Filmemacher fordern: Mehr Qualität statt Beitragssenkung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Während sich die Mehrheit der Länder für die Senkung des Rundfunkbeitrags ausspricht, geht derweil die Kreativbranche auf die Barrikaden. Sie fordern, der von der KEF vorgeschlagenen Beitragssenkung nicht nachzukommen und die sich ergebenden finanziellen Freiräume lieber in eine höhere Programmqualität zu investieren.

Filmproduzenten, Drehbuchschreiber und Regisseure haben vor der möglichen Senkung des Rundfunkbeitrags gewarnt. In einem Brief an die Ministerpräsidenten der Länder forderte die Produzentenallianz am Montag stattdessen, die erwarteten Mehreinnahmen zu nutzen, um Freiräume für kreative Programmideen zu schaffen. Der Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure sowie der Verband Deutscher Drehbuchautoren plädierten dafür, einen Teil des Gelds zweckgebunden für Investitionen ins Programm zu verwenden.

Die Ministerpräsidenten beraten am diesem Donnerstag über die Zukunft des Rundfunkbeitrags. Nach der Umstellung auf eine haushaltsbezogene Gebühr 2013 erwartet die Finanzkommission KEF „erhebliche Mehreinnahmen“, die nach Ansicht einer Länder-Mehrheit zumindest teilweise an die Gebührenzahler zurückgegeben werden sollen.
 
„Die Entlastung der Gebührenzahler um den Gegenwert eines halben Glases Bier ist Symbolpolitik, die an den tatsächlichen Problemen öffentlich-rechtlichen Rundfunks galant vorbei geht“, kritisierten Autoren und Regisseure. „Erhöht werden muss die Attraktivität des Programms – und nicht der Aufwand zum Erhalt des Überbaus.“
 
Auch die Produzenten erklärten, ARD und ZDF hätten in den vergangenen Jahren zu Lasten der Mitwirkenden und der Programmqualität gespart. „Es ist falsch, zu behaupten, Serien wie „House of Cards“ oder „Homeland“ könnten deutsche Produzenten nicht herstellen, sie können es sehr wohl, wenn ausreichende Finanzmittel auch für innovative Programmideen zur Verfügung stehen.“[dpa/das]

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27 Kommentare im Forum

  1. AW: Filmemacher fordern: Mehr Qualität statt Beitragssenkung Mal ernsthaft: Die Filmemacher wollen also das Recht darüber haben, zu befinden, wie mit Beitragszahlungen umgegangen wird. Wenn das überhaupt einer haben darf, dann sind das die Leute selber und nicht irgendwelche Berufsgruppen, die auftragsbedingt einen Teil davon sehen. Die Beitragszahler werden übergangen und jede wie auch immer geartete Randgruppe oder Minderheit (dazu zähle ich auch die RUndfunkgremien) darf ihren Senf dazu geben. Fair wäre es, es würden die Beitragszahler gefragt. Aber auch so eine Idee kommt ja wieder niemand.
  2. AW: Filmemacher fordern: Mehr Qualität statt Beitragssenkung Gesamtbudget für die Produktion von "Rocky": 1 Mio. US$ Gesamtbudget für die Produktion von "John Carter": 250 Mio. US$ Die Filmemacher bekommen offenbar trotz planwirtschaftlicher Selbstbedienung den Hals nicht voll. Das traurige ist, dass sie ihren katastrophalen Mangel an Begabung und Ideen mit einer angeblichen Unterfinanzierung kaschieren wollen. Dreht ihnen den Hahn zu, mal sehen wie es ist, wenn man nicht zur privilegierten Kaste zählt und stattdessen sein täglich Brot wie jeder andere Mensch am freien Markt verdienen muss! Womöglich muss der eine oder andere feine Herr Regisseur seinen verfehlten Beruf aufgeben und stattdessen im Steinbruch, auf dem Schrottplatz oder in der Kläranlage arbeiten, wo er auch einen produktiven Beitrag zur Gesellschaft leisten kann.
  3. AW: Filmemacher fordern: Mehr Qualität statt Beitragssenkung Wer hat sich denn jetzt noch nicht gemeldet, der ein Stück vom größer werdenden Kuchen möchte ?
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