Facebook: Volle Kontrolle bei Instant Articles

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Nach mehreren Nachfragen räumte Chris Cox, Chief Product Officer von Facebook, bei einem Interview in Berlin ein, dass Facebook bei Instant Articles die volle Kontrolle behält. Wenn eine Story die Richtlinien von Facebook verletzt, dann wird sie gelöscht.

Pressefreiheit hin oder her: Facebook behält bei seinen Instant Articles die volle Kontrolle über den Inhalt. Dies räumte Produkt-Chef Chris Cox in einem Interview mit der „Zeit“ ein. Dementsprechend werden die Instant Articles gelöscht, wenn ihr Inhalt gegen die Facebook-Regeln verstößt.

Chris Cox ist Angestellter der nahezu ersten Stunde und gilt als ‚Vater des News-Feed‘. Mithilfe dessen erfahren Millionen von Nutzern, welche Nachrichten laut Einschätzung von Facebook wichtig sein könnten. Damit hat er entscheidenden Einfluss darauf, wie unzählige Menschen Nachrichten konsumieren.
 
Zunächst erläuterte der Facebook-Manager die Gründe, weshalb das soziale Netzwerk überhaupt die sogenannten Instant Articles eingeführt hat. Das Team um Cox erkannte, dass zu viele Inhalte großer Medienmarken extrem lange Ladezeiten haben. Dies liegt daran, dass sie für Web-Browser und nicht für Smartphones konzipiert sind. Daher entschied man im Facebook-Hauptquartier, den Medienhäusern anzubieten, ihre Storys direkt bei Facebook einzustellen. So sind sie für Mobilgeräte optimiert und die Multimedia-Reportage kann höchst flink starten.
 
Im Gespräch stellte sich dann heraus, dass eine Story gelöscht wird, wenn sie gegen die Facebook-Richtlinien verstößt, selbst wenn sie von den Redaktionsregeln des veröffentlichen Mediums gedeckt wäre. Damit haben Redaktionen nicht die hundertprozentige Kontrolle über ihre Inhalte, sodass die Facebook-Regeln im Extremfall über der Pressefreiheit stehen.
 
Die Richtlinien, nach denen Facebook Inhalte löscht, sind seit Langem immer wieder Gegenstand zahlreicher Diskussionen. So ist es selbstverständlich, dass Content gelöscht wird, der Terrorismus unterstützt. Doch wo wird die Grenze zu beispielsweise pornografischem Inhalt gezogen? Denn bei Facebook gilt die Brustwarze einer stillenden Mutter bereits als Richtlinienverstoß. Allerdings wurde angemerkt, dass die Richtlinien in einem stetigen Fluss seien und immer wieder angepasst würden. [ag]

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