Facebook-Initiative: Kritik an kostenlosem Internet

3
26
Bild: © Victoria - Fotolia.com
Bild: © Victoria - Fotolia.com

Facebook-Chef Mark Zuckerberg wollte mit dem Programm „Internet.org“ Menschen in ärmeren Ländern Zugang zum Internet verschaffen, stieß dabei jedoch auf herbe Kritik. Aktivisten bemängelten die Neutralität des Programm und hatten Bedenken bei der Sicherheit.

Aktivisten haben das Projekt von Facebook-Chef Mark Zuckerberg für einen kostenfreien Internetzugang in Entwicklungsländern kritisiert, weil es keinen echten Zugang zum Netz biete. Das Programm trägt den Namen „Internet.org“ und soll Millionen Handynutzern in ärmeren Ländern den Weg ins Internet ebnen. Sie können damit ausgewählte Webseiten kostenlos ansurfen. Dazu zählt auch Facebook. Erst kürzlich hatte Facebook die Regeln geändert: Nun können sich auch andere Webdienste für „Internet.org“ bewerben.

„Internet.org ist nicht neutral, nicht sicher und nicht das Internet“, schreiben die Netzaktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF) auf ihrer Webseite. Ein kostenfreier Internetzugang könnte etwa mit einem begrenzten Freivolumen fürs Surfen geschaffen werden, mit dem Nutzer dann auf allen Webseiten gleichermaßen unterwegs sein können, schlugen sie vor. „Internet.org“ ist auf die teilnehmenden Seiten begrenzt.
 
Auch in den Zielländern ist Facebook-Chef Zuckerberg auf Widerstand gestoßen. „Facebook ist nicht das Internet, und sollte es auch nicht sein“, schrieben indische Netzaktivisten an ihn. Die Kritik war so heftig, dass Zuckerberg das Programm schließlich änderte. Nun können sich auch andere Webdienste für „Internet.org“ bewerben.
 
Für die EFF ist „Internet.org“ damit immer noch kein echter Netzzugang. Die Aktivisten merkten außerdem an, dass der Datenstrom der Nutzer zuerst durch Rechner von „Internet.org“ fließt. Viele Billig-Handys könnten diese Anfragen nicht verschlüsselt schicken. So könnten Behörden die Daten mitlesen, warnte die EFF. Sie fürchtet, dass Facebook zu einem Schrankenwärter für das Internet in Entwicklungsländern wird und Regierungen Druck auf das Unternehmen ausüben könnten, bestimmte Inhalte nicht kostenfrei anzubieten. [dpa/ag]

Bildquelle:

  • Technik_Web_Artikelbild: © Victoria - Fotolia.com

3 Kommentare im Forum

  1. AW: Facebook-Initiative: Kritik an kostenlosem Internet "Aktivisten bemängelten die Neutralität des Programm und hatten Bedenken bei der Sicherheit." Wenn man bedenkt, dass es selbst die deutsche Regierung nicht fertig bekommt, schnelles Internet für alle anzubieten, sollte man doch eigentlich froh sein, wenn Zuckerburg seine Milliarden für etwas sinnvolles einsetzt. Wir werden doch eh schon Weltweit ALLE im Internet komplett überwacht, wo soll da der Unterschied zu Zuckerburg bestehen?
  2. AW: Facebook-Initiative: Kritik an kostenlosem Internet Ein beschränktes Netz ist doch besser als gar keins, oder?
  3. AW: Facebook-Initiative: Kritik an kostenlosem Internet Sehe ich auch so! Ausserdem könnten sich ja auch Staaten oder Organisationen an dem Projekt finanziell beteiligen und im Gegenzug dafür sorgen das andere Inhalte dann zumindest mit reduzierter Bandbreite genutzt werden können. Dann wäre auch die Informationsfreiheit gewährleistet.
Alle Kommentare 3 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum