Digitalisierungsbericht der Medienanstalten: Es geht voran

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der neue Digitalisierungsbericht der Medienanstalten untersucht im siebenten Jahr den digitalen Rundfunkempfang in deutschen Haushalten. Noch 2,3 Millionen Sat-Haushalte müssen sich vor der Abschaltung des analogen Satellitensignals umrüsten.

„Auch 2011 kann festgestellt werden: Es geht voran mit der Digitalisierung in Deutschland – sukzessive, stetig, gleichmäßig“, so die Medienanstalten in ihrem aktuell veröffentlichtem Bericht zur Digitalisierung. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich rund 2,4 Millionen TV-Haushalte digitalisiert. Mittlerweile empfangen 67,8 Prozent der Fernsehhaushalte ihr Fernsehsignal digital.
 
Mit DVB-T und IPTV sind zwei Übertragungswege schon vollständig digital und mit der Abschaltung des analogen Satelliten im April 2012 folgt der dritte. Für die Medienanstalten ist klar: Hochauflösendes Fernsehen, die große Zahl der Programmangebote und neue hybride Geräte schreien nach Digitalisierung. Zudem doppeln sich Leistungsfähigkeit und Speicher der Prozessoren alle 18 Monate.

Fernsehmarkt

Im Juni haben 67,8 Prozent der TV-Haushalte ihr Fernsehsignal mit mindestens einem Gerät digital empfangen, im Vorjahreszeitraum waren es nur 61,7 Prozent. Damit verbleiben 12,1 Millionen TV-Haushalte, die ausschließlich analog fernsehen.
 
Die Marktanteile der Übertragungswege sind in den vergangenen Monaten weitgehend stabil geblieben. Über DVB-T empfangen 11,7 Prozent ihr Fernsehsignal, was etwa 4,4 Millionen Haushalten entspricht. Damit ist Terrestrik für viele eine Alternative zu den starken Verbreitungswegen Kabel und Satellit. IPTV ist mit 3 Prozent Marktanteil relativ unbedeutend, immerhin sind es mit 1,1 Millionen Haushalten mehr als im vergangenen Jahr. 
 
Satellitenübertragung holt langsam auf Kabel auf und hat es auf einen Marktanteil von 44,7 Prozent geschafft. Derzeit empfangen 86,4 Prozent der Satellitenhaushalte ihr Signal digital. Somit verbleiben vor Abschaltung des analogen Satellitensignals noch knapp 2,3 Millionen Haushalte, die ausschließlich analog fernsehen und den Umstieg noch vor sich haben.
 
Immerhin 50,2 Prozent der deutschen Fernsehhaushalte nutzen Kabelempfang. Dies ist ein leichter Rückgang zum Vorjahr um 1,2 Prozent, was mit der voranschreitenden Digitalisierung zusammen hängen könnte. Noch immer hat der Kabelempfang die niedrigste Digitalisierungsrate. 42,5 Prozent der Kabelhaushalte empfangen ihr Fernsehen digital. Die Digitalisierung werde durch das Angabot von HDTV und CI-Plus-Module vorangetrieben. 
 
DAB plus
 
Wie die Medienanstalten im Bericht klar herausstellen, präge die geplatzte erste digitale „DAB-Blase“ das Bild eines unterentwickelten Digitalradios in Deutschland. Aber: Es werden nahe alle deutschen Radioprogramme längst digital produziert – nur die Nutzungssituation bestimmt, ob analag oder digital gehört wird. Die digitale Broadcast-Terrestrik DAB Plus hat im August Einzug gehalten und wartete mit einigen Veränderungen zum ersten Anlauf auf, beispielsweise wurde das Angebot mit vielen bislang auf UKW nicht empfangbaren Programmen bestückt. Der Radioexperte Hames Cridland schwärmt, nur „mit Broadcast Radio erreichen wir Hunderttausende zur gleichen Zeit und zu verträglichen Kosten“.
 
Den kompletten Digitalisierungsbericht der Medienanstalten können Sie als PDF im Internet abrufen.
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10 Kommentare im Forum

  1. AW: Digitalisierungsbericht der Medienanstalten: Es geht voran Zitat von S.51: Mal von der merkwürdigen Formulierung abgesehen - man weiß ja, was gemeint sein soll - wann wird denn der angesprochene Zustand überhaupt erreicht? 2010 gab es noch mehrere PAL-Sender in Deutschland. Eine Umstellung aller ist mir bislang nicht bekannt und wir haben es jetzt - Uhrenvergleich - Mitte/Ende 2011.
  2. AW: Digitalisierungsbericht der Medienanstalten: Es geht voran Ehm? Wo wird denn noch ueber die Terrestrik analog gesendet?
  3. AW: Digitalisierungsbericht der Medienanstalten: Es geht voran Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Görlitz, Dresden, Chemnitz, Zwickau,... Edit: Angermünde ist digital, sorry.
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