Henssler und Wallraff-Nachfolger scheitern bei RTL

21
23
Bild: Destina - Fotolia.com
Bild: Destina - Fotolia.com

Mit „Henssler hinter Gittern“ und „Undercover Deutschland“ hat RTL gestern sein neues Montags-Team vorgestellt, mit dem der Kölner Sender Zuschauer und Konkurrenz beeindrucken wollte. Geklappt hat das allerdings nicht.

Verdeckte Ermittlungen und Kochen im Knast – mit dieser Kombi wollte RTL am Montagabend ein Statement setzten, ist allerdings am Desinteresse der Zuschauer gescheitert. Um 20.15 Uhr eröffnete zunächst Steffen Henssler seine Koch-Schule im Knast, doch nur 2,53 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wollten sehen, wie sich „Henssler hinter Gittern“ schlägt. Die Quote lag bei mageren 8,5 Prozent und damit deutlich unter dem sendereigenen Anspruch. In der Zielgruppe kam das neue Format immerhin auf 13,0 Prozent bei 1,41 Millionen Interessenten. Ein Senkrechtstart ist das allerdings nicht.

Im Anschluss gab dann „Deutschland Undercover“ seine Premiere, schnitt aber ähnlich ab wie zuvor Steffen Henssler. Insgesamt 2,49 Millionen Zuschauer schalteten das neue Doku-Format ein, mit dem die Kölner an die Erfolge von „Team Wallraff“ anzuknüpfen versuchte. Die Quote blieb bei 8,5 Prozent hängen. In der Zielgruppe kam „Deutschland Undercover“ auf 1,54 Millionen Interessenten zwischen 14 und 49 Jahren, die Sehbeteiligung erreichte 13,7 Prozent.
 
Große Gewinner des Tages waren dagegen die zahlreichen Sondersendungen, die zum deutschen WM-Sieg ins Programm geschoben wurden. Von dieser kurzfristigen Änderung profitierte auch RTL, das um 19.00 Uhr mit dem Spezial „Wir sind Weltmeister“ für sich die besten Quoten des Tages holen konnte. 3,46 Millionen Zuschauer schalteten ein, die Quote lag bei 16,8 Prozent. In der Zielgruppe kletterte der Wert sogar auf 21,3 Prozent. Um kurz vor halb acht stieg dann auch das ZDF mit dem Spezial „Der vierte Stern“ in den Fußball-Reigen ein und erreichte insgesamt 4,20 Millionen Fans. Die Quote lag bei 17,3 Prozent. Bei den Jüngeren war der Beitrag des Zweiten allerdings deutlich weniger gefragt. Hier kamen die Mainzer nur auf 13,6 Prozent. Spitzenreiter war dagegen ganz klar das WM Extra der ARD, das um 20.15 Uhr auf Sendung ging. Ganze 7,76 Millionen, davon 2,36 Millionen aus der Zielgruppe (22,1 Prozent), schalteten ein. Damit war die Sondersendung zugleich das meistgesehene Format des Tages. Die Quote lag bei 26,8 Prozent.
 
Auch fernab des Fußball-Reigens hatte die ARD am Abend die Nase vorn. Mit „Paulette – Die etwas andere Oma“ erreichte der öffentlich-rechtliche Sender 5,43 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und eine Quote von 18,3 Prozent. Auch bei den Jüngeren kam die rüstige Rentnerin an: 1,80 Millionen entschieden sich für den ARD-Film, die Sehbeteiligung lag bei 15,9 Prozent. Der anschließende Beitrag zu „Deutschlands Ferkelfabriken“ erreichte zur späteren Stunde noch 90 Prozent bei 2,22 Millionen Interessenten.
 
Das ZDF setzte zur Primetime dagegen auf düstere Geheimnisse. 5,35 Millionen Zuschauer ließen sich nicht entgehen, was es mit dem „Kindermädchen“ auf sich hat. Die Quote lag bei 18,1 Prozent. Im jüngeren Publikum fand der Film deutlich weniger Anklang und kam nicht über 8,5 Prozent Marktanteil hinaus.
 
ProSieben versuchte einmal mehr mit einem „Big Bang Theory“-Marathon dagegen zu halten. Bestenfalls 1,23 Millionen Werberelevante konnten die Nerds für sich begeistern, der Marktanteil betrug 13,1 Prozent in der Zielgruppe. Für „Wilfred“ gings im Anschluss dann allerdings deutlich bergab. Mehr als 6,2 Prozent waren selbst in der Zielgruppe nicht mehr drin, sodass sich ProSieben nun entschied, die Serie aus dem Programm zu nehmen. Auf einem ähnlichen Niveau reihte sich auch „Der letzte Bulle“ von Sat.1 ein. Mit gerade einmal 5,9 und 6,1 Prozent Sehbeteiligung bei den 14- bis 49-Jährigen sah das Format diesmal richtig schlecht aus.
 
Ganz anders zeigte sich da die US-Serie „Chicago Fire“, die seit einigen Wochen bei Vox läuft. Mit bis zu 0,93 Millionen Zuschauern aus der Zielgruppe und 8,3 Prozent hält das Format konstant weiter sein bisheriges Niveau. [fm]

Bildquelle:

  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

21 Kommentare im Forum

  1. AW: Henssler und Wallraff-Nachfolger scheitern bei RTL Das ist aber entsetzlich für RTL. Ist das Niveau der Sendungen zu hoch für das Klientel oder sogar zu niedrig? Grausam diese Ungewissheit aber auch.
  2. AW: Henssler und Wallraff-Nachfolger scheitern bei RTL Wen wollen die RTL-Macher denn mit so einem Schmonzes hinterm Ofen hervorlocken? Schwerverbrecher, die zur "Belohnung" auch noch im Fernsehen kochen dürfen. Echt KLASSE. Wer denkt bitteschön an deren Opfer???? Typisch RTL halt. Und im Anschluss wieder so ein Reisserthema..... Ich habe Mir lieber im Ersten die lustige Paulette angesehen. Das war nach vier Wochen Fussball-WM mal eine schöne Abwechslung
  3. AW: Henssler und Wallraff-Nachfolger scheitern bei RTL Gab es bei RTL in letzer Zeit etwas, was nicht scheiterte?
Alle Kommentare 21 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum