Filmförderungsanstalt will mehr barrierefreie Filme im Kino

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat in dieser Woche einen Grundsatzbeschluss gefasst, nach dem die Förderung barrierefreier Filme in Zukunft ausgebaut werden soll.

Wie der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) am Freitag bekannt gab, hat die FFA in dieser Woche im Vorgriff auf die Novelle des Filmfördergesetzes einen Grundsatzbeschluss zur Förderung barrierefreier Filme gefasst. Demzufolge sollen nur noch Streifen gefördert werden, welche mit zusätzlicher Bildbeschreibungen für blinde und sehbehinderte Menschen sowie mit Untertitelung ausgestattet sind. Die Richtlinienänderung werde voraussichtlich schon im Herbst dieses Jahres in Kraft treten. Die Gremien der Filmförderungsanstalt müssen allerdings noch ihre Zustimmung erteilen.

Die Präsidentin des DBSV, Renate Reymann, feierte die Ankündigung als einen Durchbruch für den barrierefreien Film. Der DSBV forderte seit längerem eine derartige Richtlinienänderungen. In den vergangenen Monaten hatten sich auch der Kulturausschuss des Bundestages und der Kulturstaatsminister Bernd Neumann für das Anliegen des Verbandes stark gemacht.

Barrierefreie Inhalte waren zuletzt nicht nur bei Kinofilmen, sondern auch bei TV-Programmen ein präsentes Thema (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). So hatte die ARD im Oktober 2011 angekündigt, ihre Angebote für seh- und hörbehinderte Menschen auszubauen. Im Dezember war dann auch das ZDF mit einer ähnlichen Ankündigung nachgezogen und hatte damit auf eine steigende Nachfrage seiner Zuschauer reagiert. [ps]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Filmförderungsanstalt will mehr barrierefreie Filme im Kino Wer nichts zu regeln hat, regelt die Regel(n)! Man sollte bedenken, dass entsprechende Bestimmungen nur für von der Filmföderungsanstalt finanziell unterstützte Projekte gelten. Die Mehrheit der in den Kinos angebotenen Filme sind nicht von ihr unterstützte Produktionen. Die Produzenten werden diese aus Kostengründen in der Regel nicht untertiteln oder mit zusätzlichen Bildbeschreibungen versehen. Die Frage ist auch, inwieweit die Kinobetreiber ihre Säle angesichts sehr geringer Margen -falls erforderlich- entsprechend umrüsten wollen. Und ob sie ihre Säle für eine kleine Gruppe unrüsten würden bzweifele ich. Die meisten Kinobesucher, weder blind noch sehbehindert, werden sich untertitelte Filme oder solche mit begleitenden Informationen in der Regeln nicht ansehen (wollen). Sie sind auf solche zusätzliche Informationen auch nicht angewiesen. Sie werden dies -wenn ich von mir ausgehe- als störend empfinden und sich einen weiteren derart ausgestatteten Film -wieder von mir ausgehend- wohl nicht mehr anschauen. Und die "Mainstream"-Kinos haben sicherlich kein Interesse an solchen Filmen; ihre Programme wollen den Massengeschmack befriedigen, nicht jedoch die (berechtigten) Interessen einer kleinen "Randgruppe" (nicht abwertend gemeint). In meinen Augen ist die an sich gute Idee nicht zu Ende gedacht, denn die Förderung ist die eine Seite der Medaille, die Vermarktung und Aufführung der Filme in den Kinos eine andere. Man wird diese Filme wohl (fast) nur in speziellen Kinos sehen können. Und das wird die Ausgrenzung dieser Gruppe eher fördern als sie zu integrieren.
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