Einstweilige Verfügung gegen Primacom erwirkt

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Frankfurt – Die Kreditgeber der Primacom AG konnten eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen in London erwirken, um den Verkauf von Primacoms Tochtergesellschaft Mulitkabel ohne ihre Genehmigung zu verhindern.

Die Kreditgeber sind JP Morgan und ein Konsortium, bestehend aus Apollo, Blackstone, Pequot und Goldentree.
 
Über die Notwendigkeit einer einstweiligen Verfügung zu diesem Zeitpunkt verbreitet Apollo folgende Stellungnahme.
 
„Wir haben Kenntnis davon, dass ein Multikabel betreffendes Verkaufsverfahren läuft. Die von Primacom gezeigte grundlegende Missachtung ihrer rechtlichen Verpflichtungen im Rahmen der Kreditvereinbarung und das, was wir derzeit im Markt erfahren, führen dazu, dass wir uns über das Vorhaben von Primacom ernsthafte Sorgen machen müssen. Die Kreditgeber haben eine gerichtliche Verfügung erwirkt, um die Einhaltung der Vorschriften der Vertragsdokumente, welche den Verkauf von Sachwerten ohne das Einverständnis der Gläubiger verbieten, zu gewährleisten.“

„Im letzten Bericht an die SEC hat Primacom das Ausfallrisiko bei den wichtigsten Tochtergesellschaften innerhalb der ersten sechs Monate des Jahres 2005 hervorgehoben. Primacom hat keine Informationen an die Kreditgeber gegeben, die irgendeine ordnungsgemäße Bewertung möglicher Optionen, die die Gruppe hätte verfolgen können, oder eine Einschätzung der Beweggründe für einen Verkauf zuließen. Ein Verkauf von Multikabel zu diesem Zeitpunkt jenseits einer umfassenden Restrukturierung mit der Zustimmung aller Parteien könnte den Interessen der Primacom-Aktionäre abträglich sein.“
 
„Primacom hat kürzlich entschieden, die vertraglichen Bestimmungen an einem deutschen Gericht anzufechten. Die Verhandlungen hatten begonnen, nachdem die Zuwiderhandlung gegenüber den Verträgen Vorbehalte bezüglich der Zuständigkeit bei englischen Gerichten ausgelöst hatte. Die kürzlich unternommenen Schritte des Unternehmens zeigen eine zunehmende Verzweifelung und machen uns besorgt über die Ungewissheiten, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wir haben wiederholt unserem Wunsch Ausdruck verliehen, eine detaillierte Umschuldung von Primacom zu forcieren, und wir sind nach wie vor für jede ernsthafte Lösung und Diskussion darüber offen. Der CEO, Wolfgang Preuss, weigert sich nach wie vor, sich mit uns zu beschäftigen. Es sieht unseres Erachtens nicht danach aus, als dass er im langfristigen Interesse der Aktionäre des Unternehmens handelt.“
 
„Wir werden weiterhin alle verfügbaren Rechtsmittel prüfen, um unsere Interessen zu wahren. Wir bleiben nach wie vor davon überzeugt, dass die Anfechtungsklagen des Unternehmens gänzlich ohne Erfolg sein werden.“[lf]

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