Erpressungssoftware: Jeder Dritte zahlt

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Eine aktuelle Studie belegt, dass jeder Dritte Lösegeld zahlt, wenn ihn entsprechende Erpressungssoftware dazu auffordert. Damit leistet er den Entwicklern von Schadsoftware gleich doppelt Unterstützung.

Rund jedes dritte Opfer von Erpressungssoftware wie der Trojaner Locky hat einer Studie zufolge den Angreifern Lösegeld bezahlt, um wieder Zugriff auf die Daten zu bekommen. Und 36 Prozent würden dies im Fall eines Angriffs trotz gegenteiliger Warnungen tun, ergab eine Umfrage des IT-Sicherheitsdienstleisters Bitdefender. Damit ermutigten und unterstützten die Opfer jedoch die Entwickler solcher Schadsoftware erst richtig, sagte Catalin Cosoi von Bitdefender.

Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass Erpressungssoftware in diesem Jahr Konjunktur haben werde. Für Cyberkriminelle sei das ein lohnendes Geschäft, sagte Cosoi. Die Angreifer schleusen in der Regel mit infizierten E-Mails den Schadcode in die Rechner. Nach Aktivierung werden dann Daten auf dem Computer verschlüsselt. Für eine Entschlüsselung fordern die Angreifer in der Regel ein Lösegeld. Laut Bitdefender-Studie würden Opfer in Deutschland bis zu 211 Euro zahlen, um ihre Daten wiederzubekommen.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI warnt dringend davor, auf entsprechende Forderungen einzugehen, sondern empfiehlt, einen Screenshot des Erpresserschreibens zu machen und Anzeige zu erstatten. In vielen Fällen seien auch nach einer Zahlung die Daten nicht mehr zu retten gewesen. Aktuell verbreitet sich der Erpressungstrojaner Locky in Deutschland, aber auch den Niederlanden und den USA. [dpa/kw]

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39 Kommentare im Forum

  1. Tja, wieso kauft man sich nicht für 30€ Acronis Backup oder nutzt ähnlich gute Freeware und macht jeden Sonntag mal ein Backup? Somit würde man maximal 1 Woche an Daten verlieren und hätte vor solchen Dingen für immer seine Ruhe. Externe USB-Platten mit mehreren TB gibt es schon für unter 50€. Den alten Stand hat man dann binnen 30 Minuten wiederhergestellt. Wer dann noch solchen Erpressungsversuchen nachgibt ist doppelt dumm.
  2. Nicht jede verschissene Mail öffnen kann schon helfen. Und den Scripting Host abschalten. Acronis ja, aber nur bis Version 2014. Alles darüber ist Grütze.
  3. Was ist ein E-Mail-Anhang? Den Begriff habe ich schon ewig aus meinem Hirn verbannt! So macht man das. Aber leider gibt es viel gefährlichere Verbreitungswege für diese Erpressertrojaner. Am besten, niemals blind auf einen Link klicken und nur vertrauenswürdige Sites nutzen. Niemals wild durch die Gegend surfen! Keine Fremden per "Teamviewer" o.ä. auf Dein System lassen. Nicht alle Geräte miteinander vernetzen! Dann fährt man einigermaßen sicher. Gruß Holz (y)
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