HbbTV – Internet trifft Fernsehen

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Das Fernsehen von morgen

Seit Jahren ungebrochen ist der Trend, TV-Geräte und Digitalreceiver mit dem Internet zu verbinden und somit eine breitere Vielfalt an Programm begleitenden Angeboten zu nutzen. Vor allem der Videotext-Nachfolger HbbTV erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der hybride Dienst liefert Zusatzinformationen zum TV-Programm mit hochauflösenden Bildern statt Pixelklötzchen und eröffnet unzählige interaktive Möglichkeiten, die vorher nicht denkbar waren. Sie wollen mehr über HbbTV erfahren? Kein Problem. Auf den kommenden Seiten geben wir Ihnen alle wichtigen Informationen zum Videotext 2.0.

Was ist HbbTV?

 
„Hybrid broadcast broadband TV“, kurz HbbTV, ist ein offener Europa-übergreifender Standard für Hybrid-TV, mit dem sich Fernsehbilder mit Inhalten aus dem Internet verknüpfen lassen. Ähnlich wie beim altbekannten Videotext sind Zusatzinformationen des Programmanbieters abrufbar, doch statt unansehnlicher Klötzchen können mit HbbTV auch hochauflösende Fotos, Videos und Grafiken präsentiert werden. Darüber hinaus sind die Möglichkeiten zur Informationsdarstellung, Interaktion und Navigation dank Rückkanal via Internet nahezu unbegrenzt. Sie haben noch Fragen zu HbbTV? Mehr über den Zusatzdienst erfahren Sie auf den nächsten Seiten.

Welche Bedingungen müssen erfüllt sein?

Grundsätzlich bestehen zwei Voraussetzungen zur Nutzung von HbbTV: Zum einen benötigen Sie einen HbbTV-Empfänger mit Netzwerkanschluss. Dies muss nicht zwingend ein Fernseher sein, denn auch separate Digitalreceiver können HbbTV unterstützen. Zweite Bedingung ist natürlich eine Internetverbindung. Da HbbTV nicht nur Text, sondern insbesondere auch Videos und andere Bewegtbildinhalte überträgt, ist eine Bandbreite von mindestens 6 000 Kbit/s empfehlenswert. Damit werden abgerufene Videos auch ohne Ruckler wiedergegeben, die Bildqualität ist besser und Seiten können schneller abgerufen werden.

Welchen Mehrwert bietet der hybride Dienst?

Dank HbbTV kann man sich zusätzliche Inhalte rund um das Fernsehprogramm des Senders, der den hybriden Dienst bereitstellt, einblenden lassen. Was speziell angeboten wird, hängt von den TV-Anbietern ab. Viele HbbTV-Portale stellen beispielsweise eine Mediathek zur Verfügung, die das Schauen verpasster Sendungen ermöglicht. Besonders das Video-on- Demand-Angebot der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ist einen Blick wert.
 
Neben Fernsehen auf Abruf gibt es oft auch einen übersichtlichen und optisch ansprechenden elektronischen Programmführer inklusive Bilder und Suchfunktion sowie Programm begleitende Zusatzinfos aller Art in Bild, Text, Ton und Video. Spiele zum Zeitvertreib während einer Werbepause, Zuschauervotings sowie Shoppingaktivitäten direkt über den TV-Bildschirm bei QVC oder HSE24 sind ebenfalls möglich.

Kann ich auch Endgeräte mit HbbTV nachträglich erweitern?

 
Leider lassen sich nur die wenigsten DVB-Empfänger einfach über ein Firmwareupdate mit HbbTV aufrüsten. Verfügt ein Receiver über keine Netzwerkschnittstelle, so kann die Box ohnehin nicht mit HbbTV erweitert werden. Eine Ausnahme stellen einige Digitalreceiver, die auf dem Linux-Betriebssystem basieren und eine Enigma-2-Benutzeroberfläche haben, dar. Mittels Image oder Plugin lässt sich somit der Funktionsumfang mit HbbTV unter anderem bei Linux-Digitalreceivern der Marken Clarke-Tech, Dream, VU+ oder Xtrend erweitern.
 
 
Wie komme ich zu HbbTV?
 
Auf ein HbbTV-Angebot des Programmanbieters gelangen Sie über den „Red Button“, also über die rote Farbtaste auf Ihrer Fernbedienung. Ist bei einem TV-Sender der hybride Dienst verfügbar, wird mit einem entsprechenden Symbol am Bildschirmrand darauf aufmerksam gemacht. Wie schon beim Videotext wird auch die HbbTV-Oberfläche hauptsächlich mit den Ziffern- und Farbtasten gesteuert. Doch noch häufiger kommt die OK-Taste und das Steuerkreuz zum Einsatz. Im Übrigen entstammt die Bezeichnung der Red-Button-Funktion der britischen BBC, die mit „BBC Red Button“ einen ähnlichen Text-videobasierten Dienst mittels der roten Fernbedienungstaste in Großbritannien zur Verfügung stellt.

Wie funktioniert HbbTV?

Die Funktionsweise von HbbTV entspricht ungefähr der eines Teletextes, allerdings ohne den Aspekt des Internets. Damit HbbTV Fernseh- und Internetinhalte miteinander verknüpfen kann, wird dazu in das Rundfunksignal eine zusätzliche Kennung eingefügt. Diese wird wiederum vom Empfänger ausgelesen und enthält in der Regel eine Adresse (URL) auf eine spezielle HTML-Seite. Die HTML-Seite wird dann über die beim Zuschauer zusätzlich vorhandene Internetverbindung geladen und über die rote Farbtaste der Fernbedienung sichtbar gemacht.

Welche Geräte unterstützen bereits den hybriden Dienst?

Mittlerweile beherrschen eine ganze Menge Fernseher und Digitalreceiver den HbbTV-Standard. Seit 2011 steigt die Zahl der HbbTV-fähigen Geräte kontinuierlich, da inzwischen ohnehin ein Netzwerkanschluss zur Norm geworden ist. Unter anderem integrieren bereits bekannte Receiverhersteller wie Humax, Inverto, Kathrein, Megasat, Smart, TechniSat, Telestar, Triax, TechnoTrend Görler, Unibox, Vantage, Videoweb und Wisi den HbbTV-Dienst in ihren Set-Top-Boxen.
 
Als TV-Hersteller sind außerdem LG, Loewe, Medion, Metz, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Panasonic sowie ebenfalls TechniSat und Telestar zu nennen. Bei HbbTV-fähigen Endgeräten handelt es sich vorrangig um Modelle, die in der mittleren und oberen Preisklasse liegen. Die preiswertesten HbbTV-Receiver sind beispielsweise schon ab etwa 100 Euro im Handel erhältlich.

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