Deutsche halten Werbung bei ARD und ZDF für richtig

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Erhebliche Mehreinnahmen beim Rundfunkbeitrag haben ein Werbeverbot für den öffentlich-rechtlich Rundfunk zu einer echten Option gemacht, über die am Donnerstag die Länderchefs auf ihrer Sitzung beraten werden. Eine aktuelle GFK-Studie belegt nun, dass die Mehrheit der DeutschenWerbung bei ARD und ZDF befürwortet.

Am Donnerstag tagen die Länderchefs in Berlin. Auch der Rundfunkbeitrag und ein mögliches Werbeverbot für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk stehen dabei auf der Tagesordnung. Die erheblichen Mehreinnahmen, die seit der Einführung des neuen Gebührenmodells Anfang 2013 erzielt wurden, haben nun dazu geführt, dass ein Werbeverzicht oder zumindest eine Reduzierung als echte Option gehandelt wird. Eine aktuelle GFK-Studie zeigt nun allerdings, dass die Mehrheit der Deutschen Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk für richtig hält.

So sprachen sich 77,3 Prozent der Befragten in der GFK-Studie gegen den Vorschlag aus, weniger Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auszustrahlen und dafür den Rundfunkbeitrag zu erhöhen. Im Gegenteil: Für eine Absenkung des Beitrags würden 50 Prozent sogar die Ausweitung der Fernsehwerbung nach 20.00 Uhr in Kauf nehmen. Bisher dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender nach 20.00 Uhr nicht mehr werben.
 
Einen wichtigen Teil der Rundfunkfinanzierung betrifft den Erwerb von Sportrechten. Werbung zur Sicherung von Sportrechten im öffentlich-rechtlichen Programm befürworten 67,8 Prozent der Befragten. Lediglich 17,5 Prozent halten die Ausstrahlung von Sportevents im Pay-TV und bei den Privatsendern ausreichend.
 
„Ein klares Votum für die aktuelle Regelung“ sieht darin Bernhard Cromm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der ARD-Werbegesellschaften. „Im Sommer 2015 sehen sich die Menschen auch hierzulande mit vielen elementaren Fragen konfrontiert, bei denen die Politik um Lösungen ringt“, so Cromm weiter. „Bei den hohen Zustimmungswerten darf man sich nicht wundern, dass die ganz große Mehrheit der Bevölkerung keinerlei Interesse an der Diskussion über Werbereduzierung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zeigt.“ Allerdings wurde in der Studie über die Werbeakzeptanz der Deutschen nicht nach einer Werbereduzierung bei unverändertem Rundfunkbeitrag gefragt.
 
Die repräsentative GFK-Studie zur Werbeakzeptanz wurde im Auftrag der ARD- Werbegesellschaften durchgeführt. Dafür wurden vom 28. Mai bis zum 8. Juni 1 009 Menschen ab 14 Jahren befragt. [kw]

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48 Kommentare im Forum

  1. AW: Deutsche halten Werbung bei ARD und ZDF für richtig Deine Mehrheit scheint aber Aktionär bei den Privaten zu sein. Unerträglich diese Werbepausen.
  2. AW: Deutsche halten Werbung bei ARD und ZDF für richtig "Repräsentative Umfrage", was für ein Stuss. Es kommt sehr auf die Fragestellung an. Und wenn man zu Gunsten der Werbung frägt, ist klar, dass sich die Befragten dafür aussprechen, als wenn zu Ungunsten der Werbung gefragt wird. Also was zum Teufel soll das mit dieser Umfrage auf sich haben? Die Fragestellung würde ich zu gerne mal wissen, ob mein Vorwurf der Manipulation bekräftigt oder entkräftet wird.
  3. AW: Deutsche sind für eine Senkung der ÖR-Gebühren Die Manipulation steht doch direkt in der Meldung: "So sprachen sich 77,3 Prozent der Befragten in der GFK-Studie gegen den Vorschlag aus, weniger Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk auszustrahlen und dafür den Rundfunkbeitrag zu erhöhen. Im Gegenteil: Für eine Absenkung des Beitrags würden 50 Prozent sogar die Ausweitung der Fernsehwerbung nach 20.00 Uhr in Kauf nehmen." Die Überschrift hätte also eher lauten müssen: "Deutsche sind für eine Senkung der ÖR-Gebühren" - so wie die Schweizer.
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