„Der heiße Stuhl“: Laue Quoten für TV-Rückkehr

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Nach 22 Jahren hat RTL den „heißen Stuhl“ am Montag zurück geholt. Doch auch Thilo Sarrazin und seine umstrittenen Thesen zur Kölner Silvesternacht konnten dem Fernsehsender nicht zu einem großen Erfolg verhelfen.

Der große Erfolg ist für die RTL-Diskussionsshow „Der Heiße Stuhl“ bislang noch ausgeblieben. 1,49 Millionen Zuschauer verfolgten am Montagabend ab 23.15 Uhr auf RTL die erste Ausgabe der Sendung nach 22 Jahren Sendepause. Der Marktanteil betrug 10,2 Prozent. In der für den Kölner Privatsender wichtigen Zielgruppe der 14- bis 59-jährigen Zuschauer lag der Marktanteil bei mäßigen 10,5 Prozent.

In der auf Konflikt getrimmten Talkshow (Moderation: Steffen Hallaschka) diskutierte unter anderem der Ex-Politiker und Buchautor Thilo Sarrazin über das Thema „Wie sicher ist Deutschland?“. RTL will den „Heißen Stuhl“ künftig immer dann wieder aufbauen, wenn sich aktuelle, diskussionswürdige Stoffe anbieten.
 
Im Vorprogramm verbuchte RTL bessere Quoten: Günther Jauch brachte es mit seinem Quiz „Wer wird Millionär?“ um 20.15 Uhr auf 4,94 Millionen Zuschauer (15,1 Prozent) und Inka Bause mit ihrer Kuppelsoap „Bauer sucht Frau“ auf 5,01 Millionen (15,8 Prozent).
 
Am besten schlug sich um 20.15 Uhr das historische ZDF-Drama „Die Glasbläserin“ mit Maria Ehrich über die Erfindung der Weihnachtskugel im 19. Jahrhundert: 5,10 Millionen Menschen (15,5 Prozent) schalteten ein. Die ARD-Reportage „Vorsicht, Verbraucherfalle!“ interessierte 2,88 Millionen Zuschauer (8,9 Prozent) und die Sat.1-Krimiserie „Navy CIS“ 2,51 Millionen (7,7 Prozent).
 
Die Vox-Serie „Club der roten Bänder“ verbuchte 1,59 Millionen Zuschauer (5,0 Prozent), die ProSieben-Serie „The Big Bang Theory“ 1,54 Millionen (4,8 Prozent), das Zweitliga-Spitzenspiel VfB Stuttgart gegen Hannover 96 (1:2) auf Sport1 1,21 Millionen (3,8 Prozent) und die RTL2-Soap „Daniela Katzenberger – Mit Lucas im Weihnachtsfieber“ 0,91 Millionen (2,8 Prozent).
 
Im Jahresdurchschnitt liegt das ZDF unter den deutschen TV-Sendern aktuell mit einem Marktanteil von 13,1 Prozent vorne. Es folgt das Erste mit 12,2 Prozent vor dem privaten Marktführer RTL mit 9,8 Prozent. Dahinter liegen Sat.1 (7,3 Prozent), Vox (5,2 Prozent), ProSieben (5,1 Prozent), Kabel eins (3,8 Prozent), RTL2 (3,5 Prozent) und Super RTL (1,8 Prozent). [dpa/kw]

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5 Kommentare im Forum

  1. RTL hat sich halt längst vom bürgerlichen Publikum verabschiedet. Das normale RTL Klientel kann mit solchen Themen halt nix anfangen. Da dreht sich das ganze Leben nur um die Geschichten vom letzten Ausgang am Wochenende und die TV Inhalte müssen halt auch dieses "Niveau" widerspiegeln... Und die Menschen, die sich für solche Themen interessieren würden, haben schon längst einen Graus davon, RTL auch nur einzuschalten.
  2. Vielleicht hättest Du einfach die Sendung davor einschalten sollen. "Extra" ist ja normalerweise meist Trash, gestern gab es aber ein hervorragendes Spezial zu den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht. Sehr nüchtern wurden die genauen Abläufe am Kölner Dom und der Hohenzollernbrücke minutengenau erzählt und aufgearbeitet. Augenzeugen, Polizei etc. kamen zu Wort sowie Mitglieder des Untersuchungsausschusses. Das war vom Marktanteil auch besser als der trashige "Heiße Stuhl" direkt danach. Insofern kann es sich tatsächlich lohnen, ab und zu mal RTL einzuschalten. Hatte davon gelesen, dass es das gibt und dann gezielt eingeschaltet und es sicher nicht bereut.
  3. Gerade "Unter den Linden" gesehen, liegt Herr Sarazin mit seinen Ansichten denn wirklich so falsch? Finde ich nicht..... ...
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