[HD+TV 4/11] Klare Bilder auf Rezept – Bildschärfe entschlüsselt

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Erst eine aufwendige Bildberechnung führt bei LCD-Fernsehern zur perfekten Detaildarstellung. Wir haben die Eigenentwicklungen der TV-Hersteller für Sie entziffert.

Die Theorie ist einfach: Im Bereich der LCD-Technik haben Sie die Wahl zwischen einem Fernseher mit 50-Hertz-, 100-Hertz- und 200-Hertz-Panel. Doch im Zuge der LED-Beleuchtung verlor diese Qualitätseinstufung an Bedeutung, denn die Hersteller werben nunmehr mit 400 oder gar 1200 Hertz.

Alle modernen LCD-Fernseher berechnen maximal 200 Bilder pro Sekunde, d.h. aus einem 50-Hertz-TV-Signal entstehen dank 150 zusätzliche Zwischenbilder 200 echte Bilder. Dies verkürzt die Verweildauer jedes Einzelbildes, was zu einem sichtbaren Schärfegewinn führt. Da echte Bildinhalte vorliegen, fällt auch die Bildhelligkeit ebenso hoch aus, wie eine reine 50-Hertz-Darstellung. Wie der Name vermuten lässt, beruht eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung auf einer nachträglichen Veränderung des Bildinhalts, d.h. es findet eine komplexe „Bewegungsschätzung“ in Echtzeit statt.

Je besser die Qualität der Bildberechnung, desto genauer werden die neuen Bewegungsphasen innerhalb der vorhandenen Bilder eingefügt und desto artefaktfreier und schärfer erscheint das Bild. Kombiniert man eine 200-Hertz-Zwischenbildberechnung mit Scanning Backlight, erhält man rein rechnerisch 200 echte Bilder plus 200 Schwarzphasen, erzeugt durch die LED-Beleuchtung.
 
Die Hersteller sprechen deshalb von 400 Hertz, obwohl nicht 400 echte Bilder erzeugt werden. Bildberechnung, LED-Beleuchtung und das zugrundeliegende LCD-Panel müssen perfekt zusammenspielen, um eine fehlerfreie Bildschärfe zu gewährleisten und dies gelingt nicht allen Herstellern.

Nur selten erkennen Sie auf den ersten Blick, welche Qualität die Schärfedarstellung eines Flachbildfernsehers besitzt. Samsung klassifiziert die Bildschärfe z.B. nach sogenannten CMR (Clear Motion Rate) Faktoren. Anstatt einer einzigen Messung verbirgt sich dahinter eine Interpretation auf Basis dreier Elemente.
 
So wird die Qualität des LCD-Panels, die Art der Hintergrundbeleuchtung und die Qualität der Bildverarbeitung vom Hersteller mit Faktoren bewertet und anschließend zu einer Kennziffer multipliziert. Ähnlich verhält es sich beim Hersteller Philips, der neuerdings die Bildschärfe mittels Perfect Motion Rate beziffert. Philips versteht unter der Angabe nicht die gemessene Panelreaktionszeit, sondern die Qualität der Bewegtbildschärfe auf Basis einer internen Addition von bildbeeinflussenden Faktoren.
 

Wer ist schuld am Chaos?
Obwohl es keinen LCD-Fernseher am Markt gibt, der mehr bietet als ein 200-Hertz-Panel, überschlagen sich die TV-Hersteller mit großen Zahlen. Dass diese keine reinen Marketinginstrumente sind, können wir Monat für Monat im Testlabor nachvollziehen. So sind Fernseher mit der Angabe 400 oder 800 Hertz oftmals wirklich besser als ein 200-Hertz-TV, obwohl in allen Top-Modellen ein 200-Hertz-Panel zum Einsatz kommt.
 
Aufgrund der Bildverarbeitung und Einwirkung der LED-Beleuchtung erreichen die TV-Anbieter mittlerweile ein Niveau, das deutlich oberhalb „normaler“ 200-Hertz-LCD-Fernseher liegt. Dennoch sind die Angaben der Hersteller untereinander nicht vergleichbar und somit mit Vorsicht zu genießen.
 
Den kompletten Artikel inklusive einer umfangreichen Auswertung der eingesetzten Bildtechnologien lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der HD+TV 4/2011, die überall am Kiosk, im Online-Shop und auch im Abo erhältlich ist.
[red]

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