Filmfest München: Klassentreffen der Stars – Proteste am Rand

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die Filmbranche zu Gast in München: Stars wie Hannelore Elsner und Jutta Speidel tummeln sich auf den roten Teppichen des Filmfestes. Weniger bekannte Kollegen demonstrieren dagegen für bessere Arbeitsbedingungen.

„Film ab“ in München: Am Wochenende ist der Startschuss für das 29. Filmfest München gefallen. Deutsche Stars wie Hannelore Elsner, Jutta Speidel und Suzanne von Borsody tummelten sich bei den verschiedenen Premieren und Empfängen auf den roten Teppichen. Auch internationale Prominenz war nach München gekommen: Die belgischen Regie-Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne hatten ihren rührenden und in Cannes preisgekrönten Film „Der Junge mit dem Fahrrad“ mitgebracht, der das Filmfest eröffnete.

Kultregisseur Roger Corman („Der kleine Horrorladen“) war da, um die Dokumentation „Corman’s World“ über seine Karriere zu präsentieren. „München ist eine tolle Stadt – mit viel Tradition und dennoch viel kreativer Energie“, sagte der 85 Jahre alte Entdecker von US-Schauspieler Jack Nicholson.

Fast traditionell ließen sich die ganz großen internationalen Stars auch in diesem Jahr zunächst nicht in München blicken. Das Festival sei so etwas wie ein Klassentreffen, sagte Schauspielerin Michaela May. „Es ist sehr viel persönlicher als die Berlinale“, sagte Jutta Speidel.

Auch Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) wagte den Vergleich mit dem großen Festival in Berlin – nicht ohne deutliche Spitze: „Wie arm muss man eigentlich sein, um Geld so hemmungslos ausgeben zu können?“, fragte er mit Blick auf das weitaus höhere Budget des Berliner Festivals. „Wir in München haben dieses höhere Stadium noch nicht erreicht.“

Bis zum 2. Juli stehen in München 237 Filme aus mehr als 50 Ländern und mehr als 400 Aufführungen in Kinos in der ganzen Stadt auf dem Programm.

Mit dem US-Amerikaner John Malkovich und seiner britischen Kollegin Charlotte Rampling haben sich für Anfang der Woche zwei internationale Schauspielgrößen angekündigt. Malkovich wird am Montag mit dem CineMerit-Award ausgezeichnet. Rampling präsentiert ihren Film „The Look“.

Alles andere als Glamour hatten die rund 100 Schauspieler im Sinn, die am Rande des Filmfestes für höhere Gagen und bessere Arbeitsbedingungen demonstrierten. Der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) hatte unter dem Motto „Wir gehen baden – und mit uns die Kultur“ zu der Protestaktion aufgerufen. „Die Tiere am Set verdienen manchmal mehr als wir“, sagte Thomas Schmuckert vom BFFS. „Wir haben nichts zu feiern.“[Britta Schultejans]

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