„Friesland – Der blaue Jan“: Tod durch Harpune

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Das Krimiformat bleibt das Gleiche, nur der Hauptdarsteller wird ausgetauscht. Ob das in der ZDF-Reihe „Friesland“ gut geht, entscheidet der Zuschauer.

Im Grunde ist ja kein Mensch wirklich austauschbar – im Fernsehen gelten jedoch andere Gesetze. Im sechsten Fall der Reihe „Friesland“ mit dem Titel „Der blaue Jan“, der am heutigen Samstag (20.15 Uhr im ZDF) zu sehen ist, gibt es einen neuen Hauptkommissar.

Der heißt Henk Cassens (Maxim Mehmet), kommt aus der Großstadt zurück, ist stadtbekannt und läuft gleich zu Beginn als „Blauer Jan“ durch Leer. Das ist dort eine Tradition (die es allerdings in der Realität nicht gibt), bei der mit Harpunen bewaffnete Männer durch die Altstadt laufen und vor allem einsame Frauen erschrecken.
 
Die Frauenbeauftragte der Stadt – und später auch ihr Mann – fallen einem bizarren Mord mit einer Harpune zum Opfer. Kommissarin Süher Özlügül (Sophie Dal) und ihr neuer Kollege stoßen bei ihren größtenteils unkonventionellen Ermittlungen bald auf krumme Geschäfte mit Grundstücken. Selbst der gut beschäftigte Bestatter Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus) gerät ebenso ins Visier wie Stadtkämmerer Detlef Ackermann (Peter Jordan).
 
Vergangenen Samstag gab es im ZDF die Folge „Wilsberg – Morderney“ (Regie: Dominic Müller), die bereits auf den heutigen Film verwies. Kommissar Brockhorst (Felix Vörtler) und Hobby-Forensikerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg) tauchten dort ebenso auf wie hier. Das könnte daran liegen, dass der Erfinder von „Wilsberg“, der Autor Jürgen Kehrer, das Drehbuch zu dieser Folge geschrieben hat, gemeinsam mit seiner Frau und Kollegin Sandra Lüpkes. Hinzu kommt, dass Regisseur Marc Rensing bereits einige „Wilsberg“-Krimis inszeniert hat, während Dominic Müller wiederum die ersten beiden Folgen von „Friesland“ gedreht hat.
 
Nach fünf Folgen ist Florian Lukas als Jens Jensen leider aus dieser Krimireihe ausgestiegen, weil ihm zwei Folgen pro Jahr zu wenig Zeit für andere Projekte lassen. Sein Nachfolger Maxim Mehmet sagt im ZDF-Interview über seine neue Rolle als Henk Cassens: „Henk ist ein Mensch mit gesunder bis übersteigerter Selbstüberzeugung. Das betrifft sein Selbstverständnis als Polizist, aber vor allem seine Wirkung auf Frauen. Zumindest denkt er das von sich. Ob die Gegenseite das auch so wahrnimmt, ist eine andere Frage.“ Diese Diskrepanz schaffe einen schönen Spielraum für Komik, weil Henk sich eben gerne auch mal überschätze. Er könne deswegen manchmal überheblich oder ignorant wirken.
 
Das könnte gut möglich sein. Mehmet müht sich redlich durch eine eher blasse und spannungsarme Geschichte, in der alle Männer ein eher schwaches Bild abgeben. Dafür hat seine Figur ordentlichen Appetit, trägt gern geblümte Hemden und bietet einige Situationskomik, aber Lukas als friesischer Sturkopf fehlt einfach. Die Latte mit sechs Millionen Zuschauern im Schnitt liegt hoch.

[Klaus Braeuer]

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6 Kommentare im Forum

  1. Habe ich gestern Abend geschaut im ZDF fehlte der Freitags Krimi nur langweiliger Sport ! Friesland war diesmal nicht ganz so gut, es gab standig nur streitereien mit den neuen Kollegen der nicht mal seinen Freund verhaften konnte also den Mörder und Jungendfreund Selbstmord begehen liess weil der neue Kollege die Türkenpolizisten aus den Wasser ziehen muste na ja ! frankkl
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