Ein Jahr „ZDF Zoom“: Hinter den Kulissen der Piratenpartei

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Experiment geglückt: Die Reporter von „ZDF Zoom“ nehmen ihre Zuschauer mit auf ihre Recherchen. Sie arbeiten investigativ, im Mittelpunkt stehen gesellschaftlich und politisch relevante Themen. Vor einem Jahr wurde die Doku-Reihe am späten Mittwochabend zum ersten Mal ausgestrahlt.

Es geht um Menschenhandel, Burn-out oder die Atomkatastrophe in Japan: Seit einem Jahr gehen die Reporter von „ZDF Zoom“ auf investigative Recherchen. „Es hat sich bewährt, für politische, hintergründige Dokumentationen einen festen Sendeplatz einzurichten“, sagte Redaktionsleiter Christian Dezer zum Jubiläum. „Wir brauchen lange Formate, um in einer immer schnelleren Welt Erklärungen liefern zu können.“
 
Rund 8 Prozent der Zuschauer schalten im Durchschnitt „ZDF Zoom“ am Mittwochabend um 22.45 Uhr ein. Zu den erfolgreichsten Sendungen bei der Zuschauergunst zählen ein Beitrag über Zeitarbeit und über die Fracking-Technik bei der Erdgasförderung – mit jeweils rund elf Prozent Marktanteil.

Für den letztgenannten Film ist Autor Christian Wilk mit dem Axel-Springer-Nachwuchspreis geehrt worden. Nur eine von mehreren Auszeichnungen für die Redaktion im ersten Jahr. Die Jubiläumssendung am Mittwoch (16. Mai) wird sich mit dem Hype um die Piratenpartei beschäftigen. Bis zum Sommer stünden unter anderem Filme zum Maklergeschäft, über deutsches Bier und die Energiewende auf dem Plan, kündigte die stellvertretende Redaktionsleiterin Claudia Ruete an.
 
Die Themenpalette der „ZDF Zoom“-Redaktion ist breit. „Was wir jedoch gar nicht machen, ist Historisches“, erklärte Dezer. Dies passe nur schwer zum Format, bei dem der Autor seine Zuschauer „mitnimmt“ bei seinen Recherchen, zum Interview mit dem Experten. Als Beispiel nennt er einen Film über Krankenhauskeime. Hier begleite die Kamera den Reporter etwa nach Holland, wo Kliniken das Problem mit den gefährlichen Erregern besser im Griff haben. „Anschließend zeigen wir, wie der Autor deutsche Behörden fragt, warum dies bei uns nicht möglich ist.“ Die Antwort: Es liegt an den Kosten.
Jeder „ZDF Zoom“-Film gebe dem Autor eine Frage mit auf den Weg, die aus der Perspektive des Zuschauers heraus gestellt wird, erklärte Dezer. Die Schlussfolgerung könne jedoch auch sein, dass es keine Antwort – aber noch viele Missstände gibt, ergänzte Ruete.

[Andrea Löbbecke]

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