Dienstag: Gründer und Chef von Kino.to kommt vor Gericht

12
28
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Fünf Urteile sind im Fall des illegalen Filmportals Kino.to bereits gesprochen worden, von Dienstag an steht nun auch der Gründer und Chef des Film-Streaming-Angebots vor Gericht.

Die sächsische Generalstaatsanwaltschaft wirft dem 39-jährigen Leipziger die massenhafte Verletzung des Urheberrechts vor. Er soll am meisten von Kino.to profitiert und über Werbe-Anzeigen Millionen kassiert haben. Für den Prozess vor dem Landgericht Leipzig sind vier Verhandlungstage anberaumt worden.
Der gelernte Bodenleger hatte Kino.to 2008 gegründet. Bereits verurteilte Mitstreiter sagten aus, der Mann habe schnell begriffen, dass mit dem Streamen von Filmen ordentlich Geld zu scheffeln sei. Es gab offenbar genug Werbekunden, die Interesse hatten, in diesem Umfeld Anzeigen zu schalten. Kino.to sei sehr schnell gewachsen. Bis zu vier Millionen Nutzer täglich riefen die Webseite auf. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft waren rund 135 000 illegal kopierte Filme, Serien und Dokumentationen über das Portal zu erreichen.
Wie Kino.to funktionierte, ist durch die bisherigen Prozesse vor dem Amts- und Landgericht Leipzig gut dokumentiert. Alle Angeklagten vom Webdesigner bis zum Chef-Programmierer legten Geständnisse ab – mit dem Tenor: Man habe gedacht, Kino.to bewege sich in einer Grauzone. Einige kamen auch mit dem Robin-Hood-Argument: Kino sei teuer, das könne sich kein Hartz-IV-Empfänger leisten. Deswegen habe man kostenlos Filme zugänglich machen wollen. Nur: Ums Urheberrecht kümmerten sich die Kino.to-Macher nicht.

Die Justiz geht davon aus, dass die Kino.to-Drahtzieher keineswegs aus Nächstenliebe handelten. Amtsrichter Mathias Winderlich stellte in einem der ersten Prozesse klar: „Es ging rein darum, Geld zu machen.“ Besonders für den Gründer des Portals soll sich das ausgezahlt haben. Nach der Zerschlagung von Kino.to stellten die Ermittler bei ihm Luxuskarossen sicher. Zeitweilig lebte er nach Darstellung seiner Mitstreiter in Spanien.
Der 39-Jährige sitzt seit seiner Verhaftung im Sommer vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Nach Angaben des Landgerichts hat er sich in seinen Vernehmungen bei der Staatsanwaltschaft geäußert – und zwar nicht nur in ein paar dürren Worten, sondern umfangreich.

[dpa]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

12 Kommentare im Forum

  1. AW: Dienstag: Gründer und Chef von Kino.to kommt vor Gericht @Beni74 Es freut dich? Nach dem Untergang von kino.to sind mindestens 5 neue Steamingdienste gestartet. Was hats gebracht? Weniger als wenig und dafür wurden Steuergelder verschwendet. Megaupload dich gemacht, was hat es gebracht? Weniger als wenig, alleine seit Schließung sind mindestens 20 neue OCH gestartet, welche mittlerweile den Ausfall zu 100% kompensiert haben. Merke, schaltest du einen bekannten Dienst aus, starten genug neue um den Wegfall zu kompensieren. Nutzen 0. Nur dafür wurden unsere Steuergelder aus dem Fenster geschmissen...
  2. AW: Dienstag: Gründer und Chef von Kino.to kommt vor Gericht Dann schaffen wir Polizei und Justiz doch einfach komplett ab. Kosten nur Geld und Verbrechen gibts trotzdem
  3. AW: Dienstag: Gründer und Chef von Kino.to kommt vor Gericht Selten so einen Blödsinn gelesen.
Alle Kommentare 12 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum