Erster Amazon-Supermarkt ohne Kassen eröffnet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Amazon will den Supermarkt neu erfinden: Keine Kassen, keine Schlangen, man nimmt, was man braucht und geht einfach raus. Ab diesem Montag können Verbraucher die Technologie im ersten „Amazon Go“ in Seattle ausprobieren.

Amazons erster Supermarkt ohne Kassen öffnet für das Publikum. Die Vision hinter „Amazon Go“ ist, dass Käufer die Waren direkt in ihre Einkaufstaschen legen – und am Ende das Geschäft einfach verlassen können. Der Betrag wird dann vom Amazon-Konto des Nutzers abgebucht. US-Medien, die den Laden in Seattle vor dem offiziellen Start am Montag besichtigen durften, berichteten von „Dutzenden und Dutzenden von Kameras“. Außerdem sei jeder Regalboden mit einer Waage versehen, um entnommene Artikel zu registrieren.

Die Ladenbesucher müssten eine „Amazon-Go“-App herunterladen und das Telefon an eine Schranke am Eingang halten, berichteten Medien wie die Technologieblogs „Recode“ und „Techcrunch“ sowie das „Wall Street Journal“ am Sonntag. Von da an registriere die Technik mit Hilfe der Kameras und Sensoren, welche Artikel ein Käufer aus dem Regal holt und auch einpackt. Es sei nicht nötig, sie explizit in die Kameras zu halten. Das System komme dabei ohne Gesichtserkennung aus, betont Amazon. Die Menschen würden vom System stattdessen als 3D-Objekte wahrgenommen. Am Ausgang hält der Ladenbesucher wiederum das Telefon an eine Schranke, um ‚auszuchecken‘.

Im Angebot des Ladens sind den Medienberichten zufolge Salate, fertige Gerichte, Kochboxen, frische Lebensmittel, Getränke sowie Snacks einer Marke des von Amazon gekauften Bio-Supermarkts Whole Foods. Die Preise seien auf Supermarkt-Niveau.

Die Eröffnung des Ladens war bereits vor rund einem Jahr erwartet worden. Laut Medienberichten hatte die Technologie jedoch Probleme, bei größeren Menschenmengen den Überblick zu behalten. Diese seien inzwischen behoben, hieß es. Schon vor Monaten war zu lesen, den Härtetest habe die Technologie bestanden, als mehrere verkleidete Mitarbeiter in gleich aussehenden Kostümen des Pokémon Pikachu reingeschickt worden seien.

Obwohl das Geschäft ohne Kassierer auskommt, hat es den Medienberichten zufolge trotzdem diverse Mitarbeiter: Mehrere bereiteten die Salate, andere fertigten Gerichte und befüllten die Regale, einer stehe zur Begrüßung am Eingang, ein weiterer kontrolliere das Alter am Regal mit alkoholischen Getränken.

Amazon betrieb bisher mehrere Buchläden in den USA. Der Supermarkt ohne Kasse gilt als mögliches Modell für eine Expansion des Online-Händlers bei stationären Geschäften mit Unterstützung moderner Technologie. [dpa]

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