Freie Wähler Bayern wollen für Empfang des ORF kämpfen

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Die Freien Wähler in Bayern haben eine Petition gestartet, mit deren Hilfe die freie Empfangbarkeit von ORF und SRF in grenznahen Regionen zu Österreich und der Schweiz sichergestellt werden soll. Der ORF wird voraussichtlich ab 2017 nicht mehr unverschlüsselt über DVB-T empfangbar sein.

Ausländisches Fernsehen erfreut sich vor allem bei vielen Mitbürgern mit Migrationshintergrund oder in grenznahen Gebieten traditionell großer Beliebtheit. So legen beispielsweise viele Bewohner der Grenz-Regionen zu Österreich und der Schweiz Wert auf den Empfang von ORF und SRF. Schließlich findet auch über die Grenze hinweg seit jeher ein reger kultureller Austausch statt.

Doch während die physischen Grenzen in Europa nach und nach verschwinden, werden schrittweise neue Grenzen in der digitalen Welt aufgebaut. Davon betroffen sein wird auch der österreichische Sender ORF, der über DVB-T seit Jahren unverschlüsselt auch in weiten Teilen Süddeutschlands empfangen werden kann. Ab 2017 wird dies jedoch nicht mehr möglich sein. Dann nämlich wollen die Österreicher vollständig von DVB-T auf den Nachfolgestandard DVB-T2 umsteigen und ihre Programme nur noch verschlüsselt übertragen.
 
Die Freien Wähler in Bayern wollen das allerdings nicht einfach so hinnehmen und nach eigenen Angaben für den Erhalt der freien Empfangbarkeit nicht nur von ORF sondern auch von SRF kämpfen. Bei einer Pressekonferenz im Bayerischen Landtag erklärte Fraktionsvize Bernhard Pohl, dass die Menschen im südlichen Schwaben und Bayern die Programme sehr vermissen würden, sollten diese nicht mehr über Antenne empfangbar sein.
 
Die Kabelnetzbetreiber sollten deshalb verpflichtet werden, in den entsprechenden Regionen jeweils mindestens einen Sender aus Österreich und der Schweiz einzuspeisen. Die Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) solle dafür Verhandlungen mit ORF und SRF aufnehmen. Eine Petition mit entsprechenden Forderungen wurde mittlerweile von der Partei gestartet. 
 
Dass die fehlende Empfangbarkeit von österreichischen und schweizerischen Sendern in Deutschland dabei vor allem lizenzrechtliche Gründe hat, erkennen die Freien Wähler nach eigenen Angeben an. Dennoch betrachte man die Programme der Rundfunkveranstalter auch als Kulturgut mit einem entsprechendem Informationsauftrag. [ps]

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59 Kommentare im Forum

  1. AW: Freie Wähler Bayern wollen für Empfang des ORF kämpfen Dann sollten die die die Petition unterschrieben haben auswandern! Ein Recht auf die Sender gibt es nun mal nicht.
  2. AW: Freie Wähler Bayern wollen für Empfang des ORF kämpfen Oh Gott. Jetzt fangen die Freien Wähler auch noch an. Bei unserer Tageszeitung war das auch schon ein ganz großes Thema, als sich ein CSU-Landrat um dieses Thema annahm. Ich komme aus der Grenzregion zu Österreich und finde es nur noch peinlich, was die Politiker hier abziehen. Als ob es keine wichtigeren Themen gäbe, um die sich unsere Politiker annehmen könnten. Wenn man etwas zurück blickt, haben doch unsere privaten Sender dafür gesorgt, dass der ORF seine Reichweite Richtung Deutschland verringern musste. 2017 wird der Schritt konsequent zu Ende geführt.
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