Ex-„Tatort“-Ermittler Raacke: Zu viele Krimis im TV

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Bild: Destina - Fotolia.com
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14 Jahre ermittelte Dominic Raacke als Kommissar beim „Tatort“. Er wünscht sich im Fernsehen eine Auseinandersetzung mit anderen Themen und kritisiert die hohe Krimi-Präsenz.

Für Dominic Raacke (57), Akteur der diesjährigen Wormser Nibelungen-Festspiele und Ex-„Tatort“-Ermittler, gibt es im Fernsehen zu viele Krimis. Das gelte nicht für den „Tatort“, der ein populäres und beliebtes Format sei, sondern eher „für all die anderen Serien, die es so drum herum gibt. Ich wünschte mir, dass auch mehr andere Themen erzählt werden: komödiantische Geschichten, Familiengeschichten“, sagte Raacke der Deutschen Presse-Agentur.

Dem „Tatort“, bei dem er 14 Jahre ermittelte, trauert er nicht hinterher: „Das waren wunderbare Jahre, die mir viel gebracht haben. Es war eine schöne Zeit – mit Aufs und Abs, die auch dazugehören.“ Aber es sei ein klares Ende gewesen. „Jetzt geht es drum, andere Sachen zu machen. Hier und da drehe ich was, und jetzt spiele ich Theater, was mich freut.“ Bei den Nibelungen-Festspielen, die am 15. Juli beginnen, schlüpft Raacke in die Rolle eines Society-Reporters, der eine Filmcrew mit Gerüchten aufmischt.
 
Auch das Drehbuchschreiben ist für ihn nach wie vor aktuell. „Ich bin gerade an einer Hörspielserie, die ich mit zwei Autoren zusammen entwickle.“ Das Thema: Vor 20 Jahren kam bei einer Drogen-Razzia rund um ein Flüchtlingsheim in München ein Afrikaner ums Leben. „Rund um das Geschehen erzählen wir in 13 Folgen, wie sein Tod diesen Vorort und die Menschen in diesem Ort verändert.“[dpa/kw]

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3 Kommentare im Forum

  1. Das ist halt das Henne-Ei-Problem. Da es nur Krimis, Klamauk und Romanzen gibt, sind viele Schauspieler unterfordert, was ihre Darstellungskünste angeht. Nur was sollen die denn am Umstand selber ändern können? Geld müssen sie verdienen, da sie ja, wenn sie nicht gerade in Serien fest verbucht sind, auch nicht gerade überragend gut verdienen. Die müssen auch das annehmen was sie angeboten bekommen und das sind nun mal nur die Triangel aus Krimi-Klamauk-Romanzen. Und viele sind dann froh, wenn sie wenigsten dabei eine Rolle ergattern können. Von den großen und bekannten Schauspielern hört man wenig in der Öffenlichkeit, dass sie sich über diese Genremonotonie beklagen. Wir haben wirklich gute und herausragende SchauspielerInnen und sie vergeuden ihr Talent in Monotonie. Die die sich beklagen, werden nicht gehört. Sie würden gern was anderes drehen und angeboten bekommen, nur was ist dabei für die Schauspieler zu bekommen, außer Krimis und Romanzen. Selbst Komödien werden immer flacher und ausgelutschter.
  2. Hört sich wie ein Krimi an.... Das vor allem Tatort Krimis in letzter Zeit zum Teil stark nachgelassen haben liegt aber daran das man einigen Drehbuchschreibern die Existenzgrundlage entzogen hat in dem man ihnen angebliche Vetternwirtschaft unterstellt hat. Qualität kostet halt ihren Preis.
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