Grünen-Politiker gegen Übertragungen aus Gerichten

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Hans-Christian Ströbele, Rechtsexperte der Grünen, hat sich gegen Fernsehübertragungen von Gerichtsverhandlungen ausgesprochen. Der Verfassungsgerichts-Präsident Andreas Voßkuhle hatte vorgeschlagen, Kameras in den Gerichten zuzulassen.

Andreas Voßkuhle hatte sich am Donnerstag bei der offiziellen Verabschiedung des ARD-Rechtsexperten Karl-Dieter Möller für eine Öffnung der Gerichte für Fernsehsender ausgesprochen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Wenn die Gerichte verhindern wollten, dass die Darstellung von Geschworenenprozessen in amerikanischen Anwaltsserien und Gerichtsshows wie „Barbara Salesch“ das Bild der Justiz prägen, müsse man die Möglichkeit eröffnen, bei realen Prozessen dabei zu sein, argumentierte Voßkuhle.

Hans-Christian Ströbele, der Rechtsexperte der Grünen, hält Fernsehübertragungen aus Gerichtsverhandlungen für „der Wahrheitsfindung nicht zuträglich“, wie ihn der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in seiner Freitagsausgabe zitierte. Er wisse aus eigener Erfahrung, dass eine völlig andere Atmosphäre herrsche, wenn in Gerichtssälen Kameras und Mikrofone laufen, so Ströbele laut dem Bericht. Völlig auszuschließen sei die Übertragung bei Familien- und Kinderrechtsprozessen. Auch der FDP-Kollege im Rechtsausschuss des Bundes, Marco Buschmann, ist gegen Kameras im Gericht und kritisierte Voßkuhle laut dem Bericht: Richter sollten sich nicht auf ihre öffentliche Wirkung oder die Prozessgestaltung im Sinne der Fernsehkameras konzentrieren, sondern sich allein auf das Gesetz konzentrieren. Einzig bei gewissen Verhandlungen des Bundesverfassungsgerichts könne er sich vorstellen, über TV-Kameras nachzudenken. [cg]

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