Fazit nach 70 Jahren öffentlich-rechtlichen Rundfunks

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Vor 70 Jahren wurde der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland gegründet. Das nahmen Vorsitzende von ARD und BBC zum Anlass, dessen Bedeutung für eine demokratische Gesellschaft zu betonen.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk feiert sein 70. Jubiläum. Ein Festakt und eine Podiumsdiskussion sollen diesen Anlass gebührend würdigen. So erinnerten die Intendantinnen und Intendanten der ARD am Montag in Hamburg nicht nur an die Gründung vor 70 Jahren, sondern nutzen den Geburtstag, um die Bedeutung es öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Gesellschaft zu betonen.

Neben dem ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm und NDR-Intendant Lutz Marmor gehörten auch der Generaldirektor der britischen BBC, Tony Hall, Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher sowie Gruner+Jahr-Chefin Julia Jäkel zu den Diskussionsteilnehmern in Hamburg. Während der BBC-Generaldirektor zu bedenken gibt, dass es noch nie so schwer wie heute gewesen sei, Fakten von Fälschungen zu unterscheiden und „wir nur dagegen angehen können, wenn wir zusammenstehen“, betont ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm, dass die Werte, nach denen der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland gegründet wurde, auch heute noch aktuell sind.
 
So sei die wichtigste Rechtsquelle für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland das Grundgesetz, das ebenfalls vor 70 Jahren in Kraft trat. Wilhelm dazu: „Als vor 70 Jahren der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland gegründet wurde, hat noch niemand geahnt, wie rasant sich die Technik und unsere Gesellschaften weiterentwickeln würden. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Werte, die unsere Gründer damals geleitet haben, heute in der globalisierten digitalen Welt nichts an ihrer Bedeutung verloren haben.“ Dazu gehören demnach die Unabhängigkeit, Verlässlichkeit, Vielfalt, Verantwortung und Teilhabe, betont Wilhelm.
 
Der Medienmann ist sich sicher, dass mehr denn je auch heute ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk benötigt wird, „der in der Mitte der Gesellschaft verankert ist und der ein Gegengewicht schafft zur vielfaltsverengenden Wirkung von Filterblasen im Netz.“ Und auch Hall betont, dass „Unabhängigkeit, Unvoreingenommenheit, Universalität“ die Werte sind, hinter die sich alle, die an der Gründung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland beteiligt waren, gestellt haben.
 
Zusammenfassend sagt NDR-Intendant Lutz Marmor dazu: „Unabhängige und freie Medien sind für unsere Demokratie essentiell. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist heute und zukünftig Garant für Verlässlichkeit, Qualität und Unabhängigkeit. Er trägt mit seinen bundesweiten und insbesondere auch regionalen Angeboten zum gesellschaftlichen Diskurs und zur freien Meinungsbildung bei.“[PMa]

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59 Kommentare im Forum

  1. Das Fazit ist einfach: der öffentlich-rechtliche Rundfunk kann ersatzlos abgeschaltet werden. Den brauchen wir im Zeitalter des Internets nicht mehr. Staatliche Geld-Eintreiber erheben einen Steuer-ähnlichen Zwangsbeitrag, mit dem ein selbstgefälliger Moloch finanziert wird, der an einem Großteil der Bevölkerung vorbei sendet. Die Verpflichtung zum Zwangs-Beitrag stellt einen Eingriff in die freiheitlich-demokratische Grundordnung dar, der angesichts der bestehenden Meinungsvielfalt im Internet heute nicht mehr gerechtfertigt ist. Wir haben inzwischen eine riesige Vielfalt an privaten Radio- und TV-Sendern aus dem In- und Ausland, die jeden Tag die tollsten Unterhaltungssendungen ausstrahlen. Das britische, Murdoch-nahe Sky News ist ein besserer Nachrichtensender als irgend etwas, was es in Deutschland gibt. Wenn ich mich informieren will, klicke ich auf Spiegel Online. Im Nachbardorf, wo ich zur Schule gegangen bin, gibt es inzwischen unabhängiges Privat-Radio, das mich deutlich besser informiert, als ich es diesen Brüdern bei deren Minimal-Budget zugetraut hätte. 20 private Fernsehsender kommen hier mit einer Super-Feldstärke über die (Zimmer-) Antenne. Ich kann dieses Produkt kaufen, muss es aber nicht. Ich bin nicht dagegen, für Medien-Nutzung zu zahlen. Ich bin gegen einen Zwangs-Beitrag für einen aufgeblähten ÖR, den wir in dieser Form definitiv nicht mehr brauchen.
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