Guillermo del Toros „Pacific Rim“: Roboter vs. Aliens

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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„Pacific Rim“ sorgt ab Donnerstag für ordentlich Action und Spektakel in den deutschen Kinos. In dem Sci-Fi-Abenteuer von Kultregisseur Guillermo del Toro, in dem die Rettung unserer Welt in die riesigen Hände von Kampfrobotern gelegt wird, kommen nicht nur „Godzilla“- oder „Transformers“-Fans auf ihre Kosten.

Widerstand oder Untergang: Für die Menschheit in Guillermo del Toros Actionspektakel „Pacific Rim“ gibt es nur diese zwei Optionen. Attackiert wird die Erde von außerirdischen Monstern, die diesmal nicht vom Himmel herab, sondern aus den Tiefen des Meeres zu uns kommen. Der Mexikaner del Toro, der 2006 seinen Durchbruch feierte mit dem Fantasy-Werk „Pans Labyrinth“, hat ein Drehbuch von Travis Beacham („Kampf der Titanen„) verfilmt, die imposanten Bilder stammen vom oscarprämierten Guillermo Navarro. Vor der Kamera sind unter anderem Idris Elba aus der Kult-Serie „The Wire“, die Japanerin Rinko Kikuchi („Babel“) sowie Ron Perlman („Hellboy“) zu sehen.

Seit Jahren schon tobt auf Erden der Kampf gegen die Kaiju genannten Aliens. Die Menschheit hat zwar ein potentes Gegenmittel entwickelt: Übergroße Kampfroboter, von zwei Soldaten zugleich gelenkt, deren Gehirne über eine Neuronenbrücke verbunden sind. Der Blutzoll aber steigt kontinuierlich, die Dino-Monster werden immer gefräßiger, verwüsten ganze Städte, und sie machen auch vor der extra errichteten „Anti-Kaiju-Wall“ nicht halt. Die letzte Hoffnung, sie ruht auf zwei Piloten, beide traumatisiert: Raleigh (Charlie Hunnam) hat seinen Bruder durch die Kaiju verloren, die zierliche Mako (Rinko Kikuchi) sinnt auf Rache für ihre Familie. Im Verlauf des Films kommen sich die beiden Einzelkämpfer immer näher.
 
Regisseur del Toro wirft gigantische, teils atemberaubende Schlachtengemälde auf die Kinoleinwand. Raumtiefe kommt dazu durch die auch bei diesem Blockbuster obligatorische 3D-Technik. Inspiration in Sachen Bildästhetik soll sich der mexikanische Filmemacher unter anderem bei Künstlern wie Francisco de Goya und dem Japaner Hokusai geholt haben. Einstürzende Skyscraper, gigantische Wellen, Lastwagen, wie Spielzeug durch die Luft geschleudert: „King Kong“– und „Godzilla“-Anhänger werden die dramatischen Inszenierungen ebenso lieben wie Fans der „Transformers“-Roboter.

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Die Besetzungsliste von „Pacific Rim“ ist weder spektakulär noch besonders überraschend. Und doch macht der Cast seine Sache gut: Charlie Hunnam („Children of Men“) und Filmpartnerin Rinko Kikuchi („Naokos Lächeln“) überzeugen sowohl mit physischer als auch emotionaler Präsenz. Idris Elba ist unglaublich cool in seiner Rolle als verantwortlicher Militär – und wird hier nur getoppt von Ron Perlmans Auftritt, über den sich vor allem Fans der ebenfalls von del Toro inszenierten „Hellboy“-Filme freuen dürften. Viel Spaß bereitet auch ein exaltiertes, sukzessive vom Rand in den Mittelpunkt des Films rückendes Forscher-Duo: die herrlich überzeichneten Dr. Newton Geiszler und dessen Kollege Gottlieb.
 
Die Apokalypse ist stets gegenwärtig im aktuellen Blockbuster-Kino. Stets droht der Weltuntergang, mindestens aber das Ende der Menschheit. Auf die Dauer wirkt das ein wenig ermüdend. Auch Guillermo del Toros Clash der Giganten in 3D weicht kaum ab von diesem Muster. Und doch versteht es der Mexikaner, der als Co-Autor auch fürs Skript von „Pacific Rim“ verantwortlich war, die Formelhaftigkeit von Hollywood-Produktionen hier und da zu durchbrechen: mit skurrilem Personal, Humor und einigen überraschenden, wenn auch kaum augenfälligen Details.
 
In Erinnerung bleiben aber wird „Pacific Rim“ wohl als rund 180 Millionen Dollar teures, geräusch- und bildgewaltiges Überwältigungsspektakel. Der metallische Sound der Roboter und das markerschütternde Grunzen der außerirdischen Dinos jedenfalls, sie hallen noch lange nach.Kinokritiken im Überblick
[Matthias von Viereck/das]

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