Gesetz gegen Routerzwang noch in diesem Jahr

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Fast jeder, der Kunde eines Internetanbieters ist, kennt dieses Problem: Der Provider schreibt dem Endnutzer vor, dessen eigenen Router zu nutzen. Eine Alternative gibt es in den meisten Fällen auch nicht, da der Betreiber die Zugangsdaten zum Netz nicht nennen will. Noch im Dezember soll ein neues Gesetz diesen Missstand beheben.

Der Sogenannte Routerzwang ist mittlerweile zu einem echten Reizthema geworden. Viele Internetprovider zwingen ihre Kunden dazu, einen bestimmten Router für den Internetempfang zu verwenden. Zumeist bleibt dem Endnutzer dann auch gar keine andere Wahl, da der Anbieter die Zugangsdaten zum Netz nicht preisgeben möchte und somit die freie Routerwahl verhindert. Die Unternehmen rechtfertigen sich mit niedrigen Wartungskosten.

Wie es in einem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums heißt, verhindere die Vorgabe eines spezifischen Routers die freie Produktwahl durch den Kunden. Die Bundesregierung macht nun mobil gegen den Routerzwang. Noch im Dezember soll eine entsprechende Änderung des Telekommunikationsgesetzes auf den Weg gebracht werden, durch welche dem Zwang durch die  Internetprovider ein Riegel vorgeschoben wird.
 
Durch die Gesetzesänderung möchte man deutlich machen, dass die Zugangsgeräte eben nicht als Teil der technischen Infrastruktur der Betreiber zu sehen sind, welche als solche von den Anwendern nicht verändert werden dürfe. Gerade weil dies eben nicht der Fall ist, dürfe dem Anwender seine freie Wahl des Zugangsgerätes nicht verweigert werden. Der Routerzwang beschneide die freie Produktwahl des Kunden.
 
Für die Umsetzung der Gesetzesänderungen seien aber intensive technische und administrative Vorkehrungen – insbesondere seitens der Kabelnetzbetreiber – zu treffen. Deshalb ist für das Gesetz eine Übergangsfrist von sechs Monaten vorgesehen. Darüber hinaus muss der Entwurf für das neue Gesetz bei europäischen Dienststellen offiziell zur Kenntnis genommen werden. [kh]

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53 Kommentare im Forum

  1. AW: Gesetz gegen Routerzwang noch in diesem Jahr Der Provider nennt schon die Zugangsdaten für Telefon und Internet, nur nutzen die nichts wenn diese auf einem frei gekauften Gerät nicht funktionieren. Und selbst wenn man dieses Jahr noch so ein Gesetz verabschiedet wird es wieder Monate brauchen bis es angewendet werden muss. So eine Frist bedarf es überhaupt nicht wenn man die Daten für ein externes Modem einfach heraus gibt. Ich habe die Daten aus meinem Modem selbst auslesen müssen. Die Daten vom Provider haben da nichts genutzt da diese Verschlüsselt sind.
  2. AW: Gesetz gegen Routerzwang noch in diesem Jahr In aller Regel reichen die Zugangsdaten problemlos aus, um eigene Router zu konfigurieren. Moderne Fritzboxen haben sogar die Parameter der gängigsten Anbieter hinterlegt, so dass Nutzerdaten und Passwörter ausreichen. Dasselbe gilt für die SIP-Daten für Internettelefonie. Nur manche Anbieter geben die Daten derzeit überhaupt nicht raus, so dass man nur mit Glück und Wissen und durch "Hacken" des Providerrouters an die Daten gelangt... Hab ich selber alles schonmal durchgemacht. Und Provider geben die Daten nicht verschlüsselt heraus. Entweder bekommt man diese oder eben nicht. Ich begrüße den Vorstoß auf jeden Fall. Bye, Mike
  3. AW: Gesetz gegen Routerzwang noch in diesem Jahr Gute Sache. Bringt mich gleich auf die Idee, warum kein Gesetz auch gegen den Hardwarezwang beim Pay-TV auf dem Weg gebracht wird, damit auch hier eine freie Produktwahl für den Kunden durchgesetzt wird.
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