„Eisige Welten“: ZDF-Expedition in die Kälte [Serienstart]

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Das ZDF nimmt seine Zuschauer mit auf eine Expedition zu den entlegensten Winkeln unserer Erde. Im Rahmen der Sendereihe „Terra X“ zeigt das Zweite ab dem kommenden Sonntag die BBC-Dokumentation „Eisige Welten“.

Die sechs „Terra X“-Folgen mit Hape Kerkeling bescherten dem ZDF nicht nur jüngere Zuschauer. „Unterwegs in der Weltgeschichte“ entwickelte sich mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 16,9 Prozent auch zur erfolgreichsten Doku-Reihe im deutschen Fernsehen der letzten Jahre (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). An diesen Erfolg will das ZDF nun anknüpfen und zeigt ab dem kommenden Sonntag jeweils um 19.30 Uhr die fünfteilige Dokumentation „Eisige Welten“.
 
Beeindrucken will die Minserie zu Beginn vor allem mit frostigen Superlativen. Temperaturen bis 70 Grad unter Null. Eisige Winde peitschen gleich mit 320 Kilometern pro Stunde über das Land.. Benötigt werden die Maxima aber eigentlich gar nicht, denn die Dokumentation kann vor allem durch ihre mitreißenden, hochauflösend produzierten Bilder überzeugen.Die eisige Welt im Laufe der Jahreszeiten

In der Koproduktion mit der BBC begeben sich Filmteams in die Gegend jenseits der Polarkreise und entdecken in den scheinbar lebensfeindliche Regionen neben den fantastischen Landschaften auch die Tiere, die in der kargen Welt beeindruckende Überlebensstrategien entwickelten. Zeigen will die Naturdokumentation aber auch die Veränderung, die die globale Erwärmung mit sich bringt. So stellt sich die Frage, wie lange sich die Arktis und Antarktis in den Wintermonate noch in ihrer eisigen Starre ausruhen können.
 
Die Serie folgt im Wesentlichen dem Lauf der Jahreszeiten, deren Wechsel sich nirgendwo sonst auf der Erde so radikal vollzieht wie in den Polarregionen. Ein ganzes Jahr begleitete die Crew unter anderem Wölfe, die in Nordkanada sogar Jagd auf ausgewachsene Bisons machen, und Eisbären, die eigentlich die Einsamkeit bevorzugen und sich nur im Frühling treffen, um eine Familie zu gründen. Den Filmteams gelang es außerdem, das Erscheinen von Millionen hungrigen Pinguinen in den antarktischen Gewässern einzufangen oder Orkas bei ihrer Jagd auf Robben zu begleiten.Faszinierende Bilder durch modernste Technik

Möglich wurden die beeindruckenden Aufnahmen durch den Einsatz neu entwickelter Dreh- und HD-Technik. Mit computergesteuerten Zeitrafferaufnahmen über und unter Wasser hält die Dokumentation das Entstehen oder Schmelzen von Eis, aber auch das Verhalten der Tiere fest. Spannende Bilder gelangen aber auch durch den Einsatz des Heli-Gimble-Luftbildkamera-Systems, mit dem die Filmcrew sehr scheue Tiere und ihr natürliches Verhalten aus großer Höhe und Entfernung beobachten konnte, ohne sie zu stören. Auch auf dem Meer, war die Technik nützlich. Dabei wurde sie so modifiziert, dass selbst bei hohem Wellengang vom Boot aus gefilmt werden konnte.
 
Insgesamt zwei Jahre waren bis zu vier Filmteams gleichzeitig weltweit mit Schiffen, Flugzeugen und Helikoptern unterwegs. In den entlegenen Gebieten schlugen sie dann oft wochenlang ihr Lager auf, bis sie die passenden Motive in der Kamera hatten. Ausgerechnet der Frühling wurde dabei zur härtesten Herausforderung für das Kamerateam. Vier Monate lang gingen die Männer an ihre physischen und psychischen Belastungsgrenzen.
 
Doch die eindringlichen Bilder von der Massenhochzeit der Pinguine oder den blutigen Kämpfen der See-Elefanten entlohnten für die Mühen. Festgehalten werden aber eben nicht nur die Tier- und Landschaftsbilder. Die Dokumentation gewährt den Zuschauern auch einige Einblicke in den Drehalltag. Am Ende einer jeden Folge werden Auszüge der teils drastischen, aber auch lustigen Erlebnisse der Filmteams wiedergegeben. Großer Erfolg in Großbritannien

In Großbritannien strahlte BBC One die Serie bereits im Oktober 2011 aus. Dabei schalteten im Durchschnitt 7,85 Millionen Zuschauer ein und bescherten dem öffentlich-rechtlichen Sender eine Traumquote von 26,3 Prozent Marktanteil. Gezeigt wurden im Vereinigten Königreich nicht nur fünf, sondern gleich sieben Folgen und auch die Sendedauer lag mit 57 Minuten pro Episode zwölf Minuten über der deutschen Ausstrahlung. Mit „The Last Frontier“ zeigt die Dokumentation das Leben der Menschen in der Polarregion und in der Episode „On Thin Ice“ beleuchtet der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough den Klimawandel und die Veränderungen, die er in den Polargebieten mit sich bringt. 
 
Beide Folgen sowie die ungekürzte Fassung und damit 125 Minuten längeres Filmmaterial  als die ZDF-Version sollen deutschen Zuschauern exklusiv auf der Blu-ray-Fassung der Reihe präsentiert werden, die ab dem 30. März 2012 im Handel erhältlich ist und bereits jetzt beim Online-Händler Amazon.de vorbestellt werden kann.„Eisige Welten“ in Kürze

Originaltitel: „Frozen Planet“ | Produktionsjahr: 2011 | UK-Erstausstrahlung:  26. Oktober 2011 (BBC One) | dt. TV-Erstausstrahlung: 18. Dezember 2011 (ZDF) | Folgen: 7 in 1 Staffel (5 im ZDF) | Genre: Naturdokumentation | Executive Producer: Alastair Fothergill Inhalt: Pinguine, Wale, Eisbären und Co. die faszinierende Tierwelt von Nord- und Südpol und ihre Überlebenstechniken unter den extremen Bedingungen. Die aufwändige Serie zeigt mit modernster HD-Zeitlupentechnik Tiere zum Angreifen nah, sie thematisiert aber auch, wie Lebewesen in den sensiblen Ökosystemen von Arktis und Antarktis von globaler Erwärmung betroffen sind.
 
DIGITAL FERNSEHEN stellt Ihnen an dieser Stelle immer am Sonntagvormittag die aus Sicht der Redaktion interessanteste TV-Serie vor, die innerhalb der kommenden sieben Tage im deutschen Fernsehen anläuft.
Serienstarts im Überblick
[Stefanie Ullmann]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: "Eisige Welten": ZDF-Expedition in die Kälte [Serienstart] Werde ich mir schon nicht anschauen, weil (mal wieder) massiv gekürzt wird. Hab die Sendungen aber auch schon bei BBC One gesehen, da liefen sie natürlich ungekürzt.
  2. AW: "Eisige Welten": ZDF-Expedition in die Kälte [Serienstart] Genau so ist es. Über Weihnachten wird die Serie "Frozen Planet" auch noch mal auf BBC HD und BBC one wiederholt. Und alle sieben Teile ohne die deutsche Kommentierung, eben original. Wer möchte kann diese übrigens auch bei einem großen Versandhändler als Blu Ray im Original kaufen. Dieter
  3. AW: "Eisige Welten": ZDF-Expedition in die Kälte [Serienstart] Nicht jeder hat BBC und freut sich dann das wenigstens im ZDF zu sehen. Und woher willste denn wissen das die massiv kürzen?
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