Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter hatte vor seinem Suizid einen Abschiedsbrief verfasst. Dieser wurde am Sonntagabend in der Talkshow „Günther Jauch“ erstmals vorgelesen. Darin erläuterte Reiter, welche Umstände ihn zu seiner Entscheidung, freiwillig aus dem Leben zu scheiden, bewogen hätten.
Knapp zwei Wochen ist es her, dass sich der frühere MDR-Intendant Udo Reiter das Leben nahm. In einem Brief, der am Sonntagabend erstmals in der ARD-Talkshow „Günther Jauch“ verlesen wurde, hatte der langjährige Medienmacher die Beweggründe für seinen Suizid dargelegt. Demnach fürchtete sich Reiter, der seit 1966 im Rollstuhl saß, vor dem zunehmenden Verfall seiner körperlichen Kräfte.
„Nach fast 50 Jahren im Rollstuhl haben meine körperlichen Kräfte in den letzten Monaten so rapide abgenommen, dass ich demnächst mit dem völligen Verlust meiner bisherigen Selbständigkeit rechnen muss“, so der ehemalige Intendant des MDR in seinem Abschiedsbrief. Doch auch das Nachlassen seiner geistigen Fähigkeiten habe Reiter an sich selbst beobachtet. Er hätte sich demnach auch vor einer Erkrankung an Demenz gefürchtet.
In der Vergangenheit hatte sich Udo Reiter in öffentlichen Diskussionen mehrfach für einen selbstbestimmten Tod und das Recht auf Sterbehilfe eingesetzt. Auch in seinem Abschiedsbrief bekräftigte er noch einmal, dass er nicht als von anderen abhängiger Pflegefall enden wolle. „Aus diesem Grund werde ich meinem Leben selbst ein Ende setzen“, so der Abschiedsbrief.
Reiter war am 9. Oktober tot in seiner Leipziger Wohnung aufgefunden worden. Er hatte sich mit einer Schusswaffe selbst getötet. Er wurde 70 Jahre alt. [ps]
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