Discovery verärgert Zuschauer mit Fake-Rennen „Phelps vs. Hai“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Ein fingiertes Kopf-an-Kopf-Rennen von Rekordschwimmer Michael Phelps (32) und einem vermeintlichen Weißen Hai hat den US-Sender Discovery in die Kritik gebracht. Angekündigt war ein „Kampf um die Vorherrschaft im Ozean“ – die Werbung erweckte den Eindruck, als trete Phelps gegen einen echten Hai an.

Tatsächlich wurde laut US-Medien aber anhand der Daten mehrerer Tiere ein computergeneriertes Bewegtbild eines Hais erstellt und in die Aufnahmen von Phelps hineinmontiert. Bei dem vermeintlichen Rennen vor Südafrika, das am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlt wurde, war der 23-fache Olympiasieger Phelps mit einer Monoflosse laut Discovery zwei Sekunden langsamer als das errechnete Hai-Modell.
 
Online äußerten viele Zuschauer ihr Unverständnis für die irreführende Reklame. „Dass Michael Phelps nicht gegen einen echten Hai schwimmt, ist, als ob man Tickets für Kanye West verkauft bekommt und dann die Performance eines Kanye-Hologramms sieht“, schrieb ein Nutzer auf Twitter. „Wir wurden alle betrogen“, meinte ein anderer. Der Beitrag war Teil einer Discovery-Themenwoche zu Haien.

Die Dreharbeiten zu dem vermeintlichen Wettkampf sollen bereits vor Wochen stattgefunden haben. Phelps selbst hatte in einem vor rund zwei Wochen veröffentlichten Interview des Magazins „Entertainment Weekly“ den Eindruck erweckt, dass es sich um ein reales Rennen handelte: „Es ist eine Gelegenheit, die man nicht täglich bekommt – gegen einen Weißen Hai anzutreten.“ Das Sicherheitskonzept habe ihn überzeugt: „Alles was ich sagen kann ist, dass wir nicht in einem Pool waren. Wir waren in offenem Gewässer. Wir waren sehr sicher. Wir hatten etwa 15 Sicherheits-Taucher in der Nähe.“ 
 
Beim deutschen Discovery Channel läuft die „Shark Week“ seit dem gestrigen Sonntag. Eine Woche lang gibt es rund um die Uhr Hai-Dokumentationen zu sehen. Teil des ganzen ist auch hier Michael Phelps, der erfolgreichste Olympionik und wohl beste Schwimmer aller Zeiten. Zum Abschluss der Themenwoche am kommenden Samstag nähert er sich den Meeresräubern in der Reportage „Mein Hai-School Abenteuer“ zuerst vorsichtig an und spricht mit Experten über die hauptsächlich von Angst erfüllte Beziehung zwischen Mensch und Hai. Danach geht Phelps in der in den USA gerade kritisierten „Meine Hai-Speed Challenge“ mit dem virtuellen weißen Haien auf Tuchfühlung. Die beiden Sendungen laufen am Samstag, den 29. Juli, ab 20.15 Uhr.
 [dpa/fp]

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8 Kommentare im Forum

  1. Der Sender war in den 1990er Jahren mal bekannt für hochwertige Dokumentationen und mittlerweile ist daraus ein Schrottsender geworden.
  2. Es ist übrigens zu hören, dass Discovery die Formel eins komplett übernehmen will. Das Konzept des Hai-Rennens würde hier zu einer erheblichen Kostenersparnis führen, weil nur noch Computermodelle in einer Simulation fahren würden. Offiziell begründet wird dies mit den Bemühungen von Discovery, den Rennsport sicherer zu machen. So seien viel weniger Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge nötig, da auf der Rennstrecke keine Autos mehr verunglücken könnten. Sebastian Vettel soll schon zugesagt haben, seine persönlichen Eigenschaften in eine Computersimulation übertragen zu lassen. Er freut sich schon darauf, viel mehr Freizeit zu haben und trotzdem mehrere Millionen an Lizenzgebühren zu kassieren. Strotti
  3. Kann ich nicht bestätigen, klar laufen dort nicht 24 Stunden am Tag die besten Dokus, aber schau den Sender doch sehr regelmäßig und das es ein Schrottsender wäre kann ich nicht bestätigen.
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