Doppelter Empfangsspaß im C-Band

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Schielendes Ku-Band an C-Band-Antenne

Unter C-Band-Freaks ist bekannt, dass die Satellitensignale im 4-GHz-Bereich nicht so stark gebündelt werden, wie im Ku-Band. Deshalb werden C-Band-LNB häufig schielend an der Schüssel montiert. Wir wagen in dieser Ausgabe den Versuch und wollen aus dem C-Band das Optimale herausholen, trotzdem aber das KU-Band empfangen. Inwieweit uns das gelungen ist, erfahren Sie hier…

Um im C-Band das Maximum aus unserer 120er-Antenne rauszuholen, haben wir an ihr den C-Band-LNB im Brennpunkt montiert. Nun: Die Halterung für den schielenden Empfang ist uns somit übrig geblieben. Was spricht also dagegen, nicht auch mal den umgekehrten Weg zu versuchen?
 
 
Konstruktion
 
Schienen für den Aufbau einer Multifeed-Antenne sind allgemein bekannt. Sie werden an dem im Brennpunkt montierten LNB mit Hilfe einer Schelle befestigt. Auf der Schiene wiederum können mit separaten Halterungen weitere LNB angeschraubt werden. Da der Feedring unseres C-Band-LNB mit 16 cm Durchmesser richtig groß ist, sahen wir uns gezwungen, den Ku-Band-LNB so richtig weit aus dem Brennpunkt-Zentrum zu rücken. Ansonsten wäre es uns nicht möglich gewesen, quasi seitlich an der C-Band-Empfangseinheit vorbei zu schauen. Dafür mussten wir den Ku-Band-LNB 16 cm seitlich montieren, was schon eine sehr stark schielende Lösung ist.
 
Wegen ungünstiger Montagemöglichkeiten der Multifeed-Halterung sehen wir uns zudem genötigt, den Ku-Band-LNB etwas zu weit hinten einzubauen, womit er sich längst nicht an seiner Idealposition für den schielenden Ku-Band-Empfang befindet. Dass damit gleichzeitig der Wirkungsgrad der Antenne in den Keller rasselt, war uns auch bewusst. Eine 120-cm-Ku-Band-DX-Anlage würde sich so nicht ansatzweise realisieren lassen. Zusätzlich zum Ku-Band-LNB wurde ein DiSEqC-Schalter installiert. Sein Eingang 1 wurde mit dem C-Band-LNB, der zweite Eingang mit dem Ku-Band-LNB verbunden.

Lohnt sich der Aufwand?

Stellt sich zuletzt nochdie Frage, ob sich der schielende Ku-Band-Empfang an der 120er-Antenneüberhaupt lohnt. Obwohl wir keine weltbewegenden Signalstärken erreichthaben, sehen wir doch beinahe alles auf den von uns getestetenSatellitenpositionen, wodurch sich alleine schon deshalb ein Mehrwertergibt.Interessant kann eine solche Lösung sein, wenn man das C-Bandmit einer kleinen Schüssel empfangen möchte.
 
Ein schielend montierter C-Band-LNB bringt zwar im Vergleich zum Ku-Band weniger Verluste. Ambesten funktioniert aber auch er im Brennpunkt. Hat man zu wenig Platz,um eine zweite Antenne für Astra aufbauen zu können, lässt sich trotzoptimierten C-Bands auch das „normale“ Satellitenfernsehen für die ganze Familie ins Haus holen.
 

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