Hape Kerkeling sagt „Wetten, dass..?“-Nachfolge offiziell ab

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Entertainer Hape Kerkeling (46) wird nicht neuer Moderator der ZDF-Show „Wetten, dass..?“. Das sagte der zuvor als Topfavorit für Thomas Gottschalks Nachfolge gehandelte Kerkeling am Samstagabend in Leipzig.

Kerkeling hatte überraschend in seiner Paraderolle als Skandalreporter Horst Schlämmer die „Wetten, dass..?“-Show anstelle von Thomas Gottschalk eröffnet („Er hat nicht Rücken, aber Steiß“)  und dabei die Nachfolgediskussion satirisch auf die Spitze getrieben. Die Botschaft, die Schlämmer – Chefredakteur des fiktiven „Grevenbroicher Tageblatts“ – dem Publikum überbrachte, lautete: Kerkeling („Die Hackfresse“) werde künftig nicht „Wetten, dass..?“ als Gottschalk-Nachfolger präsentieren. Kerkeling habe zu hoch gepokert, weil „er hätte 5000 Mark pro Sendung haben wollen“, ergänzte Schlämmer noch.

Wer sonst könne den Job machen? Die Daniela Katzenberger würde das ZDF wohl kaum kriegen, Jörg Pilawa sei auch im Gespräch, so sinnierte Schlämmer, aber wer wolle schon drei Stunden Quiz hören? Stefan Raab komme auch infrage, er habe immerhin denselben Zahnarzt wie er selbst (Schlämmer hat schiefe Zähne) und komme auch aus dem Rheinland.  Seine Favoritin sei aber „die Michaela“, verriet er mit schmachtendem Seitenblick auf Michelle Hunziker, die mit einem Hilferuf Thomas Gottschalk auf die Bühne lockte, der dann wieder das Ruder übernahm.
 
Kerkeling trat am späteren Abend nach Couch-Einlagen mit den Komikern Otto Waalkes und Dirk Bach, Sänger Justin Timberlake, Schauspielerin Andrea Sawatzki und Boxweltmeister Wladimir Klitschko sowie musikalischen Acts von Udo Lindenberg über Clueso und David Garrett bis hin zur Bühnenshow „Batman“ und dem Kerkeling-Musical „Kein Pardon“. noch einmal in der Show auf, diesmal ohne Maskerade.
 
Bei dieser Gelegenheit bestätigte der 46-Jährige dann noch einmal offiziell, dass er für die Nachfolge bei „Wetten, dass..?“ nicht zur Verfügung steht. „Nein, ich möchte nicht“, antwortete er auf Gottschalks entsprechende Frage. „Die etwas längere Antwort ist: ‚Nein, ich werde es nicht machen'“. Für ihn sei es wichtig, weiterhin unterschiedliche Projekte angehen zu können. Er sei dabei, ein weiteres Buch zu schreiben, wolle wieder Filme drehen, noch eine Dokumentationsreihe machen.
 
All das könne er mit Wetten, dass..?“ im Rücken nicht mehr tun, begründete Kerkeling seine Absage. „Das ist einer der Hauptgründe dafür, dass ich sage, ich möchte lieber diese Vielfalt bedienen.“ Gottschalk reagierte gefasst: „Du hast so viele unterschiedliche Talente. Ich kann damit leben“. Zuvor hatte sich Kerkeling ebenso wenig zu dem Thema geäußert wie Gottschalk, der die Sendung zum 150. Mal präsentierte. 
 
Wochenlang galt Kerkeling unter den Favoriten in der Nachfolgefrage als Nummer eins. Der 46-jährige betonte aber zunächst, dass er sich nicht vor Gottschalks letzter Ausgabe am 3. Dezember zum Thema äußern werde – allein aus Respekt vor Gottschalks Lebensleistung. Die Illustrierte „Bunte“ berichtete bereits vor kurzem, Kerkeling habe die Moderation abgelehnt. Kerkelings Management ließ die Aussage zunächst dementieren. Das ZDF will die Nachfolge Gottschalks noch in diesem Jahr geklärt wissen, sagte Programmdirektor Thomas Bellut daraufhin.  
 
Bellut reagierte am Samstagabend „mit Bedauern, aber auch Verständnis“ auf die Absage Kerkelings, ließ das ZDF in einer Pressemitteilung verlauten. „Es ist schade, dass er das Angebot nicht annimmt, aber ich respektiere seine Entscheidung und ihre Begründung“.  Man habe mit Kerkeling allerdings andere Projekte in Arbeit: „Ich freue mich, dass er in wenigen Wochen die Sendung ‚Menschen 2011‘ und Anfang Februar die ‚Goldene Kamera‘ im ZDF moderiert. Wir sind auch im Gespräch über eine weitere Reportagereihe und andere Primetime-Projekte.“ Eine Entscheidung über die Nachfolge von Gottschalk werde erst nach dessen letzter Sendung am 3. Dezember fallen.
 
Bei einer Pressekonferenz am Freitag vor der Sendung hatte sich Gottschalk weder zur Person seines Nachfolgers noch über seine Pläne oder das veränderte Konzept von „Wetten, dass …?“ äußern wollen. „Ich habe mit Hape Kerkeling noch nicht darüber gesprochen, er mit mir noch nicht. Inwieweit er sich morgen aus der Affäre stiehlt, wird man sehen“, hatte Gottschalk gesagt.
  
Gottschalk hatte seinen Rücktritt von „Wetten, dass..?“ im Februar dieses Jahres erklärt. Vorausgegangen war eine lange Diskussion um den Unfall des Wettkandidaten Samuel Koch am 4. Dezember 2010, der seit seinem missglückten Sprung über ein fahrendes Auto querschnittsgelähmt ist (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Gottschalk präsentiert „Wetten, dass..?“ von einer kurzen Unterbrechung abgesehen seit 1987 und wird am 3. Dezember zum letzten Mal den Schlachtruf „Top, die Wette gilt!“ ausstoßen. Danach wechselt er zur ARD, wo er ab dem 23. Januar 2012 durch die neue  Vorabendshow „Gottschalk live“ führt.  
 
Der Quotendauerbrenner des öffentlich-rechtlichen Senders basiert auf einer Idee von Showmaster Frank Elstner, der das Format von 1981 bis 1986 auch selbst moderierte. Zwischen 1992 und 1993 stand kurzfristig Wolfgang Lippert als Gastgeber vor der Kamera.
 
Update 23.09 Uhr: Aussagen von Bellut ergänzt[ar/dpa]

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215 Kommentare im Forum

  1. AW: Hape Kerkeling sagt "Wetten, dass..?"-Nachfolge offiziell ab Ohne die DF News hätte ich es nicht geglaubt.
  2. AW: Hape Kerkeling sagt "Wetten, dass..?"-Nachfolge offiziell ab Solange es nicht diese meiner Meinung nach häßliche Andrea Sawatzki wird. Es geht ja gar nicht so ein kleid anzuziehen, vor allem in so einem Alter, wo die Busen da halb rauskullern.
  3. AW: Hape Kerkeling sagt "Wetten, dass..?"-Nachfolge offiziell ab Warum sollte eine scheidende "Tatort"-Kommissarin ohne jegliche Moderationserfahrung die erfolgreichste Unterhaltungsshow Europas übernehmen?!
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