Eine Million Minus: „Dschungelcamp“ 2015 schwächelt

Das „Dschungelcamp“ beherrscht auch im Januar 2015 das Fernsehen, doch das Feuer des vergangenen Jahres fehlt. Im Schnitt schalten eine Million Zuschauer weniger ein, vor allem Jüngere sind abgesprungen – doch wo sind die hin?

Rund eine Million Zuschauer sind dem RTL-Dschungelcamp „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ im Vergleich zum Vorjahr verloren gegangen: In den ersten sechs Ausgaben zwischen Freitag und Mittwoch saßen durchschnittlich 6,84 Millionen Menschen vor jeder Sendung, 2014 waren es in dem gleichen Zeitraum noch 7,79 Millionen. Vor allem jüngere Menschen wandten sich vom Promi-Treiben in Australien ab, wie die Marktforschungsfirma Media Control in Baden-Baden errechnete. Als Basis dienten dafür die Messungen der GfK-Fernsehforschung in Nürnberg.

Im Schnitt verfolgten 6,84 Millionen Zuschauer die ersten sechs Ausgaben, 2014 waren es 7,79 Millionen. Der Marktanteil bei den jüngeren zwischen 14 und 19 Jahren ging von 50,7 Prozent auf 45,3 Prozent zurück, bei den 20- bis 29-Jährigen von 51,0 auf 44,9 Prozent. Fast stabil sind die Werte beim älteren Publikum zwischen 50 und 64 mit 25,6 Prozent (25,9 Prozent) und über 65 mit 13,2 (13,3 Prozent).
 
Vor allem jüngere Frauen, die RTL bisher einsame Spitzenwerte garantierten, waren weniger angefixt: Bei den 14- bis 19-Jährigen ging der Marktanteil von 56,4 auf 46,2 Prozent zurück, bei den 20- bis 29-jährigen von 57,9 auf 49,1 Prozent (in absoluten Zahlen: von 730 000 auf 480 000).
 
Bei den Männern ist der Rückgang schwächer. Die Berufsgruppe der Angestellten stellt mit 34,8 Prozent (39,2 Prozent) zwar das größte Kontingent, hat aber auch die größten Verluste (absolut: von 3,06 auf 2,46 Millionen).
 
Überraschend stabil hält sich die Gruppe der Zuschauer mit Studienabschluss, die mit 23,8 Prozent ihren Vorjahreswert wieder erreichte. Auch in fast allen Bundesländern nahm das Interesse ab. Auffällig aber ist die leichte Zunahme in Nordrhein-Westfalen von 32,2 auf 33,0 Prozent – in absoluten Zahlen bedeutet dies immer noch einen Rückgang von 1,84 auf 1,76 Millionen. Am wenigsten Lust verspürten bislang im übrigen die Brandenburger (20,4 Prozent), während Rheinland-Pfalz mit 35,3 Prozent führt. [dpa/fm]