„Frohe Ostern, Falke“ – mit ballernden „Bad Easter Bunnies“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Die gemeinsame Zeit als „Tatort“-Bundespolizisten Falke und Lorenz ist für Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller bald vorbei. Getrennt sind sie auch schon im Oster-„Tatort“ – erst einmal aber nur räumlich.

Kurz vor Ostern hat das „Tatort“-Team um Wotan Wilke Möhring und Petra Schmidt-Schaller seinen Fans eine böse Überraschung bereitet. Vor Ausstrahlung des fünften Falls mit dem Duo wurde bekannt, dass Schmidt-Schaller als Kommissarin Katharina Lorenz aus der ARD-Reihe aussteigt. Nach ihrem sechsten Einsatz soll im Herbst Schluss sein. Am Ostermontag um 20.15 Uhr legt die „Tatort“-Crew, die für den Norddeutschen Rundfunk (NDR) in „Hamburg und Umgebung“ ermittelt, nun auch noch ein besonders schwer verdauliches Ei ins Nest: Nach dem Film dürfte der Ausstieg der toughen Blonden noch mehr bedauert werden.

In „Frohe Ostern, Falke“ bekommt vor allem Lorenz ihren großen Auftritt und läuft zur Hochform auf – als Zeugin und Opfer eines Verbrechens beginnt für sie ein Horrortrip. Schauplatz ist eine Charity-Gala zu Ostern in Hamburg, die sie mit einem Freund besucht. Ausgerechnet jene Veranstaltung reicher Hanseaten ist Ziel der alljährlichen Aktion der Aktivistengruppe „Bad Easter Bunnies“. In Osterhasenverkleidung rücken sie diesmal nicht mit Farbbeuteln, sondern mit Waffen an. „Auch dieses Jahr werden wir nicht eure Eier färben, sondern euch“, grölen sie. „Rot wie Blut“ soll es werden – und schnell gibt es das erste Todesopfer.
 
80 gut betuchte Gäste, die großzügig für die Flüchtlingshilfe gespendet haben und sich dafür feiern lassen, werden zu Geiseln. „Zwei Stunden Todesangst für die Schlipsträger“ – die „Bad Easter Bunnies“ wollen den Hamburger Pfeffersäcken zeigen, wie es ist, um das eigene Leben zittern zu müssen. Via Live-Stream fordern sie eine Amnestie für alle Abschiebehäftlinge.
 
Doch innerhalb der Bunny-Truppe gibt es Probleme. Schuld ist der neue „Chef-Osterhase“, der auf echte Waffen setzt. Während die einen „Geiler Scheiß!“ jubeln, wachsen woanders Zweifel unter den Hasenohren – für die forsche Lorenz im Abendkleid und auf hochhackigen Schuhen die Chance, vorsichtig einzugreifen.
 
„Ich wollte einen unterhaltsamen Film machen, der nebenbei noch ein interessantes Thema verkauft, ohne so draufzudrücken“, erklärt Regisseur Thomas Stiller, der schon mehrere Krimis für die ARD-Reihe inszenierte und für den Oster-„Tatort“ auch das Drehbuch schrieb, im Presseheft. „Letztendlich geht es doch immer um Menschen und die Frage, wie Menschen sich in Situationen verhalten. Das finde ich sehr viel spannender, als ständig bedeutsame Themen zu umkreisen.“ Spannend und unterhaltsam ist sein jüngstes Werk auf jeden Fall.
 
Für Lorenz und die Geiseln beginnt ein Alptraum, der auch den Zuschauer bis zum Ende packen kann, wenn er – sollte es ihm doch hin und wieder zu unglaubwürdig und überkonstruiert werden – sich nicht rausreißen lässt.
 
Aber schon Anblick und Auftreten der bedrohlichen Bunnies lohnen, wie auch Möhring (47) findet. „Diese Jungs, die Bad Easter Bunnies, machen ziemlich auf dicke Hose; da gibt es Szenen, die fast schon ein bisschen Tarantino- oder westernmäßig rüberkommen“, wird der Schauspieler zitiert, für den die Stärken dieses Films im Visuellen liegen. „Beispielsweise die Szene, in der die fünf mit ihren Taschen ankommen; das ist fast eine Western-Einstellung.“ Möhring: „Ich fand es auch spannend und neu für unsere Reihe, dass hier zwischendurch mal richtig geballert wird.“ Insgesamt gehe dieser Film weg von dem, was sie sonst machten.
 
Was schon allein damit beginnt, dass die beiden Bundespolizisten diesmal eigentlich als Privatpersonen ermitteln. Lorenz gelingt es, ihr Handy bei der Geiselnahme zu verstecken und mit Falke Kontakt aufzunehmen. Dieser Handy-Kontakt gebe ihrer ansonsten ganz auf sich allein gestellten Figur Kraft, erklärt Schmidt-Schaller (34). „Die Situation ist ein einziger Horrortrip; keiner weiß, ob er da lebend rauskommt.“
 
Für Lorenz seien die SMS von Falke, der mit der Polizei vor dem Haus steht, lebenswichtig. „Da merkt man, dass die beiden sich auch brauchen“, meint die Schauspielerin. „Für mich war es sehr ungewohnt, ohne Wotan zu spielen.“ Und nun verlässt sie ihn, hat den Vertrag nicht verlängert. Die Neue an Möhrings Seite wird Franziska Weisz, ebenfalls 34 Jahre alt. Sie spielt Julia Grosz, Kommissarin bei der Bundespolizeiinspektion und am Flughafen Hannover im Einsatz.

[Dorit Koch]

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20 Kommentare im Forum

  1. AW: "Frohe Ostern, Falke" - mit ballernden "Bad Easter Bunnies" Frohe Ostern ! Freue mich schon auf den neuen Montags Tatort heute gibt es ja nur eine Wiederholung. frankkl
  2. AW: "Frohe Ostern, Falke" - mit ballernden "Bad Easter Bunnies" Ob es dann wieder fragende Postings gibt, weil dieser ebenfalls in 21:9 bzw. 2,35:1 (16:9) zu sehen sein wird?
  3. AW: "Frohe Ostern, Falke" - mit ballernden "Bad Easter Bunnies" Etwas unpraktisch, der Tatort ist ein Fernsehkrimi und die gängigen Fernseher haben das 16:9 Format somit ist das 21:9 Format eigendlich unpassend ! frankkl
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