Farbe, Kontrast, Helligkeit

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Leifaden zur Bildoptimierung für Heimcineasten

„Schärfer als die Realität“ – die Werbung hält bei High-Definition-Angeboten mit Superlativen nicht hinterm Berg. Doch was nützen diese Qualitäten, wenn der frisch erworbene Flachbildfernseher zu scharfe Bilder zeigt und der Schauspieler seitdem einen Sonnenbrand hat? Oft obliegt es dem Geschick des Kunden, diese Missstände abzustellen und das Beste aus seinem Gerät herauszuholen.

Auf das Auspacken und Anschalten der neuen Errungenschaft folgt meist zunächst Ernüchterung. Der erste Eindruck entspricht nicht der gewohnten Qualität und wirkt ganz anders als noch eben beim Fachhändler. Das liegt daran, dass die Hersteller die Geräte auf Verkauf trimmen und in den lichtdurchfluteten Geschäftsräumen das Auge des potenziellen Kunden auf das eigene Produkt lenken wollen.
 
Unsere Erfahrungen aus dem Testlabor bescheinigen das den meisten Geräten. Da nun das eigene Heim nicht einer Ladenfläche gleicht, heißt es allzu oft: nachjustieren. Nur ein gut kalibriertes Bild holt das Optimum aus den modernen Flachbildschirmen heraus und lässt hochauflösende Filme ihre wahre Pracht entfalten. Dazu zählen vor allem die gepriesenen High-Definition-Vorteile wie lebhaftere Farben, höherer Kontrast und bessere Schärfe.
 
Ein erster Schritt besteht in diesem Zusammenhang darin, die werkseitigen festen Voreinstellungen auf ihre Alltagstauglichkeit zu prüfen. Diese verändern Grundfaktoren wie Schärfe oder Helligkeit und tragen Namen wie „Kino“, „Dynamisch“ oder einfach „Standard“. Sind diese meist auch nicht perfekt, eignen sie sich jedoch als Ausgangspunkt für eine genauere Bildeinrichtung. Darüber hinaus benötigen Sie geeignetes Testmaterial, etwas Geschick und das erforderliche Basiswissen. Damit Sie nicht gleich einen Profi zu sich bestellen müssen, um ein bestmögliches Fernseherlebnis zu erreichen, soll Ihnen dieser Workshop unter die Arme greifen. Zusätzlich lohnt sich ein Blick in die Einstellungshilfen in unseren Heften. Dort finden Sie für einige Geräte im Testlabor ermittelte Optimalwerte.

Vorbereitung: Die richtigen Testbilder

Manch einer kennt es noch: das Fernsehtestbild. Diente es vor einiger Zeit noch als Füllmaterial in der Sendepause, so ist es im Zeitalter des 24-Stunden-Sendebetriebs automatisch vom heimischen Bildschirm verbannt worden. Genau diese Bilder waren aber zur Kalibrierung der Sende- und Empfangstechnik entwickelt worden und eignen sich dazu auch heute noch hervorragend. Entsprechendes Bildmaterial findet sich leicht und das Angebot reicht von kostenloser Referenz (z. B. die Testbilder der Firma Burosch) bis zu kommerziellen Test-Discs, welche schon für unter 20 Euro zu bekommen sind. Aber auch eigene Bilder können den bevorstehenden Aufgaben genügen, sofern der Bildinhalt stimmt.
 
Unabhängig vom verwendeten Material sind einige Dinge zu beachten: Zum einen muss das Bildformat dem des Fernsehapparates entsprechen, d. h., für ein Full-HD-Gerät sind 1 920 × 1 080 Pixel optimal, um ungewollte Effekte durch Skalierung zu vermeiden. Zum anderen sollte die Übertragung möglichst verlustfrei sein. Unkompliziert ist das bei Geräten, die einen USB-Anschluss haben oder über andere Speichermedien versorgt werden können. Fehlt diese Option, sollte auf jeden Fall das Signal über HDMI, z. B. über einen Blu-ray-Player, übertragen werden – so wird ein Qualitätsverlust vermieden. Sofern der Fernseher über einen entsprechenden Modus verfügt, ist es natürlich auch möglich, einen PC als Zuspieler zu nutzen.

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