HR-Intendant Reitze: Offene Kanäle bekommen zuviel Förderung

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Hessische Rundfunk hat die Pläne des hessischen SPD-Abgeordneten Michael Siebel zur Umverteilung von Rundfunkgebühren abgelehnt. Die Partei solle lieber die Fördermittel der Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (LPR) kritisch durchleuchten.

Er halte nichts davon, dem HR für Kultur zweckgebundene Mittel schrittweise ganz zu streichen, erklärte der Intendant am Dienstagabend. Viel sinnvoller fände es Reitze, dass die SPD die Förderungen der LPR kritisch überprüfe. „Im Zeitalter von Youtube und Facebook ist es ein Unding, dass die LPR immer noch über zwei Millionen Euro im Jahr für Offene Kanäle ausgibt“, kritisierte der Intendant. In diesen würden nur eine Handvoll Interessierter lokale Fernsehprogramme machen, die so gut wie kein Mensch sehe. Dieses Geld könne man sinnvoller für Medienkompetenz ausgeben, wie es der SPD offenbar vorschwebe, führte Reitze weiter aus.
 
„Die Vorstellungen des SPD-Politikers Siebel würden zu einem schweren Schlag für das Kulturleben in Hessen führen“, sagte Reitze im Bezug auf den Vorschlag. Der HR erhält rund vier Millionen Euro aus den so genannten Zwei-Prozent-Mitteln der LPR. Dieses Summe darf der Sender nur für gesetzlich vorgeschriebene und vom Rechnungshof überprüfte Zwecke ausgeben, also etwa für Aufführungen des HR-Sinfonieorchesters, kulturelle Sendungen in Hörfunk und Fernsehen von hessischen Festspielen, Konzerten, Opern und Schauspielaufführungen.

Weiterhin sind die 4 Millionen Euro an die Filmförderung in Hessen gebunden. Siebel wisse als Verwaltungsratsmitglied des Hessischen Rundfunks genau, „dass hessische Filmproduzenten, hessische Kulturveranstalter, hessische Musik-, Film- und Theaterliebhaber davon massiv betroffen wären“, echauffierte sich Reitze. Zudem mahnte der HR-Intendant, dass die Zwei-Prozent-Mittel von Gebührenzahlern eigentlich für die öffentlich-rechtlichen Anstalten gezahlt werden, tatsächlich aber vermehrt für Aufgaben des privaten Rundfunks gesetzlich umgewidmet würden. [frt]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: HR-Intendant Reitze: Offene Kanäle bekommen zuviel Förderung Genau Am besten wir schieben das ganze Geld alles dem HR in den Po und stellen die offenen Kanäle ganz ein. Die freien Frequenzen geben wir dann dem HR so dass er seine Überversorgung noch weiter ausbauen und uns mit seinem belanglosen Dudelfunk beweihräuchern kann. So muss es sein Helmut
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