Facebook: Fragen Banken nicht nach Finanztransaktionsdaten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Facebook will nicht allein von Werbung leben und bietet seine Tools auch Unternehmen für Dienstleistungen an. Nach dem Willen von Chef Mark Zuckerberg sollen auch Banken ihre Kunden via Facebook betreuen können. Spioniert der Dienst dabei die Konten aus?

Facebook will Banken bestimmte Dienstleistungen zur Kundenbetreuung anbieten, fragt nach eigenen Angaben dabei aber nicht aktiv nach Finanzdaten von Nutzern. Das Online-Netzwerk dementierte am Dienstag teilweise einen Bericht des „Wall Street Journal“, wonach Facebook sich aus Interesse an Informationen etwa zu Einkäufen mit Kreditkarten oder Kontoständen im vergangenen Jahr an große US-Geldhäuser wie JPMorgan Chase, Wells Fargo, Citigroup und US Bancorp gewandt habe.

„Die aktuelle Geschichte des „Wall Street Journal“ behauptet fälschlicherweise, dass wir Finanzdienstleister aktiv nach Finanztransaktionsdaten fragen – das ist nicht wahr“, erklärte ein Firmensprecher. Wie viele Online-Unternehmen arbeite Facebook mit Banken und Kreditkartenunternehmen zusammen, um Dienstleistungen wie Kundenchat oder Kontoführung anzubieten. Es sei einfacher, mit einer Bank über Facebook zu kommunizieren, statt am Telefon auf Informationen zu warten. „Wir benutzen die Bankdaten allerdings für nichts anderes – weder für Werbezwecke noch sonst irgendwas.“ Die Anwender könnten selbst entscheiden, ob sie diese Dienste nutzen wollten (Opt-in).
 
Das „Wall Street Journal“ berichtete, Facebook habe in den Gesprächen mit den Banken auch nachgefragt, ob sie Informationen zur Verfügung stellen können, wo die Nutzer mit ihren Debit- und Kreditkarten einkaufen. Der Bericht verwies darauf, dass die Finanzwirtschaft Bedenken wegen der Datensicherheit habe. Gegen Facebook laufen nach dem Cambridge-Analytica-Skandal Ermittlungen, was die Gespräche erschwere und bereits eine Bank habe abwinken lassen.
 
 
Die Investoren reagierten positiv auf die Aussichten auf ein zusätzliches Dienstleistungsgeschäft. Der Aktienkurs von Facebook stieg am Montagabend an der New Yorker Börse Nasdaq um 4,45 Prozent, nachdem das Papier Ende Juli nach der Vorlage der jüngsten Quartalsergebnisse noch um rund 20 Prozent abgestürzt war.

[dpa]

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9 Kommentare im Forum

  1. Ich frage mich ernhaft warum Datenschützer und Verbraucherschützer und -Rechtler da noch immer nicht Amok laufen, bei diesem Netzwerk und seinen Plänen. Aberwitzig was FB da als Statement von sich gibt. Dass die sich damit so eine Blöße geben mit solchen irrationalen haarsträubenden PM als Rechtfertigung. In den USA steht sogar offenbar die Freiheit über dem Gesetz, was dort alles so erlaubt ist, egal ob wirtschaftlich, in Reden und im Handeln gesellschaftlich, politisch und wirtschaftlich. Die haben weder Maß noch Mitte, sondern nur Extreme. Und nach der DSGVO sind die Nutzerbedigungen immer noch nicht geändert worden. Keiner macht Anstalten dieses anzumahnen. Also so toll die DSGVO sich liest, wenn sie in ihrem Sinn aber nicht als scharfes Schwert geschwungen wird, sondern nur getragen wird, hat sie keinen Sinn. Man stelle sich folgende Analogie vor: Eine Bank direkt neben einer Polizeidirektion wird ausgebraubt und die Polizeit (Datenschützer und Rechtler mit DSGVO usw.) kümmert es nicht. Genau was ich einige Zeilen oben schrieb über Datenschützer & Cound die DSGVO. Es gibt einfach keine Kontrollen, um diese international agierenden Konzerne zu bändigen. Wirtschaft wuchert global wie ein Krebs, aber politisch kommt weder die EU voran, noch die ASEAN oder gar Afrikanische Union. Keinen kümmerts. Warum? Naja, ist ja bekannt.... Aber es kümmert dennoch keinen, Gesellschaft nicht, Politik eh nicht und Wirtschaft wie FB & Co freuen sich ein Loch in *rsch über diese Gleichgültigkeit aller.
  2. Mal halt. Wenn die Bank so blöde ist, und die Infos raus gibt, dann ist doch die Bank der Böse oder ? Also warum Facebook Verklagen ? Die Bank hat gegen irgendwas verstossen (Datenschutz, DSGVO, Bankgeheimnis....)
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