Richard Cottan, Drehbuchautor der ARD-und BBC-Kooperation „Kommissar Wallander – Mörder ohne Gesicht“ ist einer von sieben Gewinnern des Civis Medienpreises, der am Donnerstagabend in Berlin vergeben wurde.
Cottan präsentiert „ein grandioses Spiel um Ausländerfeindlichkeit und Diskriminierung“, so die Jury laut einer Mitteilung des Westdeutschen Rundfunks vom Donnerstagabend. Virtuos würden Vorurteile und Vorgaben einer vermeintlichen „Political Correctness“ genretypisch miteinander verwoben. Der Spielfilm, der in der Kategorie „Unterhaltung (Fiktional) ausgezeichnet wurde, sei „formal wie inhaltlich herausragend“.
Der Civis Medienpreis zeichnet Beiträge aus ganz Europa aus, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher nationaler, ethischer, religiöser oder kultureller Herkunft fördern. In diesem Jahr nahmen insgesamt 690 Programme aus 22 EU-Staaten und der Schweiz teil. Dies sei ein neuer Rekord in der über zwanzigjährigen Civis-Geschichte, hieß er.
Schirmherren des Civis Medienpreises 2011 sind Bundespräsident Christian Wulff und der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die neben zahlreichen weiteren prominente Gäste an der von Tom Buhrow moderierten Preisverleihung im Auswärtigen Amt teilnahmen.
Der europäische Medienpreis ist mit insgesamt 40 000 Euro (5 000 Euro pro Kategorie) dotierte. Neben der Auszeichnung für den „Kommissar Wallander“-Drehbuchautoren, wurde die SRF-Autorin Karin Bauer für die Dokumentation „DOK: Der Asylchef und die Nigerianer“ im Bereich Information geehrt. Darin werden der Schweizer Asylchef Alard du Bois-Reymond in seinem ersten Amtsjahr porträtiert und die eindringlichen Bildern die komplizierten politischen Hintergründe und menschliche Schicksale dokumentiert.
Ebenfalls im Bereich Information wurde Nicole Rosenbach vom WDR für ihre Dokumentation „Hart und herzlich – Eine türkische Lehrerin gibt nicht auf“ ausgezeichnet.
Weiter Preisträger sind der Autor Jürgen Werner für seinen WDR-Film „Zivilcourage“ (WDR) mit Götz George, Marco Maurer für seine BR-Zündfunk-Reportage“Mein Türke und ich“ sowie die freie Hörfunkjournalistin Katja Artsiomenka für ihre Serie „Radio Essen am Morgen: Integration und ich“.
Den Förderpreis European Young Civis Media Prize erhielten die Autoren Loretta Arnold, Fabio Friedli, Marius Portmann und Andrea Schneider von der Hochschule Luzern Design & Kunstfür ihren animierten Kurzfilm „Heimatland“. Das Erste überträgt die komplette Verleihung am heutigen Freitag (27. Mai) um 23.30 Uhr. [js]
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