Exklusiv-Test: Netzwerkplayer Opera Audio Consonance Reference 7

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Weltenbummler

Chinesischer Streamer mit russischer Röhre und deutschem Vertrieb: Was der Reference 7 auf seiner Weltreise erlebt hat und wie er dabei analoge und digitale Technik integriert, haben wir untersucht.

Opera Audio ist vor allem für sein hohes Engagement in der analogen Audiotechnik bekannt, wie wir bereits mit dem Cyber 100 Droplet CDP 3.1 erfahren durften. Der jüngste Spross agiert hingegen weitestgehend digital und verknüpft vorbildlich die beiden Welten. Dennoch verzichtet Opera beim Reference 7 nicht auf das typische Gehäusedesign mit massivem Alu-Korpus und edler Holzbedeckung, die alternativ auch in Metal geordert werden kann. Das Gehäuse erfüllt bei Weitem nicht nur modische Ansprüche, sondern ist in seinem Inneren zusätzlich verstärkt und resonanzsicher bedämpft. Die Vorderseite schmückt ein 5-Zollgroßes Display, dass neben Menü, Coverart und Titelinformationen ebenso eine berührungsempfindliche Steuereinheit ist.
 
Nach erstem Anschalten empfiehlt es sich, im Systemsetup eine Kalibrierung durchzuführen, um die Touchbedienung optimal anzupassen. Hat man das Bedienkonzept erst einmal verinnerlicht, geht die Menüsteuerung sehr ordentlich von der Hand. Große Symbole veranschaulichen die Benutzerführung und stellen die verschiedenen Quellen anschaulich dar. Für die Bedienung auf Abstand liegt dem Player eine ebenso massive und aus einem Stück gefräste Aluminium-Infrarotfernbedienung bei.

Die Rückseite des Reference 7 offenbart die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Netzwerkplayers, mit denen er sich von der stetig größer werdenden Konkurrenz zu unterscheiden weiß. über die digitalen Eingänge nimmt er AES/EBU-, Koax- und TOSLINK-Signale bis zu 24 Bit und 96 Kilohertz (kHz) im PCM-Format auf, die er in typischer D/AWandler-Manier in ihr analoges Ebenbild konvertiert. Den beiden USB-Ports auf der Rückseite kommt eine Doppelbedeutung zu, da sie nicht nur FAT32-formatierte Festplatten wiedergeben, sondern auch für Audioaufnahmen zu gebrauchen sind.
 
Die aktuelle Wiedergabe wird Quellen unabhängig an die USB-Ports weitergeleitet und äußerst lobenswert im WAV-Format in 24 Bit/96 kHz aufgezeichnet. Auch wenn der grafisch dargestellte Lautstärkebalken anderes vermuten lässt, verzichtet der Reference 7 auf eine interne Pegelanpassung. Damit wird eine benutzerbedingte Fehlbedienung durch Bitratenskalierung umgangen, was ebenfalls mit dem Verzicht der Verwendung von Aktivlautsprechern einhergeht.
 
In die Gerätegattung der Netzwerkplayer wird der Reference 7 nicht zuletzt dank seiner zahlreichen Onlinefunktionen aufgenommen. Diese erreicht man über den LANPort oder über den beiliegenden USB-Wi-Fi-Adapter – das passende 802.11N-Modul ist bereits im Player integriert. Neben der Möglichkeit des Datenstreamings und der Onlineradiowiedergabe, greift der Player auf Wunsch direkt auf Samba-Freigaben im Heimnetzwerk zu. Das dabei bekannte – da selbst angelegte – Ordnungssystem geht jedoch mit einer umständlicheren Ersteinrichtung und Rechteverwaltung einher.
 
Wer es gern übersichtlich mag und auf eine zentrale Serververwaltung setzt, greift ohnehin auf das UPnP-Protokoll zurück. Damit lassen sich unter anderem verlustfreie ALAC- sowie FLAC- und WAV-Dateien in 24 Bit/192 kHz an den Reference 7 streamen. Im Test mussten wir allerdings zum aktuellen Zeitpunkt auf Gapless Playback für den lückenlosen Konzertgenuss verzichten. Käufer des Netzwerkplayers dürfen jedoch auf zukünftige Softwareupgrades hoffen, die sich per USB aufspielen lassen.

Ein Blick in das Innere des Reference 7, bietet für Hi-Fi-Technikbegeisterte einige interessante Ausstattungsmerkmale. Ein Standardnetzfilter bildet den Ausgangspunkt für den Anschluss der beiden Ringkerntransformatoren. Diese werden für die Umwandlung der Netzspannung für den Digital- und Analogteil der verwendeten Schaltungen genutzt.
 
Ein starkes Eisenblech hält das schon geringe Streufeld der Transformatoren ab. Die hier eingesetzte Netzteiltechnologie ist bei weitem keine Sparversion, denn der Bauteileaufwand ist den Aufgaben angemessen. Für den analogen Abschnitt sehen wir den größten Einsatz. Denn für die Doppeltriode, den D/A-Wandler und die Operationsverstärker (OPV) muss ein konstanter Strom bei einer stabilen Spannung vorherrschen.
 
Bei der genannten Doppeltriode handelt es sich um eine 6H30PiEH aus russischer Fertigung. Ihr Einsatz erfolgt dort, wo mit hoher Linearität eine Stromverstärkung bzw. Anpassung benötigt wird. An einem eigenem Paar RCA-Buchsen steht das gesamte Ausgangssignal des Reference 7, verstärkt durch die Röhre, bereit. Zwei weitere Paare an RCA- und XLR-symmetrischen Anschlüssen werden von Burr-Brown-OPVs der Reihe OPA627 bedient. Sie zeichnen sich durch eine hohe Bandbreite bei sehr niedrigen Rauschanteilen aus.

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