Facebook spekuliert. Im Interview mit dem „Horizont“ hat sich nun GiK-Geschäftsführerin Julia Scheel zu Wort gemeldet.

Im Streit um die Werbewirksamkeit von Internetplattformen im Vergleich zu den Printmedien dominieren Zahlen, Studien und Vermutungen mit grundsätzlich verschiedenen Ergebnissen. Für Planer stellt sich daher die Frage wie viel investiertes Geld in Werbung im Internet nun wirklich Gewinn erzielt (Return Of Investment), während die Printmedien gegen sinkende Auflagen kämpfen. Wirklich vergleichbare Standards für den Vergleich von Reichweite und Leistungsdaten zwischen Print und Online gibt es derzeit nicht.

Nun greift die Geschäftsführerin der Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GiK) im Interview mit dem „Horizont“ den Social-Media- Giganten „Facebook“ scharf an und bezeichnet Facebook und Google als „dramatisch überbewertet“. Social Media würde mit Zahlen argumentieren, „die für Außenstehende völlig intransparent, nicht überprüfbar und bei genauem Hinsehen wenig plausibel sind.“ Zu der „GfK Wirkungsstudie Facebook 2018“ erklärt sie: „manche sprechen gar von Etikettenschwindel, Irreführung und Manipulation.“
 
Scheel selbst stützt sich in ihrer Argumentation für Printwerbung auf wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Psychologie und eigene Studien: „Werbung in Print ist viermal glaubwürdiger und dreimal so kaufanregend wie in Social Media. Das zeigt unsere Markt-Media-Studienergebnisse „Best for Planning“, bei der wir jährlich 15.000 Personen persönlich befragen lassen.“ Dies liege zum Beispiel darin, dass das Gehirn Werbung aus seriösen und qualitativ hochwertigen Medienumfeldern positiv wahrnehme.
Wirklich vorhersehbar sei im Vergleich gerade nicht, in welchem Kontext die eigene Werbung auf Social Media geschaltet werde. Schließe kenne auch Facebook nicht alle hochgeladenen Inhalte.
 
Scheels Interview reiht sich in eine Reihe von Äußerungen wichtiger Akteure der Medienwirtschaft zu dem Thema ein.
Zuvor hatte ein Aufsatz von Klaus-Peter Schulz, Chef des Mediaagentuer-Verbands OMG, dem Streit neuen Auftrieb gegeben. Vor zwei Wochen konterte dann Julia Jäkel, die Nummer 1 bei Gruner + Jahr. Hinter der GiK stehen mehrere große Verlagshäuser. Eine neutrale Position nimmt also auch Julia Scheel im Streit nicht ein.
 [ds]

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2 Kommentare im Forum

  1. Ist ganz einfach! Wenn der Webseitenbetreiber die Werbung dezent und nicht Störend einsetzt dann kann man unter umständen damit Gewinn erziehlen. Nur leider bekommen viele den Hals nicht voll genug und schalten so viel Werbung das man regelrecht genötigt ist einen Werbeblocker einzusetzen. Denn wer will schon ungefragt irgend welche Animierten und loslaufende Werbevideos sehen? Vorallen wenn da noch laut Brüllend jemand eine Versicherung oder ein Auto anbieten will.
  2. Ich behaupte vor allem, dass penetrante Werbung in vielen Fällen eher abschreckend wirkt. Ich muss da gestern an die NFL-Übertragung mit diesen "es braucht mehr Blumen"-Spots denken. Beim ersten Mal guckt man hin, weil das was neues ist, aber nach dem ca. 10ten Mal nervte es nur noch.
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