Digitale Dividende II soll Breitbandausbau finanzieren

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Verkehrsminister Dobrindt will Geld, das aus der Digitalen Dividende II erzielt werden soll, in den Breitbandausbau pumpen. Ob die so erzielten Investitionssummen allerdings ausreichen, um die Breitbandziele der Bundesregierung zu erreichen, ist unklar.

Bis 2018 soll nach dem Plan der Bundesregierung jeder Haushalt einen schnellen Internetanschluss mit mindestens 50 MBit/s zur Verfügung haben. Erreichbar ist dieses Ziel nur mit massiven Investitionen in den Netzausbau, da gerade im ländlichen Raum noch große Versorgungslücken herrschen. Der Bund will investieren, doch wo das Geld herkommen soll ist nur zum Teil klar.

Die wichtigste Rolle bei der Finanzierung des Breitbandausbaus sollen offenbar die Einnahmen spielen, die mit der Digitalen Dividende II erzielt werden sollen, also durch die Versteigerung der Rundfunkfrequenzen des 700-MHz-Bandes an die Mobilfunkanbieter. Dies sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der Zeitung „Die Welt“. „Die Frequenz-Vergabe soll voraussichtlich 2015 durch die Bundesnetzagentur erfolgen. Einen Großteil der sogenannten Digitalen Dividende II werden wir direkt wieder in die Digitalisierung unseres Landes investieren“, so der Verkehrsminister.
 
Wie viel Geld die Versteigerung der Frequenzen allerdings bringen wird, ist bislang noch völlig unklar. Gerechnet wird mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Ob die Summe am Ende ausreichen wird, um den Breitbandausbau sinnvoll zu fördern, ist jedoch fraglich. [ps]

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38 Kommentare im Forum

  1. AW: Digitale Dividende II soll Breitbandausbau finanzieren Und damit soll der Breitband Ausbau gestemmt werden? Die müssen ihr Volk für wirklich äußerst dumm halten. Diese Digitale Dividende II, die nicht mal von den Mobilfunkern so dringend gefordert wird, soll nur Geld ins Staatssäckel bringen. Nützen wird die auch den Internetabgehängten nichts, dazu sind weit größere Investitionen nötig. Das Ganze wird offenbar zur Vereppelung II, wie bei der ersten "Dividende". Und wenn man fragt wo das Geld herkommen soll? Tja Prioritätensetzung ! Für die "Mütterrente" und Rente mit 63 für ein paar Leute hatte man ganz schnell zig Milliarden übrig....
  2. AW: Digitale Dividende II soll Breitbandausbau finanzieren Nur ein dreistelliger Millionenbetrag für 90 MHz an nutzbarer Bandbreite? OK, es werden vermutlich aufgrund der technisch notwendigen Duplexlücke wohl eher 80 MHz für LTE-Mobilfunkdienste sein. Dann im Gegenzug aber bitte dann regulativ eine ordnungsgemäße Versorgung der unterversorgten Gebiete. Damit meine ich dass die bislang unterversorgten Haushalte ermittelt werden u. diesen eine Mindestdatenrate garantiert wird. Ansonsten sehe ich da einen zu großen Widerspruch zwischen dem was versprochen wird und das was letztendlich in die Realität umgesetzt wird. Die Versorgungssituation von LTE im 800 MHz Band sollte möglichst nicht wiederholt werden, denn hier wurde nur auf die Versorgung der Fläche geachtet. Das Ziel muss sein dass das Verhältnis Basisstationen zu Haushalten stimmt. Was nutzt es da wenn eine LTE-Basisstation 1000 Haushalte versorgen soll? – das ist dann für jeden Haushalt kein Breitbandinternet mehr. Ansonsten kann ich den Anspruch bzw. das Ansinnen der Bundesregierung – 50 Mbit/s pro Haushalt bis 2018 – nicht mal im Ansatz ernst nehmen.
  3. AW: Digitale Dividende II soll Breitbandausbau finanzieren Das kann eigentlich vom Konzept her garnicht funktionieren. Denn damit würde die Digitale Dividenden gerade bei jenen Unternehmen abgeschöpft, die später dann den grössten Teil des Breitbandausbaus stemmen müssten: Telekom, Vodafone Kabel Deutschland und Telefonica o2. Das ist in etwas so sinnig, wie wenn man das Kindergeld aus einer zuvor erhobenen Kindersteuer bezahlen würde. Die einzigen Unternehmen die überhaupt profitieren könnten wären höchstens Anbieter wie Netcologne, EWEtel und UPC Unitymedia ... also solche Anbieter die nicht beim Mobilfunk vertreten sind.
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