Frankreich und UK: Videomärkte mit starken Verlusten

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Bild: © Auerbach Verlag
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Trotz Blockbustern wie „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 1“ und „Tron: Legacy“ sind die Umsätze des britischen und des französischen Videomarkts im ersten Halbjahr enttäuschend ausgefallen.

Zwischen Januar und Juni des aktuellen Jahres wurden in Großbritannien mit dem Verkauf von Videos insgesamt 1,021 Milliarden Pfund (1,17 Milliarden Euro) umgesetzt. Das gab der Industrieverband British Video Association (BVA) am Montag bekannt. Im ersten Halbjahr des Vorjahres seien mit 1,08 Milliarden Pfund noch um 5,7 Prozent höhere Einnahmen erzielt worden, hieß es.

Besonders der Verkauf von physischen Medien, also Blu-rays und DVDs, habe enttäuscht. Mit dem Verkauf von DVDs und Blu-rays hätten die britischen Händler im vergangenen Halbjahr insgesamt 8,1 Prozent weniger verdient als noch im Vorjahr. Ein Verteilung der Umsätze auf die einzelnen Medientypen gab die BVA nicht preis. Anhand von Informationen aus den vergangenen Monaten ist von einem starken Zuwachs sowohl im Umsatz als auch beim Absatz von Blu-ray Discs auszugehen.
 
Ebenfalls zulegen konnte der Digitalvertrieb von Filmtiteln. Die Erlöse mit Downloads und Streams seien um 18 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode gestiegen, so die BVA. Da zuletzt insgesamt 96,5 Prozent aller Videoumsätze mit Blu-rays und DVDs gemacht worden seien, ist das für Anbieter ein eher schwacher Trost.
 
Auch in Frankreich fiel das Halbjahresergebnis des dortigen Videomarktes beunruhigend aus. Dem Branchenverband Centre National Du Cinéma Et De l’Image Animée (CNCIA) zufolge hätten die Franzosen im abgelaufenen Halbjahr 564,32 Millionen Euro für Blu-rays und DVDs ausgegeben – 9,1 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor. Auch hier bereiten vor allem die DVD-Verkäufe große Sorgen: Nur 53,89 Millionen und somit 7,8 Prozent weniger SD-Scheiben hätten sich die Franzosen zwischen Januar und Juni 2011 zugelegt. Die Umsätze gingen um 11,8 Prozent auf 481,83 Millionen Euro zurück.
 
Trotz guter Zahlen habe die Blu-ray diese Verluste nicht ausgleichen können, hieß es. Insgesamt sei der Absatz der HD-Scheiben um 29,4 Prozent auf 5,09 Millionen verkaufte Einheiten geklettert. Aufgrund des hohen Preisdrucks stiegen die Umsatzerlöse allerdings nur um 10,6 Prozent an. Somit wurden in Frankreich im abgelaufenen Halbjahr 82,49 Millionen Euro mit dem Verkauf von Blu-rays erzielt, so die CNCIA. Angaben zum digitalen Vertrieb von Filmen machte der Verband nicht.
 
Aktuelle Zahlen für den deutschen Videomarkt liegen derzeit noch nicht vor. Anhand von Marktdaten der vergangenen Monaten ist allerdings auch hier von einem eher enttäuschendes Ergebnis auszugehen. Trotz hoher Absatzzahlen im Blu-ray-Bereich sorgt der Preiskampf zwischen den Anbietern besonders hierzulande für schwächere Umsätze (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [dm]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Frankreich und UK: Videomärkte mit starken Verlusten Ist meines Erachtens nur eine natürliche Entwicklung! Nur Wachstum geht eben nicht und das ist doch jedem logisch denkendem Menschen klar gewesen. Denn Je größer die Blu Ray/DVD Sammlung desto geringer das Interesse an neuen Titeln. Man hat ja schliesslich schon dutzende-hunderte Filme im Regal die man gucken kann. Da muss der Film schon etwas besonderes sein (bzw. nicht als TV-Austrahlung/Leihmedium verfügbar sein oder besonders günstig) das er als Blu Ray/DVD gekauft wird. Und all dies drückt natürlich die Einnahmen der Filmstudios!
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