Gefährliche Suche nach der Wahrheit: ZDF-Thriller „Der 7. Tag“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Es ist der blanke Horror: der Mann brutal ermordet, seine Frau unter dringendem Tatverdacht. Doch vieles passt nicht. Sie kann sich nicht erinnern, begibt sich auf Spurensuche und damit in größte Gefahr.

Der Schrecken nimmt gleich seinen Lauf: Sybille Thalheim wacht in einem Hotelzimmer auf, neben ihr im Bett liegt ein blutverschmiertes Messer. Erinnerung: null. In einem anderen Raum ist ein Gast kaltblütig erstochen worden. Es ist ihr seit Monaten verschollener Mann, der sie einst ohne Erklärung sitzen ließ. Die Polizei steht schon vor der Tür. Die junge Frau, gespielt von Stefanie Stappenbeck (43/“Ein starkes Team“), sieht keine andere Möglichkeit und ergreift verzweifelt die Flucht. Im ZDF-Thriller „Der 7. Tag“ wird es am kommenden Montag (20.15 Uhr) von Anfang an mysteriös.

Was ist nur geschehen in dem Hotel in Berlin-Rudow? Diese bohrende Frage quält Sybille in jedem Augenblick. Hinter ihr liegen ohnehin Monate voller Trauer, Wut und Ungewissheit über das Schicksal ihres Mannes Michael (Steve Windolf). Der Notar hatte sich scheinbar von einem Augenblick auf den anderen mit 20 Millionen Euro an Mandantengeldern aus dem Staub gemacht und seine schwangere Frau zurückgelassen. Sie verlor alles: ihren Partner, den Besitz und am Ende sogar ihr Baby.
 
Mit rasanten Rückblenden, Andeutungen und spannenden Wendungen schickt Regisseur Roland Suso Richter die Zuschauer des ZDF-Fernsehfilms der Woche auf eine 90-minütige Achterbahnfahrt zur Suche nach der Wahrheit.
 
Ein ebenso großes Interesse wie Sybille an der Lösung hat natürlich auch die Polizei: Das ungleiche Ermittler-Duo Rainer Warnke und Tanja Braungart (Henning Baum und Josefine Preuß) stößt dabei auf so manche Ungereimtheit und ungeahnte Verbindung.
 
Welche Rolle spielt etwa Ullrich Henke (Marcus Mittermeier), der ehemalige Kanzleipartner von Sybille. Seine Frau Gabi (Katharina Schüttler) ist die erste, der sich die Tatverdächtige auf ihrer Flucht anvertraut. „Ohne die beiden könntest du mich vom Hof kratzen“, sagt Sybille einmal. Die gemeinsame Geschichte der beiden Paare geht weit zurück und ist nicht ganz unkompliziert.
 
Hat die lange Zeit der Ungewissheit über das Schicksal ihres Mannes Sybille dazu gebracht, ihn aus Verbitterung und Hass zu ermorden? Oder steckt etwas viel Größeres dahinter? Zermürbt von den Gedächtnislücken, kommt sie der Lösung Schritt für Schritt auf die Spur und gerät selbst immer stärker in Gefahr.
 
Im Mittelpunkt des Films steht weniger die kriminalistische Aufklärung durch das prominent besetzte Ermittlerduo, das tendenziell eher aufs Bauchgefühl hört und lieber unkonventionell agiert. Die Zuschauer tauchen vielmehr gemeinsam mit den Protagonisten unmittelbar in den Fall ein und sehen ihn bei den diversen Rückblenden immer wieder aus unterschiedlichen Perspektiven. Das hat seinen Reiz, macht Erzählfluss und Orientierung aber nicht immer ganz einfach. In jedem Fall erlebt das Publikum hautnah mit, wie eng Glück und Unglück beieinander liegen können.

[Daniel Rademacher]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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