Fußball: So sehen Sie die 3. Liga live im TV oder Stream

15
549
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

Auch die dritthöchste deutsche Spielklasse im Fußball kann in bewegten Bildern live über TV oder Internet geschaut werden. Bislang war allein die ARD für die Übertragung der Spiele zuständig. Ab der kommenden Saison wird sich dies nun zumindest zum Teil ändern.

Denn auch die Deutsche Telekom hat Übertragungsrechte erworben und möchte die 3. Liga im Pay-TV zur Verfügung stellen. Doch ziehen Fußballfans da mit? Wahrscheinlich gibt es kein anderes Land, in dem selbst der Drittligafußball solch eine Bedeutung erfährt wie in Deutschland. Insbesondere die Derbys im Osten des Landes sorgen jedes Jahr aufs Neue für jede Menge Spannung und Fußballbegeisterung. Und mit Rostock, Zwickau, Chemnitz, Magdeburg, Halle und Erfurt sind auch gleich mehrere Teams aus dem Osten Deutschlands in der 3. Liga vertreten.
 
Wie beliebt der Drittliga-Fußball ist, zeigt auch ein Blick auf die Zuschauerzahlen: Beispielsweise besuchten in der letzten Saison über 17.000 Zuschauer das Stadion des 1. FC Magdeburg – und das im Durchschnitt über die ganze Saison. Zum Vergleich: Bei den Erstligavereinen SV Darmstadt und FC Ingolstadt waren es in der abgelaufenen Saison deutlich weniger, in Ingolstadt gar unter 15.000 Zuschauer.
 
Deswegen und natürlich auch aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von PayPal-Sportwetten dürfte es für viele Fußballfans wichtig sein, auch in der kommenden Saison 2017/2018 Fußball aus der 3. Liga live über ihr TV-Gerät sehen zu können, wie es in der vergangenen Spielzeit auch der Fall war. Doch in der kommenden Saison werden Fans der dritthöchsten deutschen Spielklasse einige Änderungen hinnehmen müssen – und werden teils sogar zur Kasse gebeten.ARD behält Übertragungsrechte für 3. Liga

Bereits jetzt ist klar, dass die ARD, wie gewohnt, auch zur Saison 2017/2018 wieder Live-Fußball aus der 3. Liga übertragen wird. Zwei Spiele wird es in bewegten Live-Bildern entweder im Ersten oder bei den Dritten zu sehen geben. Insgesamt darf die ARD 86 der 380 Drittligaspiele live im TV zeigen.
Diese Sender übertragen im TV und per Live-Stream Drittligafußball:

  • BR (Bayerischer Rundfunk)
  • HR (Hessischer Rundfunk)
  • MDR (Mitteldeutscher Rundfunk)
  • NDR (Norddeutscher Rundfunk)
  • rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg)
  • SR (Saarländischer Rundfunk)
  • SWR (Südwestrundfunk)
  • WDR (Westdeutscher Rundfunk)

 
Welche Spiele dies sein werden, wird die ARD jedoch erst nach Bekanntgabe des gesamten Spielplans mitteilen können, auch wenn der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zumindest schon den Rahmenterminplan festlegte. Wer Drittligaspiele auch unterwegs sehen möchte, der hat die Möglichkeit, das Angebot der Sportschau auch mobil über den Live-Stream zu nutzen. Dieser ist auf der gleichnamigen Webseite des Senders sportschau.de zu finden.
 
Alternativ können Zuschauer auch auf die kostenlose Mobile-App des öffentlich-rechtlichen Senders zurückgreifen. Diese kann kostenlos bei iTunes für Apple-Endgeräte oder auch im Google Play Store für Android-Geräte heruntergeladen werden. Aber Achtung, sofern Live-Streams über ein mobiles Endgerät geschaut werden, sollte man darauf achten, ein WLAN-Netzwerk zu nutzen. Andernfalls kann es aufgrund des hohen Datenvolumens zu Folgekosten durch den eigenen Mobilfunkanbieter kommen, sofern keine Daten-Flatrate gebucht wurde.Drittligafußball wird kostenpflichtig

Da Deutschlands erster öffentlich-rechtlicher Sender nur eine begrenzte Auswahl an Drittligaspielen zeigt und es den Rest – wenn überhaupt – nur als kurze Zusammenfassung in der ARD Sportschau zu sehen geben wird, ist es nicht einfach, Live-Fußball aus der 3. Liga zu sehen, wenn man sich nicht gerade direkt vor Ort im Stadion befindet.
Dies soll sich nun aber ändern. Denn für die Drittliga-Saison 2017/2018 hat sich die Deutsche Telekom nun erstmalig die Übertragungsrechte gesichert. Auch wenn viele Fans noch geteilter Meinung sind, ob dieser Umstand sich nachhaltig gut oder schlecht für die Fans und den deutschen Fußball auswirken wird, kann zumindest eines festgehalten werden: Alle Spiele der 3. Liga werden live zu sehen sein. Dies gab es bislang nicht.
Das will die Telekom Kunden bieten
  • Alle 380 Spiele der 3. Liga in bewegten Live-Bildern sowie mit Live-Kommentar
  • Ab 2018/2019 eine „Highlight“-Berichterstattung zu allen Spielen
  • Zusätzlich soll es ab der kommenden Saison ausgewählte Spiele der Frauen-Bundesliga live zu sehen geben
Dies bestätigte auch der Telekom-Sprecher Malte Reinhardt: „Wir werden alle Spiele zeigen.“ Wie konkret der Drittliga-Fußball zu sehen sein wird, das ist allerdings noch nicht klar. Die Modalitäten befänden sich derzeit noch in der „Planungsphase“. Man darf aber wohl davon ausgehen, dass der Drittligafußball über die „Entertain“-Pakete der Telekom abrufbar sein wird.
Denn derzeit lassen sich beispielsweise auch Eishockey und Basketball für Telekom-Kunden auf diesem Wege beziehen. Zwar plant die Telekom, wie gesagt, eine Live-Übertragung und somit auch einen Live-Kommentator für jedes Spiel ein, dass dies aber derartig ausführlich geschehen wird wie beim Erstligafußball auf Sky, dürfte zumindest angezweifelt werden.
  • Entertainment-Kunden können das Sport-Angebot kostenlos nutzen
  • Ist man kein Telekom-Kunde, kostet das Jahres-Abonnement monatlich derzeit 9,95 Euro oder
  • 16,95 Euro (Eishockey) und 14,95 Euro (Basketball), möchte man monatlich kündigen können 

Drittligavereine könnten finanziell profitieren

Für die Drittligavereine könnte sich der neue Vertrag mit der Telekom zumindest aus finanzieller Sicht lohnen. Denn laut einem Bericht des Sportmagazins Kicker wird die Telekom AG jährlich 16 Millionen Euro an den DFB überweisen.
Gesetz dieses Falles würden die Vereine jährlich eine Million Euro durch Fernsehgelder einnehmen. Dies wären satte 300.000 Euro mehr als bisher. Gesichert wären diese Einnahmen bis 2021/2022, da sich die Telekom die vollständigen Übertragungsrechte auf vier Jahre gesichert hat.
Fraglich bleibt, wie erfolgreich die Telekom mit ihrem Vorhaben sein wird, Drittligafußball nun kostenpflichtig im Pay-TV anzubieten. Dem medialen Echo im Internet zufolge gehen die Meinung auseinander.
Das Drittligaportal liga3-online.de startete hierzu eine Umfrage unter 2.300 Drittligafans, von denen ein Großteil der Meinung war, dass der deutsche Drittligafußball nicht kostenpflichtig sein sollte. Gut ein Drittel der Befragten hingegen war der Meinung, der neue Deal mit der Telekom werde positive Folgen für den Fußball haben.

[red]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

15 Kommentare im Forum

  1. Zm Zuschauervergleich Dritte Liga/Erste Liga: Das Magdeburger Stadion hat 5000 Plätze mehr als das in Darmstadt und fast 7000 mehr als das in Ingolstadt, wenn diese beiden Städte größere Stadien hätten, hätten sie vermutlich auch einen höheren Zuschauerschnitt als Magdeburg gehabt. Trotzdem muss man natürlich neidlos einräumen, dass der Magdeburger Drittliga-Schnitt mit über 17000 Zuschauern erste Sahne ist. Strotti
  2. Wann hört in den Medien endlich die Vermischung von kostenpflichtigen Streaming und Pay-TV auf? Dies sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Zunächst war der Aufschrei noch groß, als Premiere sich die Fußball WM und Wimbledon, damals noch mit Becker geschnappt hat. Heute braucht man für jeden Wettbewerb und jedes Filmstudio ein eigenes Streaming Abo, bei Bundesliga und Champions League möglicherweise sogar für einen Teil der Spiele. Die Rechtehändler werden sich noch umschauen, wenn die Kosten von den Erwerbern nicht refinanziert werden können. Es setzt sich doch keiner in der Kneipe vor den (PC)-Monitor, um ruckelige Streams zu schauen. Massenweise Abos lassen sich auch nicht verkaufen, da kostenpflichtige Streams noch weniger akzeptiert werden als Bezahlfernsehen. Im Web wird maximal YouTube geschaut. Da nichts aufgenommen kann, ist das Spiel am nächsten Tag eh vergessen. Bei Serien ist Streaming allerdings im Vorteil, da komplette Staffeln ständig verfügbar sind und am Stück gesehen werden können, ohne sich DVD- oder Blu-Ray-Boxen kaufen zu müssen, die dann im Schrank verstauben. Dass die 3. Liga "in bewegten Bildern" gezeigt wird, ist allerdings sehr passend formuliert. Eine flüssige Darstellung dieser Bilder kann nämlich nicht garantiert werden.
  3. ein weiterer Nachteil: Es ist nicht live. Für mich ist Streaming für Live Content nicht im Ansatz eine Alternative. Wenn ich nicht auf den Sender einfach zappen kann, dann schau ich ihn auch nicht. Fertig.
Alle Kommentare 15 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum