Eklat: Hallervorden will Romy „heim ins Reich“ führen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Beim diesjährigen österreichischen Film- und Fernsehpreis Romy sorgte der deutsche Komiker Dieter Hallervorden mit seiner Dankesrede für reichlich Aufregung. Er zeigte sich für die Auszeichnung mit einem Nazi-Slogan erkenntlich.

Der Schauspieler Dieter Hallervorden (79) hat mit seiner Dankesrede bei der österreichischen Romy-Filmpreisgala Irritationen ausgelöst. „Diese österreichische Lola – diese österreichische Romy natürlich – führe ich heim ins Reich“, sagte der Komiker am Samstagabend in Wien, wo er als bester Filmschauspieler geehrt wurde. Die Aussage sei satirisch und mahnend gemeint gewesen, rechtfertigte er sich. Hallervorden wurde für seine Rolle in Til Schweigers Tragikomödie „Honig im Kopf“ ausgezeichnet.

Der österreichische Künstler André Heller widersprach Hallervorden öffentlich: „Lieber Didi Hallervorden, ich fand das nicht in Ordnung, was Sie gesagt haben“, sagte Heller unter Applaus der versammelten Fernseh- und Filmprominenz aus Österreich und Deutschland. Heller wurde mit dem Romy-Preis für sein Lebenswerk geehrt.

Mit dem Slogan „Heim ins Reich“ warben Nationalsozialisten einst unter anderem für den Anschluss Österreichs an Deutschland. Die Romy-Gala fand in der Hofburg auf dem Heldenplatz statt, einem historisch aufgeladenen Ort, wo Adolf Hitler 1938 den Anschluss verkündete.
 
Er habe bewusst provozieren wollen, sagte Hallervorden der „Bild am Sonntag“. Die Österreicher seien vor dem Zweiten Weltkrieg zu Nazi-Deutschland übergelaufen, hätten aber später keine Mitschuld eingestanden. „Ich will niemanden zu rechtem Gedankengut ermuntern, im Gegenteil! Ich will davor warnen“, betonte er. Auf Twitter bezeichnete er die Aussage vom Vortag als „satirische Bemerkung“.
 
Der Romy-Moderator und Schauspieler Michael Ostrowski verzichtete auf eine historische Einordnung und verdrehte seinerseits Hallervordens Bemerkung. „Ich hab’s so verstanden, als wollte der Didi reich ins Heim gehen“, sagte er. [dpa/lf]

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180 Kommentare im Forum

  1. AW: Eklat: Hallervorden will Romy "heim ins Reich" führen Die Österreicher sollten sich doch geschmeichelt fühlen, denn immerhin leiden die Österreicher gemeinhin an einer kollektiven Massenamnesie was ihre Begeisterung für die Nazis angeht. Es gibt kilometerweise Dokumentaraufnahmen wie sich die Österreicher mit biologischen Kampfstoffen aller Art wie z.B. Blumen, Bierhumpen, Schnaps, Küssen von feschen Dirndeln gegen die deutschen Landser beim Einmarsch wehren. Es wurden auch zu hunderttausenden Gebetsfahnen mit dem Hakenkreuz zur Abwehr der Nazi-Bedrohung in den Straßen geschwungen und auch die Schallkanonen auf den Kirchtürmen wurden zur Abwehr stundenlang eingesetzt. Ein wahrhaft konsequenter Partisanenkampf epischen Ausmasses. Die Schlagbäume an den Grenzen sind auch nur aus Versehen umgefallen weil die Bären von österreichischen Grenzbeamten sie für ihre Morgengymnastik missbraucht haben. Man kann hier schon von einem totalen Widerstand des österreichischen Volkes gegen die Nazis sprechen. Österreichische Grenzbeamte bei der Morgengymnastik Das Entsetzen der Einwohner in Salzburg Sozusagen waren die Österreicher die Blaupause für Churchill und die franz. Résistance im Widerstand gegen die Nazis. Eine Aufregung wäre es folglich also nur wenn der gute Didi verlautet hätte, dass es schön ist, dass die Romy im Reich bleibt.
  2. AW: Eklat: Hallervorden will Romy "heim ins Reich" führen @Spock Damit machst Du dir in Felix Austria keine Freunde. Die armen Schluchten(bewohner)(Sch...) sehen sich selbst doch als erstes Opfer vom seeligen Adolf.
  3. AW: Eklat: Hallervorden will Romy "heim ins Reich" führen Also, das ist nun wirklich Blödsinn.... Wer sich hier noch als Opfer sieht, ist nur zu den übereifrigen Gutmenschen zu zählen... Vielmehr würde sich der Großteil hier wünschen, dass solche Diskusionen nicht mehr aufkommen, weil mit der damaligen Zeit hat keiner mehr was am Hut.... und will sich dafür nicht "schuldig" fühlen müssen (obwohl das Geschehen natürlich nie vergessen werden darf).
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